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Claudia Rossbacher: Steirertanz

Endlich gibt es wieder einen neuen Krimi von Claudia Rossbacher zu lesen. Diesmal zieht es die Ermittler sogar nach Wien.

Claudia Rossbacher: Steirertanz
Claudia Rossbacher
Steirertanz
978-3-8392-2861-6
Gmeiner Verlag
https://www.gmeiner-verlag.de

Der Mord – ist es überhaupt Mord oder "nur" Brandstiftung mit Todesfolge oder ein Unfall? – passiert im Ausseerland. Am Grundlsee brennt die Villa der Zwillingsschwestern Lilly und Luise Lex. Bald steht fest, dass der Brand gelegt wurde und man findet eine Tote: Luise Lex. Starb Luise bei dem Brand während Lilly in der Trachtenmanufaktur arbeitet? Wurde sie bereits vorher getötet?

Jede Menge Fragen für das Ermittlerteam Sandra Mohr und Sascha Bergmann. Aber auch bald jede Menge Verdächtige: Luise scheint nicht die Beliebteste gewesen zu sein. Außerdem ist der Ex-Mann ihrer Schwester in ein Immobilienprojekt, das die Schwestern bekämpften, in unmittelbarer Nähe der Villa verwickelt und Lilly, ihre Schwester, ist mit einem jungen Mann liiert.

Und da ist dann auch der Steirerball in Wien, dessen Trachtenschau Lilly Lex im Andenken an ihre verstorbene Schwester auf jeden Fall ausrichten möchte. Der Auftritt von David, Sohn des Chefinspektors Bergmann, ist ein weiterer Grund für das Ermittlerteam nach Wien zu kommen. Bergmann scheint es auch zu genießen wieder einmal in seiner Geburtsstadt zu sein.

Dieser Ausflug wird allerdings ein bisschen zum Wien-Bashing genutzt. Natürlich kann man die Verbauung der Steinhofgründe kritisieren, und es stimmt, dass es in Wien viele leer stehende Wohnungen gibt. Bei einem Verbot oder Besteuerung derselben könnte man aber den Aufschrei der Immobilienbesitzer sicher bis in die Steiermark hören...

Auch glaube ich, dass den Wiener Linien Unrecht getan wird, wenn ihre Busse als Umweltsünder dargestellt werden. Zumindest bemüht man sich die Öffis in der Bundeshauptstadt auf „klimafreundliche“ Basis zu stellen und überall führt nun einmal die U-Bahn nicht hin. Was ich übrigens sehr bedauere.

Vielleicht bin ich auch nur ein bissl zu „angrührt“ wie man in Wien sagen würde. Aber seit unser Kanzler meinte, dass „in immer mehr Familien in der Früh nur mehr die Kinder aufstehen, um in die Schule zu gehen und die Eltern nicht mehr, weil sie nicht arbeiten gehen“, bin ich schon sensibel und leicht zu verstimmen bei Kritik an meinem Wien.

Doch zurück zum Krimi.
Während des Steierballs in Wien – bei dem fast alle Hauptverdächtigen anwesend sind – kommt es dann auch zum großen Show-Down und Chefinspektor Bergmann kann auf die Unterstützung seiner früheren Kollegen zählen. Der Täter oder die Täterin wird überführt und ich gestehe, dass ich die Person schon ein wenig im Verdacht hatte.

Dennoch ein schöner, spannender Krimi im bewährten Steirerstil. Gute Unterhaltung zum Lesen auf der Couch bei schlechtem Wetter oder am Strand (so wir den je wieder sehen werden)


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