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Ende Oktober war es wieder soweit: Ich war unterwegs auf Pressereise, die mich dieses Mal sogar auf eine wunderbare Alm in die Steiner Alpen führte.

Steiner Alpen? Velika Planina? Beide Namen sagten mir gar nichts, doch bereits am Weg zur Seilbahn machten sich die ersten Gerüchte breit, dass uns ein sehr schönes Gebiet erwarten würde.

Das Hirtendorf in Velika planina (Foto © Klemen Brumec)
Das Hirtendorf in Velika planina (Foto © Klemen Brumec)

An der Talstation der Seilbahn erwartete uns ein bestens ausgestatteter Bergführer und bei mir machten sich die ersten Zweifel breit, ob ich nicht doch besser gewesen wäre, die Wanderschuhe mitzunehmen. Meine Asics hatten zwar eine feste Sohle, aber gegen die Ausrüstung unseres Führers wirkten sie wie die ominösen Badeschlapfen deutscher Touristen beim Stadtrundgang.

Blick ins Tal
Blick ins Tal

Außerdem war ich doch sehr froh mich ziemlich warm gekleidet zu haben, Kopfbedeckung und Handschuhe sollten wirklich kein Fehler sein.

Die Wiesen waren bereits ein wenig angezuckert
Die Wiesen waren bereits ein wenig angezuckert

Zum Glück hatten wir einen sonnigen, aber dennoch kalten Tag erwischt. Mit der Seilbahn ging es dann die erste Station in luftige Höhen. Schon bei der Fahrt auf den Berg konnten wir die wunderschöne Aussicht genießen. Oben angekommen blies uns der Wind dann schon ein wenig mehr um die Ohren.

Die Aussicht ins Tal
Die Aussicht ins Tal

 Von der Bergstation der Seilbahn (hier finden alle Hungrigen bereits das erste Restaurant) ging es dann weiter zum Gipfel. Normalerweise kann man diesen auch mit der Seilbahn erreichen, doch diese wurde bei unserem Besuch gerade „winterfest" gemacht und so stand uns eine kleine Wanderung bevor.

Und "aufi" gehts - allerdings ist es ein bissl steiler als es hier aussieht
Und "aufi" gehts - allerdings ist es ein bissl steiler als es hier aussieht

Nicht sehr schlimm, aber doch an den Steigungen kam ich als Untrainierte doch ziemlich ins Schnaufen und Schwitzen. Aber man muss die Strecke ja nicht gämsenmäßig erklimmen, sondern kann es auch schön langsam – eben pomali wie es im Wienerischen heißt – angehen. Oben am „Gipfel" erwartete uns nicht nur das Gasthaus Zeleni Rob, das schon in der ganz typischen Holzhüttenbauweise errichtet wurde, sondern auch ein frischer Wind, der über die Wipfel blies. Immerhin ist man hier bereits auf ungefähr 1500 Metern.

Die Gruppe auf dem Weg nach oben
Die Gruppe auf dem Weg nach oben

Wir kehren noch nicht ein, sondern wandern weiter. Schließlich möchten wir ja die Hirtensiedlung, wenn schon nicht besuchen, dann zumindest sehen. Auf der linken Seite sehen wir bereits einige der Holzhütten im Wald stehen. Diese gehören zwar nicht zur Originalsiedlung, aber dafür kann man sie mieten.

Nahe der Pisten und Wanderwege kann man hier oben auch urlauben
Nahe der Pisten und Wanderwege kann man hier oben auch urlauben

Kann ich mir wirklich schön sowohl im Sommer wie im Winter vorstellen, allerdings lässt mich die Frage nicht ganz los, wie ich hier mein Gepäck hochbringen kann. Zu viel sollte man keinesfalls mitbringen. Aber so mitten in der Natur oder im Skigebiet im Winter aufzuwachen, kann schon reizen.

Vom Gasthaus Zeleni Rob geht's in Richtung Hirtensiedlung
Vom Gasthaus Zeleni Rob geht's in Richtung Hirtensiedlung

Hier muss es im Sommer wirklich wunderschön sein. Nach mehreren Ecken – Bergführer sind wie Skilehrer: „Wir sind gleich da, du musst nur noch um diese Ecke gehen…" sehen wir schon die Holzhütten der Hirten. Es ist wirklich ein einmaliger Anblick. Wie auf den Berg gehaucht, liegen hier mehrere Hütten in den sanften Mulden der Alm. Hier legt jetzt Ende Oktober schon ein bisschen Schnee, alle Hütten sind leicht weiß angezuckert und der verdammte Wind bläst immer toller eiskalt um meine Nase.

Hier sieht man bereits die Hüttensiedlung der Hirten
Hier sieht man bereits die Hüttensiedlung der Hirten

Es ist eine der wenigen Siedlungen, wenn nicht überhaupt die einzige in Europa, die auch noch betrieben wird. Im Sommer ist die Alm noch bewirtschaftet. Die Hirten treiben die Tiere hier hoch auf die Alm. Hier wird dann im Sommer auch die Spezialität der Velika Planina noch immer traditionell hergestellt: der Trnič. Ein Käse mit besonderen Aussehen und Geschmack.

So sieht der traditionelle Käse aus
So sieht der traditionelle Käse aus

Unser Führer versichert uns, dass man im Sommer auch immer bei dem einen oder anderen Hirten Käse und Milch verkosten kann. Eine Hütte wurde sogar zu einem kleinen Museum umgebaut, in dem kann man die Geschichte und das Leben der Hirten im 19. Jahrhundert kennen lernen. Jetzt in der Zwischensaison ist das Museum leider geschlossen.

Unser Führer erklärt uns die umliegenden Berge
Unser Führer erklärt uns die umliegenden Berge

Sogar eine kleine Kirche gibt es hier oben, in der zu Weihnachten immer die Christmette gefeiert wird. Wir sind vom Anblick angetan und wenn der Wind nicht eisig wehen würde, wäre ich auch gerne noch weiter gegangen. So macht sich aber leider die Kälte in meinem ganzen Körper breit und auch meine Nase beginnt nach anderen Temperaturen zu verlangen. Also mache ich mich mit einer Kollegin auf den Rückweg zum Gasthaus Zeleni Rob.

Die Kirche "Unsere liebe Frau im Schnee"
Die Kirche "Unsere liebe Frau im Schnee"

Dort erwartet uns ein heißer Tee und die Spezialität: Topfen-Štruklj. Ein Gedicht. Solltet ihr je in diese Gegend kommen, unbedingt einen Stop hier einplanen.
Nachdem wir uns so richtig aufgewärmt haben und die Štruklj mit viel Genuss verspeist haben machen wir uns wieder auf den Weg ins Tal.

Hier sollte man die Spezialität des Hauses unbedingt verkosten
Hier sollte man die Spezialität des Hauses unbedingt verkosten

Ich schwöre mir wieder einmal innerlich hierher zurück zu kommen. Im Sommer. Wenn es warm ist. Mit viel Zeit. Die Gegend genießen. Den Käse probieren. Die Štruklji auf der Terrasse in der Sonne genießen. Zur Hirtensiedlung wandern. Das Museum und die Kirche besichtigen. Und dann in der Abenddämmerung mit der letzten Gondel wieder ins Tal fahren.

Die köstlichen Štruklij im Gasthaus Zeleni Rob
Die köstlichen Štruklji im Gasthaus Zeleni Rob

Ja, das sollte ich machen. Am besten gleich nächsten Sommer….

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Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Stories


AutorIn des Artikels:

Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen?