Es ist ein kleines, eigentlich ein bisschen verschlafenes Dorf in Slowenien – aber wunderschön…
Am Wochenende so heißt es, kommen die Autobusse mit den Touristen, um sich Štanjel anzusehen. Daher ist es ganz sicher besser, seinen Besuch unter der Woche zu planen. Da scheint es fast als schläft die Stadt.
Es ist ruhig, die Grillen zirpen, im Hof der Burg nimmt man im Schatten der Bäume und der Sonnenschirme Platz und genießt einmal einen Café oder den ausgezeichneten Komel – Schinken über den ich bereits an anderer Stelle geschwärmt habe (für Genaueres siehe hier).
So gestärkt macht man sich auf für einen kleinen Rundgang durch die Stadt, die man entweder allein oder mit einem Guide erforschen kann.
Wer einen Blick in das älteste Haus des Ortes werfen möchte, braucht auf jeden Fall den Schlüssel dazu. Wer mehr über das frühere Leben im Karst wissen möchte, sollte eine Führung buchen.
Unbedingt beachten muß man die steinernen Regenrinnen, die am Haus noch gut erkennbar sind und die ein Überbleibsel der Wasserleitungen sind, die Max Fabiani hier entworfen hat und die im Brunnen der Stadt in einer großen Tiefe enden. Wasser ist hier knapp.
Im Karstgestein kann es kaum gespeichert werden, es versickert oft genauso schnell wie es vom Himmel gefallen ist. Wasser zu sammeln und Wasser zu speichern ist daher heute wie früher ein Thema in Štanjel.
Dann schlendern wir entlang des Ferrari–Gartens an der Häuserfront entlang, die ebenfalls von Fabiani (übrigens ein Schüler Otto Wagners und Erbauer der Urania in Wien) umgebaut und entworfen wurden und besichtigen den Ferrari Garten, der öffentlich zugänglich ist.
Wie man gleich sieh ist es ein ganz besonderer „Park": Ein Teich in der Mitte, darüber eine venezianische Brücke, ein kleiner Pavillon, der zum Sitzen einlädt und von dem aus man einen schönen Ausblick auf die Gegend genießen kann. Viele Bänke lden zum Entspannen und Chillen ein und es gibt einige alte Bäume, die Schatten spenden, sodass man sich auch an heißen Tagen gerne in diesem Garten aufhält.
Nach einer kurzen Rast machen wir uns zu Fuß nach Kobdilj auf, dem Nachbarort, in dem das Haus der Fabianis mit seinem berühmten Maulbeerbaum steht.
Allein dieser Baum, der unter Naturschutz gestellt ist, ist es wert, dass ihr euch die Villa Fabiani genauer anseht. Behutsam von Blanka Malgaj renoviert, in Stand gesetzt und ausgestattet, gehört sie zu den beliebtesten und gefragtesten Hochzeitsdestinationen in ganz Slowenien und wenn man einen Blick ins Haus, in die Zimmer und in den Garten macht, dann weiß man sofort warum.
Hinter dem Haus wartet nicht nur ein Weingarten auf den Besucher ( es gibt auch schon einen hauseigenen Pikolit im Keller), sondern auch einen endlos langem Laubengang, gesäumt von Rosen, der zuerst zu einer steinernen „Liebesbank" und am Ende zu zwei kleinen Teichen führt, die ebenfalls zum Bewässerungssystem von Fabiani gehörten.
Villa und Garten sind von Mai bis Oktober jede zweite Woche oder nach Vereinbarung auch für die Öffentlichkeit geöffnet – lasst es Euch nicht entgehen und wer gerade auf der Suche nach einer Destination für den schönsten Tag seines Lebens ist, sollte die Villa Fabiani in seine Überlegungen mit einschließen.
Da auch Zimmer vermietet werden, kann man hier seine kleine, feine Hochzeitsgesellschaft auch gleich unterbringen. Auch die Verpflegung mit Essen und Trinken ist gesichert und von bester Qualität.
Am Morgen wird man dann vom Vögelgezwitscher, dem Duft des ausgezeichneten Kaffees und der ebenfalls herrlichen Croissants geweckt. Herz, was willst Du mehr?
Wer noch ein bisschen Zeit hat und wieder in Štanjel zurück ist, kann dann noch die Kirche, aber auch die Galerien besichtigen. Ein Museum ist der modernen Kunst und einem berühmten slowenischen Künstler, Lojze Spacal, gewidmet.
Eine Sonderausstellung widmete sich bei unserem Besuch den Bienen, die auch eine besondere Stellung in dieser Gegend genießen und natürlich kann man auch eine Exhibition über Max Fabiani besuchen. Am Besten man fragt gleich im Tourismusbüro, das auch im Schlosshof untergebracht ist, nach den Neuigkeiten und Tipps nach. Jetzt ist hier im Schloss ein interaktives Museum untergebracht. (Stand 2022)
Štanjel ist zumindest einen Tagesausflug wert. Besser noch man übernachtet hier und erkundet ganz entspannt die Gegend. Ausgezeichneter Schinken (und natürlich auch andere Spezialitäten – alle homemade – sorgen dafür, dass kein Hunger aufkommt und die ausgezeichneten slowenischen Weine sollte man sich als Weinliebhaber ebenfalls auf der Zunge zergehen lassen. Wie das eben „alte Weinbeisser" so gewohnt sind.
Villa Fabiani
6222 Štanjel, Kobdilj
Email:
https://www.facebook.com/zavodFabiani/
TIC Štanjel
6222 Štanjel, Štanjel 1a
Tel: +386 5 769 00 56
Mobil: +386 41 383 986
Email:
www.stanjel.eu/de/stanjel/fur_besucher/
Bistro Grad Štanjel
6222 Štanjel, Štanjel 1a
Tel.: +386 5 731 00 70
Tel.: +386 31 356 138
Email:
www.gradstanjel.si
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