Die an der dalmatinischen Adriaküste gelegene Halbinsel ist ein Traum für Naturliebhaber, Weinfreunde und für alle, die verträumte kleine Ortschaften wie auch gutes Essen schätzen. Aber auch Kulturinteressierte werden hier einiges Interessantes vorfinden….
Geschichte
Die 358 km2 große Halbinsel wurde schon in der Jungsteinzeit besiedelt und früh von Illyrern bewohnt, die anscheinend Kontakt mit griechischen Seefahrern hatten, wie Artefakte, die in der Nakovana Höhle oberhalb von Orebić bezeugen.
Ob dieser „Kontakt“ als Piraterie bezeichnet werden kann, gilt nicht unbedingt als gesichert, ist aber zu vermuten. Ab 228 vor Christus nahm allerdings auch hier der römische Einfluss zu und ab 168 v.Chr. gehörte Pleješak zur römischen Provinz Illyrien unter dem Namen Rhatanae Chersoneus. Sie bauten entlang der Küste ihre Villa Rustica und begannen mit dem Wein- und Olivenanbau.
Ab dem 9.Jahrhundert ließen sich slawische Stämme im Gebiet der Neretva-Flussmündung nieder und erkundeten auch das Gebiet der Halbinsel, im frühen Mittelalter regierte Byzanz – aus dieser Zeit stammt auch die vorromanische Kirche der Hl. Michael bei Ston. 1333 kaufte die Republik Ragusa (Dubrovnik) die Halbinsel vom serbischen Zaren und diese blieb bis 1808 in ihrem Besitz.
Aus dieser Zeit stammt auch die beeindruckende Festungsmauer von Ston, die mit ihrem mehr als 5 km als die längste Festigungsanlage Europas gilt. Die Raguser bauten auch die, ursprünglich bereits unter den Römern angelegten, Salzanlagen aus, die damals zu den wertvollsten in Europa gehörten. 1490 wurde in Mali Ston auch ein Kriegshafen für Schiffe aus Dubrovnik gebaut.
Der Pelješak gilt überhaupt als Ort der Seefahrer: Als Zentrum ist hier der Ort Orebić anzusehen, der seinen Namen im 16.Jht. nach einer Kapitänsfamilie aus Bakar erhielt und während seiner Blütezeit im 18. und 19.Jht. viele Redereien beherbergte, die hier Waren zwischen dem Osmanischen Reich und Häfen in ganz Westeuropa umschlugen. Viele der bedeutendsten Schiffskapitäne Kroatiens stammten aus dem kleinen Fischerort. Während der Zeit des Feudalismus wurde das Land unter den Grundherrn aufgeteilt, die unfreien Bauern waren von ihrem Grundherrn abhängig und lebten in Leibeigenschaft.
Die Bevölkerung verarmte immer mehr und orientierte sich immer stärker zum Meer. Napoleon beendete zwar im 14.Jht. die Herrschaft von Dubrovnik, aber die Gesetze und die Leibeigenschaft wurden beibehalten. Im 19.Jht. gehörte das Gebiet zu österreich-ungarischen Monarchie und kam später, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zu Jugoslawien.
Während des Jugoslawienkrieges wurde auch der Pleješak 1991 in Mitleidenschaft gezogen, besonders um Ston herum wurde gekämpft. Einige Jahre (1996) später sorgte ein Erdbeben, dessen Epizentrum im Ort Ston lag, für weitere Zerstörungen. Noch heute sind noch nicht alle Wunden verheilt.
Die Halbinsel heute
Heute werden sich auf der Halbinsel vor allem jene Touristen wohlfühlen, die unberührte Natur, kleine versteckte Buchten und herzliche Menschen schätzen. Der Pelješak ist reich an Buchten mit unberührter Natur, Wäldern mit schwarzer Kiefer und mediterranen Pflanzen und überall sieht man die Olivenhaine und natürlich die Weinberge. Muschelzucht, hochwertiges Olivenöl und die besonderen kroatischen Rotweine wie der berühmte Dingać sind hier zuhause. Neben diesem gibt es an bekannten Sorten noch Postup oder Plavac, aber ein Besuch bei einem Weingut ihres Vertrauens ist angesagt. Mehr darüber finden Sie hier.
Das milde mediterrane Klima, ein sauberes und warmes Meer macht hier den Urlaub bis spät in den Herbst hinein möglich. Die abwechslungsreiche Vegetation bietet eine vielseitige Landschaft und ermuntert zu Ausflügen rund um die Insel, die fast in ihrer ganzen Länge vor dem Festland liegt. Nur bei Ston gibt es eine schmale Verbindung mit dem Festland, bei Orebić trennt sie nur der schmale Kanal von Pelješak von der Insel Korcula.
Hier legt auch die Fähre zur Insel ab und der knapp 1000m hohe Sveti Ilija (Heiliger Elias), der höchste Berg der Halbinsel ragt in die Höhe und lädt zum Wandern und Radfahren ein. Von seinem Gipfel hat man eine wunderbare Aussicht. Hier leben die letzten Schakale Europas, die man angeblich manchmal nachts heulen hören kann (ist uns allerdings nicht passiert), aber auch Mufflons, Fasane und Wildschweine.
Die Halbinsel ist dünn besiedelt, Orebić und Ston sind die größten Orte. Neben diesen finden Sie auf askEnrico noch weitere Informationen über Brijesta, Dingač, Lovište, Trpanj und Vela Prapratno und natürlich noch ausführliche Informationen über die Weinspezialitäten.
Weitere Informationen:
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