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Im heutigen Solin, ein paar Kilometer von Split entfernt, befinden sich die Ausgrabungen von Salona, der einstigen Hauptstadt der römischen Provinz Dalmatien.

Wer die ganze Pracht sehen möchte, sollte mindestestens einen halben Tag einplanen. Die Ausdehnung der Stadt, die zu ihrer Blütezeit um die 60.000 Menschen beherbergte, ist enorm.

Manastirine - Salona
Manastirine - Salona

Die Geschichte von Salona

Salona liegt am Fuße des Berges Kozjak, am Delta des Flusses Jadro und war ursprünglich von den Illyrischen Delmaten besiedelt, die hier einen Hafen errichtet hatten, nahe der griechischen Siedlungen Tragurion und Epetion.

119 v.Chr. überwinterte hier – während der Auseinandersetzungen zwischen dem römischen Reich und den Illyrern – der römische Prokonsul Lucius Caecilius Metellus, der wegen seiner Siege über die Illyrer auch Dalmaticus genannt wurde, mit seinem Heer. In der Stadt lebten zu dieser Zeit neben den einheimischen Illyrern auch griechische Zuwanderer und Italiker.

Während der Streitigkeiten im 1. Jh. v.Chr. zwischen Caesar und Pompeius stand Salona an der Seite des Siegers, Cäsars. Als Dank dafür bekam die Stadt den Status einer römischen Kolonie mit der Bezeichnung Colonia Martia Iulia Salona verliehen und wurde zum Zentrum Illyriens, später auch Provinzhauptstadt und Hauptsitz eines Gerichtsbezirks.

Nach der Unterdrückung des letzten Illyrischen Aufstandes von 6 bis 9 n.Chr. begann für Salona eine Zeit des Friedens und der Prosperität (Pax Romana).

Das episkopale Zentrum von Salona
Das episkopale Zentrum von Salona

Die Stadt hatte ursprünglich einen trapezförmigen Stadtkern, der von einer Stadtmauer umschlossen und mit Türmen befestigt war. Mit dem Anfang des 1.Jhs. n. Chr. dehnte sich die Stadt allmählich weiter in Richtung Osten und Westen aus.

Mit den Eindringen der Quaden und Markomannen um das Jahr 170 n.Chr. änderte sich das Stadtgebiet in die längliche Form, die noch heute erkennbar ist.

Der römische Kaiser Diocletian baute in der Nähe von Salona seinen Palast, in dem er sich nach seiner Abdankung im Jahr 305 n. Chr. niederließ. Die Nähe des Kaisers führte zu einem weiteren Aufschwung von Salona. Die Stadt bekam den Ehrennamen Valeria nach seinem Nachnamen (Gentilnamen). 60.000 Einwohner lebten zu dieser Zeit hier und aufgrund der guten geographischen Lage kamen immer mehr Siedler und mit ihnen neue Bräuche und Religionen. Neben den offiziellen römischen Kulten existierten verschiedene orientalische wie die Verehrung von Isis und Kybele, besonders geachtet war aber auch Mithras, der Gott der Sonne. Seine Spuren lassen sich an mehreren Stellen in und außerhalb der Stadt nachweisen. Ebenso fand man Hinweise auf eine jüdische Gemeinschaft.

Ab der Mitte des 3.Jh.n.Chr. entwickelte sich in Salona auch eine christliche Gemeinschaft, die jedoch von Diocletian gnadenlos verfolgt wurde.

Der erste Bischof Venantius starb ebenso wie sein Nachfolger Domnio den Märtyrertod. Erst unter Diocletians Nachfolger, Konstantin, erlaubte das sogenannte Toleranzedikt von Mailand 313 n.Chr. die freie Religionsausübung, unter Kaiser Theodosius wurde das Christentum am Ende des 4.Jhs. zur alleinigen Staatsreligion.

Detail Manastirine - Salona
Detail Manastirine - Salona

Nun war der Mittelpunkt der Stadt nicht mehr das Forum, sondern der östliche Teil der Stadt mit dem episkopalen Zentrum: den Doppelbasiliken, Taufbecken und dem Bischofspalast aus dem 5. Jahrhundert. In Laufe der Zeit entstanden innerhalb und außerhalb der Stadtmauer zahlreiche andere kirchliche Bauten, sodass sich das Stadtbild wieder änderte. So wurde eine breite longitudinale Basilika mit drei Schiffen und einer ausgeprägten Apsis errichtet, im östlichen Teil entstand eine weitere Basilika mit drei Schiffen und einem Taufbecken. Wie wichtig Salona damals war unterstreicht auch die Tatsache, dass der salonitanische Bischof zum Erzbischof Dalmatiens ernannt wurde und 530 und 533 n.Chr., zwei wichtige kirchliche Konzile hier stattfanden.

Die Teilung des Kaiserreiches 395 n.Chr. ordnete Dalmatien und damit Salona der westlichen Reichshälfte zu, doch die Machtstellung ging – auch durch die häufigen Einfälle der Barbaren – verloren. Politische Wirren sorgen dafür, dass Dalmatien nach dem Tod von Julius Nepos, der 480 n.Chr. im Diocletian-Palast ermordet wird, unter die Herrschaft des Königs von Italien Odoaker kommt und die Macht der Ostgoten 493 anerkannt wird.

Computerrekonstruktion von Salona
Computerrekonstruktion von Salona

535 n.Chr. wird die Stadt vom byzantinischen Feldherren Mundus erobert und zu einem bedeutenden Kriegsstützpunkt im Kampf gegen die Goten von Byzanz ausgebaut. Die Zeit während der Herrschaft von Iustinian, ist der letzte große, geschichtsträchtige Abschnitt in der Entwicklung von Salona. Die Bautätigkeit wird stark vom Stil des Iustinians geprägt und beschränkt sich nicht nur auf das Stadtgebiet innerhalb der Mauern. Heute noch ist sein Stil sehr stark in den Basiliken im Bereich des frühchristlichen Friedhofkomplexe Manastirine erkennbar.

Ab der Mitte des 7.Jhs dringen die Awaren und Slawen in das Gebiet vor und die Stadt wird verlassen. Die Bevölkerung flüchtet auf die Inseln oder in den nah gelegenen Diokletianpalast nach Split. Die Reliquien der salonitanischen Märtyrer werden nach Split mitgenommen, die so die Nachfolge von Salona antritt.

An den östlichen Stadtmauern siedeln sich Kroaten an und gründen dort eines der wichtigsten Zentren des mittelalterlichen, Kroatischen Staates.

Wenn Sie die Straße nach Solin nehmen, finden Sie hier einen Parkplatz und den Eingang nach Salona. Dieser Teil ist frei zugänglich zu besichtigen, es muss auch kein Eintritt bezahlt werden. Aber Achtung. Es ist nur ein kleiner, wenn auch schon beeindruckender Teil der Sie hier erwartet.

Die Überreste der Basilika und des Friedhofes sind der bedeutendste frühchristliche Komplex, der sich außerhalb der Stadtmauern von Salona befindet. Im nordöstlichen Teil lassen sich Teile auf das 2. Jh. V.Chr. datieren. Ab dem 1.Jh.n.Chr. bildet sich hier eine römisch-heidnische Nekropole (Totenstadt, Begräbnisstätte), wie durch zahlreiche Grabinschriften und Grabparzellen bestätigt werden kann.

Manastirine in Salona
Manastirine in Salona

Anfang des 4.Jh.n.Chr. wurde hier der Bischof von Salona und Märtyrer Domnio begraben, der auf Befehl des Verwalters der Provinz, Marcus Aurelius Julius, am 10. April 304 n.Chr. hingerichtet wurde. Seine menschlichen Überreste wurden in einer Gruft beigesetzt, die eine Grabinschrift aus Marmor mit seinem Namen und dem Datum seiner Beisetzung trägt. Danach begannen man auch andere verstorbene Christen in seiner Nähe zu begraben.

Über dem Grab von Domnio wurde in der Mitte des 4.Jhs.n.Chr. eine einfache Kapelle errichtet, gleichzeitig entstanden auch mehrere private Gedenkkapellen, viereckige Gebäude mit Apsiden, reicher Christen, die die Gedenkkapelle wie ein Ring einschließen. Mitte des 5.Jhs.n.Chr. wurde darüber eine große dreischiffige Basilika mit einer ausgeprägten Apsis im Osten errichtet. Die Gedenkkapelle mit dem Grab Domnios wurde in das Sanktuarium der Basilika integriert, wo sich auch die Gräber seiner bischöflichen Nachfolger befanden. Auf Grund der Überfälle und der Zerstörungen, die die Barbaren anrichteten, brachte man am Haupteingang der Kirche ein Gebet für die Rettung des römischen Staates an: Deus noster propitius esto rei publicae romanae – Unser Gott sei dem römischen Staat gnädig.

Manastirine in Salona
Manastirine in Salona

Später wird die Basilika laufend erweitert und renoviert: im Westen wird eine Vorhalle mit einem dreiteiligen Eingang hinzugefügt, der Innenbereich mit neuem Mobiliar ausgestattet, die Schola Cantorum, ein eigener Bereich für den Chor, im Mittelschiff errichtet, eine Abgrenzung (Septum) zum Altarbereich aus Marmor mit Muschelmotiven angebracht.

Anfang des 7.Jh. n.Chr. wird die Basilika und der Friedhof geplündert und teilweise zerstört. Danach wird die Kirche noch einmal gänzlich renoviert und der Bereich des Presbyteriums für die Pilger ausgebaut, die zum Grab des Märtyrers Domnio kommen.

Manastirine ist der größte frühchristliche Friedhof unter freiem Himmel. Die Toten wurden hier in Amphoren, hölzernen Särgen und Särgen aus Blei, unter Ziegeln, in Gruften und Sarkophagen aus Stein begraben. Es zeigt sich hier auch deutlich ein typisches Merkmal der frühen christlichen Friedhöfe: Der Verstorbene sollte möglichst nahe beim Märtyrer begraben werden, daher fanden sich auch um das Grab des Domnio die meisten Sarkophage, unter anderem auch der Sarg der Äbtissin Johanna, die als junges Mädchen nach Salona vertrieben wurde, wo sie Anfang des 7.Jhs. n.Chr. in ihrem 40. Lebensjahr starb.

Das Grabmal von  Frane Bulić in der Manastirine
Das Grabmal von Frane Bulić - Manastirine

In Manastirine ist auch Don Frane Bulić begraben, der Nestor der kroatischen Archäologie und langjährige Direktor des Archäologischen Museums Split, der hier lange forschte und den ersten internationalen Kongress für frühchristliche Archäologie 1894 in Split organisierte. Er ist in einem mit christlichen Symbolen verzierten Marmorsarkophag beigesetzt, auf dessen Vorderseite sich ein Epitaph befindet. Auf den gerahmten Seitenflächen befindet sich die Darstellung des Guten Hirten und eines Orants (eine Gestalt der frühchristlichen Kunst in antiker Gebetshaltung mit erhobenen Armen und nach oben gewendeten Handflächen) 

Die Inschrift lautet übersetzt: Hier ruht Frane Bulić, Sünder und unwürdiger Priester. Als er 50 Jahre alt wurde, befahl er dieses Grab hier einzurichten, damit er an den Türschwellen die heiligen salonitanischen Märtyrer beschütze. Der allmächtige Gott, der mich schuf und nahm, nehme mich mit Sanftmut auf und bewahre mich für die ewige Freude.

Tusculum

1898 wurde das sogenannte Tusculum in der Nähe der frühchristlichen Basilika Manestirine auf Betreiben von Frane Bulić erbaut. Sein Name stammt von einem beliebten römischen Ausflugsort der römischen Aristokratie. Bulić wohnte und arbeitete dort während seiner Forschungsarbeiten über Salona ebenso wie später auch der dänische Architekt Ejnar Dyggve.

Zahlreiche ornamentale Spolien, Kapitelle, Inschriften und Säulen schmücken die Fassade. 

Das Tusculum
Das Tusculum

Vinko Draganja, ein Maler und Priester, bemalte auf Wunsch von Bulić die Innenwände. Das Gästezimmer im Erdgeschoss, in dem Frane Bulić seine zahlreichen Besucher empfing, mit Bemalungen im pompeianischen Stil und altchristlichen Motiven wurde 1984 in ein Gedenkzimmer umgewandelt, bekam aber 2008 sein ursprüngliches Aussehen zurück. Die Malereien und der Steintisch, dessen Tischplatte von Kapitellen und Säulenbasen getragen wird, sind renoviert. An den Wänden hängen Bilder und Illustrationen wie zurzeit von Frane Bulić, in einer Vitrine sind Handschriften, Bücher und persönliche Gegenstände zu sehen. Weitere archäologische Exponate schmücken den Raum: Urnen, Amphoren, eine Marmorsäule mit Verzierungen von Efeuranken und eine Kopie des Fragments eines Septum-Steines mit dem Namen des kroatischen Fürsten Trpimir.

Die Stadtmauern

Die Stadtmauern von Salona wurden über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten gebaut und immer wieder ausgebessert und erneuert. Die Überreste des ältesten, trapezförmigen Teils der Stadt, die noch im 2. Jh. v.Chr. mit Mauern und Türme aus großen Steinblöcken befestigt wurden, sind heute noch nördlich und südlich der Porta Caesarea zu sehen. An der nordöstlichen Ecke der alten Stadtmauern sieht man noch die Reste eines massiven, viereckigen Turms.

Die Ruinen der Stadtmauern
Die Ruinen der Stadtmauern

In der Friedensperiode nach der Unterwerfung der Illyrischen Delmaten begann sich die Stadt weiter, auch außerhalb der Stadtmauern, auszubreiten, sodass weitere Mauern und Türme gebaut werden mussten, um die Bewohner, die nun vor den Stadtmauern lebten, vor den Anstürmen der Quaden und Markomannen zu schützen. So entdeckte man bis jetzt mehr als 90 Türme. Zum Bau verwendete man schon bestehende Objekte, die so Bestandteil der Befestigung wurden, wie den oberirdischen Teil der Wasserversorgung oder das Amphitheater. Das Stadtverteidigungssystem erstreckte sich zu dieser Zeit vom Amphitheater im Westen bis zum neuen Stadttor – Porta Andetria – im Nordosten. Die Trapezform ging in eine Ellipse über, deren Ausdehnung 1600 Meter in Ost-Westrichtung und 700 Meter in Nord-Süd-Richtung hatte. Die Länge der Stadtmauern betrug 4080 Meter zur damaligen Zeit.

Episkopales Zentrum

Das sogenannte Episkopales Zentrum besteht aus mehreren Gebäuden: dem sogenannten Oratorien A und B, der Basilika Urbana, der Kreuzbasilika, dem Raum für die Katechumenen, Baptisterium und dem Bischofspalast.

Episkopales Zentrum
Episkopales Zentrum

Die Oratorien

Das sogenannte Oratorium A könnte die älteste Kirche von Salona sein. Es wird angenommen, dass sie sich in einem Privathaus eines reichen Salonitaners befand, in dem sich die damaligen Christen um 313 n.Chr., vielleicht auch schon früher, heimlich zum Gottesdienst trafen. Das Gebäude weist einen gepflasterten Zentralsaal mit einer halbrunden Steinbank für den Klerus auf, der von Teil der Gläubigen durch ein Septum (Abgrenzung, niedrige Wand) getrennt ist. Der Haupteingang war im Westen, davor ging man durch einen Hof mit einem Brunnen. 
Südlich davon finden sich die Überreste eines kleineren Gebäudes, das als Oratorium B bezeichnet wird.

Die Basiliken

Beide Basiliken sind mit einander durch ein überdachtes Atrium – eine Vorhalle - im Westen verbunden. Die Nordbasilika oder Basilica Urbana war Christus und später Maria, die südliche Memorialkirche den lokalen Patronen geweiht.

Computerrekonstruktion Basilika Manastirine
Computerrekonstruktion Basilika Manastirine

Die Basilica Urbana ist die größte dalmatinische Basilika. Ihre massiven Säulen aus Stein von Brač, die mit korinthischen Kapitellen geschmückt sind, teilen sie in drei Schiffe. Das Presbyterium der Basilika ist von einem Septum aus Marmorsäulen umgeben, die mit Muschelmotiven dekoriert sind. Eine halbrunde Bank im Sanktuarium war für den Klerus bestimmt, in der Mitte befand sich der Altar mit einem Ziborium. Die Prothesis – ein Raum für die Vorbereitung von Brot und Wein – befand sich in der nördlichen Ecke der Kirche. Neben dem Presbyterium im Süden des Schiffes war das Diakonikon untergebracht; hier wurden die liturgischen Bücher, das Kirchengeschirr und die Priestergewänder aufbewahrt. 

Der Innenbereich der Basilika war reich mit mehrfarbigen geometrischen Bodenmosaiken ausgelegt. An den Wänden waren Fresken in verschiedenen Farben angebracht und die Wände der Apsis waren mit Marmor verkleidet.

Als im 6.Jh.n.Chr. das Episkopale Zentrum umgebaut wurde, errichtet man an Stelle der südlichen Basilika eine neue Kirche in form eines griechischen Kreuzes, dessen Innenraum man reichhaltig mit Ornamenten und deren Böden man mit Mosaiken schmückte. Diese Kreuzbasilika war mit der Nordbasilika durch eine Tür verbunden. Zwei Konzile, bei denen alle Bischöfe von Dalmatien zusammenkamen fanden in dieser neugebauten Basilika statt: 530 und 533 n. Chr. – einberufen von Erzbischof Honorius.

Salona
Salona

Nördlich davon wurde ein quadratisches Baptisterium mit einem hexagonalem Taufbecken errichtet, das mit Marmorplatten ausgestattet war. Westlich davon befindet sich das Catechumeneum, hier wurde der Glaubensunterricht abgehalten und die Menschen auf die Taufe vorbereitet. Auch dieser Komplex wurde im 6. Jahrhundert umgestaltet: an stelle desrechteckigen Baptisterium wurde ein oktogonales errichtet, in dessen Mitte nun ein kreuzförmiges Taufbecken stand. Den Innenraum schmückten zahlreiche Fresken und goldener Mosaiken, sowie ein Fußboden aus mehrfarbigem Marmor.

Nordöstlich der Kirchen befinden sich die Ruinen des Bischofspalastes, die Fundamente der zahlreichen Räume kann man heute noch sehen. Die Räume im Erdgeschoss dienten wahrscheinlich auch zu gewerblichen Zwecken, die Wohnung des Bischofs befand sich im ersten Stock. Über dem Haupteingang in der sogenannten Petrusstraße ließ der salonitanische Erzbischof Petrus Mitte des 6. Jhs. N. Chr. ein Ziborium errichten.

Das Aquädukt

Das Aquädukt stammt aus der Zeit des Kaisers Augustus und versorgte die Stadt direkt aus der Quelle des Flusses Jadro mit Trinkwasser. Ursprünglich 3850 Meter lang, kann man heute noch die am besten erhaltenen Teile nördlich des Episkopalen Zentrums bis zum Nymphäum, das an die Porta Caesarea anschließt, sehen. Berechnungen gehen davon aus, dass mit dieser Trinkwasserleitung um die 40.000 Menschen versorgt werden konnten.

Die Thermen

Die Thermen waren der Mittelpunkt der römischen Gesellschaft, hier fand das gesellschaftliche und kulturelle Leben statt. In einer Stadt wie Salona gab es daher eine größere Anzahl privater, aber auch öffentlicher Einrichtungen dieser Art.

Manastirine - Detail
Manastirine - Detail

So wurden an den westlichen Stadtmauern die sogenannten „Kleinen Thermen“ gefunden, die wahrscheinlich zu einem Privathaus eines reichen Bürgers gehörten.

Die sogenannten „Großen städtischen Thermen“, die Ende des zweiten, Anfang des dritten Jahrhunderts erbaut wurden, sind am besten erhalten. Man betrat den Thermalkomplex mit seinen dreisymmetrisch angebrachten Apsiden von der Südseite durch einen offenen Hof, der von Säulengängen umgeben war. Im Norden war das Frigidarium mit seinem halbkreisförmigen Kaltwasserbecken untergebracht und zwei Umkleidekabinen mit Sitzbänken und Öffnungen in der Wand zur Kleideraufbewahrung. Im Westen befanden sich ein Massagezimmer, die Becken mit warmen und heißem Wasser und die Saunen: das Caldarium, Tepidarium und Sudatorium, ein Raum diente auch zum Verweilen und für Leibesübungen.

Aus dem Raum mit der Feuerstelle – dem Preafurnium – zirkulierte die warme Luft zwischen den Hypokaustsäulen und erwärmte die Räume über hohle keramische Rohre.

Fünf Brücken

Die Brücke mit ihren fünf Bögen aus gemeißelten Steinblöcken, die mit Mörtel verbunden wurden, stammt aus dem 1.Jh.v.Chr. und führte über den westlichsten Nebenarm des Flusses Salon (heute Jadro). Sie war die Fortsetzung der damals wichtigen städtischen Hauptstraße, der Decumanus Maximus, die durch die Porta Caesarea verlief und sich vor der Brücke in zwei Richtungen teilte: eine Straße führte dann weiter zur Porta Andetria und ins Binnenland, die andere über die Brücke nach Epetium (Strobeč) und dann weiter an die Adriaküste entlang.

Salona
Salona

Porta Caesarea - Stadttor

Das monumentale Stadttor im Osten stammt aus der Zeit Kaiser Augustus. Es wurde aus großen, regelmäßigen Blöcken errichtet. Zwei oktogonale Türme standen an den Außenseiten, das Tor besaß drei Eingänge, von denen der mittlere für den Fuhrverkehr benützt wurde und die beiden kleineren seitlichen für die Fußgänger bestimmt waren. Heute noch kann man am Steinpflaster die tiefen Spurrillen der Räder erkennen.

Die Porta Caesarea war zwei Stockwerke hoch: Der obere Stockwerk hatte eine Reihe von Fensteröffnungen und diente als Gang für die Wächter, es war mit kannelierten Halbsäulen und Kompositkapitellen reichlich geschmückt, während das untere Stockwerk mit dem dreiteiligen Eingang einfacher gestaltet war.

Salona
Salona

Das sich die Stadt immer weiter ausbreitete, verlor das Tor mit der Zeit seine Bedeutung und wurde zu einer Art Triumphbogen. So wurde es im 4.Jh. n.Chr. unter Kaiser Constantius erneuert und mit weiteren dekorativen Elementen, wie der Tyche, ausgestattet. Dabei handelt es sich um die Darstellung einer jungen Frau mit offenem Haar und einer Krone auf dem Kopf, die den Stadtmauern gleicht. In der rechten Hand hat sie eine Fahne mit den Anfangsbuchstaben der Stadt Salona, mit der linken lehnt sie sich an ein Gefäß, aus dem Ähren herausragen.

Teilweise diente das Tor auch der Wasserversorgung, südlich an das Tor schloss das Nymphäum an, aus dem ein Netz von Kanälen den ältesten Teil der Stadt versorgte.

Praetorium – Der Palast des Statthalters

Südöstlich des Stadttores liegt wahrscheinlich der Palast des Statthalters von Dalmatien. Die Luxusvilla bestand aus mehreren Räumen und einem Hof, die Böden mit Marmor und mehrfarbigen Mosaiken aus der Mythologie verkleidet. Sie zeigen unter anderem Apoll, Triton oder den Sänger Orpheus. Besonders letzteres Mosaik gilt als eines der außerordentlichsten Werke und kann im Archäologischen Museum von Split, ebenso wie die beiden anderen, besichtigt werden.

Das Forum

Das Forum, als das Zentrum des öffentlichen und politischen Lebens, lag an einer natürlichen Anhöhe an einer der Hauptstraßen, der Cardo Maximus und hatte die Form eines 45 x 70 Meter großen Rechtecks. An der Nordseite befand sich unter Kaiser Augustus, das religiöse Zentrum der Stadt: das Capitolium mit den Tempeln von Jupiter, Juno und Minerva. Das Rathaus, die Curia, stammt aus dem 1.Jh.n.Chr. und bestand aus zwei rechteckigen Räumen mit einer Apsis im Osten. Nördlich vom Forum wurden auch Reste der Stadtthermen aus der früheren Kaiserzeit entdecket, die ebenfalls mit Marmor und Mosaiken reich ausgestattet waren.

Salona
Salona

Während im zweiten und dritten Jahrhundert das Forum noch ausgebaut wird, verliert es später die Rolle durch den Übergang zum Christentum allmählich seine Rolle als Stadtmittelpunkt.

Das Theater

Das Theater, das Mitte des 1.Jhs.n.Chr. gebaut wurde, nutze teilweise die natürliche Geländeneigung und zählte zu den mittelgroßen Gebäuden dieses Typus in seiner damaligen Zeit. Der Zuschauerbereich fasste um die 3.000 Zuschauer und war halbkreisförmig in zwei Stockwerken angelegt, vor dem Auditorium befand sich eine halbkreisförmige Orchestra, die für höhere Beamte und angesehene städtische Persönlichkeiten reserviert war. Die Außenmauer hatte eine dreigeschossige halbrunde Form mit Arkaden. Drei Eingänge führten in das Theater: an der Nordseite befand sich ein doppelflügiger Eingang mit drei Pfeilern, zwei seitliche Eingänge führten zur Orchestra und den niedrigeren Sitzreihen des Auditoriums. Die Schauspieler führten ihr Stück auf dem erhobenen Podium vor dem Szenegebäude auf, dessen Fassade mit vielen dekorativen, architektonischen Elementen verziert war und in dessen Mitte sich eine tiefe, halbrunde Nische mit dem Haupttor, das zur Bühne führte, befand.

Der Tempel

Der südlich des Theater liegende Tempel war wahrscheinlich Dionysos oder Liber geweiht und bestand aus einer quadratischen Cella und einer tieferen Vorhalle. Vier massive, kannelierte Säulen mit korinthischen Kapitellen schmückten die Fassade.

Kapljuč

Hier befinden sich die Überreste der ältesten Friedhofsbasilika, der Basilika der fünf Märtyrer, die Mitte des 4.Jhs.n.Chr. über den Gräbern des Priesters und der vier Soldaten der kaiserlichen Wache erbaut wurden. Sie waren im April 304 im Amphitheater von Salona bei der letzten Christenverfolgung unter Diokletian getötet und außerhalb der Stadtmauern in Kapljuč begraben worden.

Kapljuč
Kapljuč

Die Friedhofskirche wurde als dreischiffige Basilika mit einer ausgeprägten Apsis im Osten erbaut und in den folgenden Jahrhunderten immer wieder umgebaut und auch erweitert. Das Dach wurde von gemauerten Pfeilern getragen, die zugleich das Mittelschiff von den Seitenschiffen trennte. Das Prespyterium mit dem Altar und dem Grab des Märtyrers Asterius war vom restlichen Teil der Kirche getrennt, davor befand sich eine Kanzel und daneben ein weiteres Grab mit den Reliquien der vier Prätorianer, das mit einer massiven Steinplatte bedeckt war.

Im 6. Jh. n. Chr. wurde die Kirche renoviert und das ursprüngliche Septum durch eine neues ersetzt, das mit Kreuzen und Ranken aus Efeu geschmückt war. An der westlichen Seite wurden noch eine Gedenkkapelle und ein Wirtschaftsgebäude für die Wein- und Olivenproduktion angebaut.

Der Friedhof der 16 Sarkophage

Östlich von Kapljuč liegt der Friedhof der 16 Sarkophage, der 1871 entdeckt wurde. Diese sind in einer Reihe aneinandergereiht, entlang einer Straße nach Norden, außerhalb der Stadtmauern von Salona; ungefähr die Hälfte tragen Inschriften und in ihnen wurden sowohl Heiden wie auch Christen beigesetzt. Mit dem Untergang von Salona wurden auch alle 16 Sarkophage zerstört und geplündert.

Der Friedhof der 16 Sarkophage
Der Friedhof der 16 Sarkophage

Das Amphitheater

In der 2.Hälfte des 2.Jhs. n. Chr. errichtet beeindrucken noch heute die Überreste des monumentalen Bauwerkes in der nordwestlichen Ecke des antiken Salonas. Nach der Errichtung der Stadtmauern wurde das Bauwerk, das die Ausmaße von 125 x 120 Meter hatte, in das Verteidigungssystem der Stadt mit einbezogen. Allein die Arena für die Gladiatorenarenamaß 65 x 40 Meter und war mit einem gepflasterten und überdachten Gang umgeben. 17.000 Zuschauer konnten die Kämpfe hier live verfolgen, der Zuschauerbereich war in drei Ränge unterteilt, der letzte Rang für Stehplätze vorgesehen. Komfort wurde schon damals groß geschrieben: Mit Hilfe von Pfählen, die an die äußere Fassade angebracht waren, konnte man die gesamte Fläche mit Leinen überziehen, um die Zuschauer vor Sonne oder Regen zu schützen. 

Auf der Südseite befand sich die Ehrenloge für den Prätor der Provinz, ihm gegenüber war die Loge für die Stadtmagistrate. Neben den Haupteingängen im Westen und Osten befanden sich die Käfige für die Raubtiere und in der Mitte der Arena findet sich eine Öffnung zu einem unterirdischen Gang, durch den man verletzte oder tote Gladiatoren wegtragen konnte. An der Nordseite in der Nähe des Amphitheaters fand man der Gladiatorenfriedhof, während an der Südseite des Theaters in zwei überwölbten Räumen die Göttin Nemesis, die Göttin der Rache und des Schicksals von den Gladiatoren angerufen werden konnte. Hier in dieser Arena ließen auch die ersten christlichen Märtyrer von Salona ihr Leben und so wurden die Gedenkräume der Nemesis später in Gedenkkapellen umgebaut, in denen man Überreste von Fresko-Malereien mit Darstellung über ihr Leben entdeckte.

Das Amphitheater in Salona
Das Amphitheater in Salona

Heute kann man nur mehr die Teile der Unterbauten dieses monumentalen Amphitheaters sehen, außerdem einzelne Teile der Dekoration. Der größte Schaden am Amphitheater entstand um 17. Jh. während der Türkenkriege, als auf Befehl der venezianischen Befehlshaber das Theater aus strategischen Gründen zum Teil abgerissen wurde.

Marusinac

Der Friedhofskomplex besteht aus einem Mausoleum und zwei Basiliken mit einem Friedhof, auf dem im 4.Jh. n. Chr. Anastasius von Aquileia begraben wurde. Die Legende besagt, dass er an die Tür seiner Färberwerkstätte ein Kreuz geritzt hatte, worauf er festgenommen, verurteilt und mit einem Mühlenstein um den Hals ins Meer geworfen wurde. Die römische Matrone Asklepia befahl jedoch ihren Dienern den Leichnam heimlich aus dem Meer zu bergen und in einen Sarkophag des Familienmausoleums zu legen. Dieser Sarkophag war mit einer Mauer vom jenem Teil abgegrenzt, in dem später Asklepia und ihr Gatte bestattet wurden.

Salona
Salona

In Marusinac wurden im 5. und 6. Jh. n. Chr. auch Bischofe und Priester aus Salona begraben. In der ersten Hälfte des 5.Jh. wurde östlich vom Mausoleum eine große dreischiffige Basilika gebaut, die dem Heiligen Anastasius geweiht war und dessen Sarkophag sich im Sanktuarium der Basilika befand. An der Vorderseite hatte man eine Öffnung angebracht, damit Gläubiger die Reliquie berühren konnten. Über dem Sarkophag errichtete man einen Altar mit Ziborium auf vier Marmorsäulen, die mit plastischen Weintraubenblättern geschmückt waren.
Neben dieser Basilika wurden Überreste einer weiteren Kirche entdeckt.

Gradina

Diese mittelalterliche Befestigung, die teilweise auf den östlichen Mauern der antiken Stadt Salona gebaut wurde, errichteten im 16.Jh. die Türken, die Klis und die Umgebung erobern wollten. Sie hat eine trapezoide Form mit 4 Türmen an den Ecken.

Salona
Salona

In ihrem nordöstlichen Teil entdeckte man Überreste einer Kirche, die der Heiligen Maria geweiht war, aus dem 6.Jh., der Zeit des Kaisers Justinians. Es ist zentraler Bau mit Grundriss eines irregulären Quadrats (12 x 15 Meter) und einem Sanktuarium an der östlichen Seite. Acht oktogonale Säulen gliederten den Mittelraum, den eine Kuppel abschloss. 

Im 10. Und 11. Jahrhundert wurde die Kirche von kroatischen Herrschern restauriert und umgestaltet und neben der westlichen Fassade ein Atrium angebaut.

Städtische Nekropolen

Die römischen Gesetzten verboten die Bestattung der Toten in der Stadt, deswegen entstanden außerhalb dieser entlang von Straßen und Wegen sogenannte Nekropolen, deren berühmteste in Salona die westliche Nekropole ist. Zu den berühmtesten Funden zählt das Mausoleum der Familia Lollia aus dem 1.Jh. n. Chr., der am besten erhaltene Teil liegt westlich vom Amphitheater.

Wer in der Gegend urlaubt, sollte unbedingt auch Split und Trogir einen Besuch abzustatten.

Weitere Informationen:
Solin
Infos über Solin

Wikipaedia