Ich liebe es bei einem Stadtbesuch auch Märkte zu besuchen – egal ob Floh-, Antiquitäten-, Gemüse- oder Fischmarkt. Auf den Märkten spielt das Leben einer Stadt.
Daher hat es mich bei meiner letzten Prag-Reise besonders gefreut, die Marktszene der Stadt kennenzulernen. Es ist ja für einen Durchschnittstouristen nicht immer ganz leicht, diese Szenerien aufzuspüren. Wenn ihr also ähnlich wie ich ein Markt-Aficionado seid, folgt mir.
Die Prager Markthalle im ehemaligen Schlachthof
Schlachthöfe der Vergangenheit eignen sich anscheinend bestens um einer Stadt und dem ganzen Viertel neues Leben einzuhauchen. Die Arena in Wien ist ein gutes Beispiel dafür.
Auch für Prag lautet der Tipp: Auf zum ehemaligen Schlachthof.
Im südlichen Teil von Holešovice befindet sich das denkmalgeschützte Areal, das man als Marktliebhaber besucht haben sollte. Von weiten sieht man bereits die Eingangsportale, die in ihrer Gestaltung noch an den ursprünglichen Zweck des Areals erinnern.
Vor dem Eingang kann man auf einem Übersichtsplan auch ungefähr erahnen, wie groß dieses Gelände wirklich ist.
Hier befindet sich nicht nur der größte Gemüsemarkt von Prag, den wir gleich besuchen werden, sondern unter anderen auch Souvenirshops, ein riesiger Elektronikmarkt, Kleidergeschäfte, Cafés, Theater und vieles mehr.
Der Gemüsemarkt in der Prager Markthalle
Zu behaupten, dass hier nur Gemüse angeboten wird, wäre weit gefehlt. Karpfen schwimmen in ihrem Wasserbehälter, ein Blumengeschäft bietet seine blühenden Prachtstücke an, es gibt Gewürze, Essig, Öl, Wurst, Fleisch und Käse. Eigentlich kann man hier fast seinen ganzen Wochenendeinkauf erledigen.
Wenn man dann eine Pause braucht, geht man einfach bis zum Jakta 78 oder zum Vnitroblock weiter, bestellt in Ruhe einen guten Kaffee oder eine Limonade und kommt wieder zu neuen Kräften.
Wer dann noch Kraft hat ein wenig herumzuschlendern und sich für Technik interessiert, kann ja auch noch den Elektronikmarkt für sich entdecken und vielleicht findet sich ja auch noch in einem der kleineren Shops ein Souvenir für zu Hause. Das einzige was man braucht ist: Zeit und natürlich auch ein wenig Kondition.
Auf der Website des Marktes https://www.holesovickatrznice.cz/ (leider nur in Tschechisch) kann man erkennen, dass auf diesem Gelände nicht nur der Markt zu Hause ist, sondern dass es auch jede Menge Veranstaltungen gibt. Vorbei schauen lohnt also wirklich.
Prager Markthalle (Holešovická tržnice)
170 04 Praha 7 – Holešovice, Bubenské nábřeži 306/13
Weitere Infos: https://www.prague.eu/de/objekt/orte/1424/die-prager-markthalle-holesovicka-trznice
Der Bauernmarkt am Moldauufer (Náplavka)
Jeden Samstag kann man hier am Ufer der Moldau entlang spazieren und die verschiedensten Leckereien, aber auch Kunsthandwerk erstehen.
Auch wenn es bei unserem Besuch bitterkalt und windig war, diesen Markt sollte man sich nicht entgehen lassen. Man kann hier nicht nur saisonales Gemüse und Obst erstehen, sondern auch Gebäck, Pilze, frische Fische, Ziegen-, Kuhmilch- und Schafkäse, Eier und vieles mehr.
Wir waren vor den nahenden Osterferien unterwegs und es gab jede Menge wunderschön bemalter Ostereier, saisonale Keksausstecher (aber auch ein Auto und einen Dino!) und viele, viele selbstgemache Leckereien.
Egal, ob man süße Golatschen oder pikante Brötchen, Würste, Suppen und einiges mehr im Sinne hatte, hier wurde man fündig. Und auch so mancher guter flüssiger Tropfen wird hier angeboten: Kaffee oder alkoholischer und nicht alkoholischer Natur.
Es ist ein Freudenfest – also ein Genussfest!
Wer will da nicht armenische Spieße, Klobasse oder ein Süppchen probieren?
Und als Nachspeise eine der vielen wunderbaren Süßigkeiten. Und sollte mehr Sehnsucht nach der Heimat bekommen: Es gab auch einen Stand mit Tiroler Spezialitäten!
Auch Chillischärfe und Eingelegtes kann mit nach Hause genommen werden. Und wenn ihr noch Platz im Koffer habt, könnt ihr auch noch das eine oder andere schöne Keramikhäferl erwerben.
Ach, ich komme jetzt beim Schreiben schon wieder ins Schwärmen und auch der Hunger stellt sich gleich wieder ein.
Und beim Spazieren über den Markt wird man auch noch mit einem wunderbaren Ausblick auf die Karlsbrücke und den Hradschin belohnt.
Dieser Markt ist der älteste und größte Bauernmarkt der Stadt. Solltet ihr nicht in der Gegend sein, sind auf der Website https://www.farmarsketrziste.cz/en auch noch zwei andere Bauernmärkte angeführt.
Der Markt findet jeden Samstag von 8:00 bis 14:00 Uhr statt. An manchen Tagen gibt es sogar auch noch Live-Musik. Auf der oben angeführten Website findet ihr – auch auf Englisch – die Aussteller und ihre Produkte.
Am besten man fährt zum Markt öffentlich: Die Straßenbahnen 2, 3, 5, 7, 17, 21 fahren bis zum Markt. Bitte an der Station Palackého náměstí oder Výtoň aussteigen. Wer mit der U-Bahn fahren möchte, nimmt die Metro Linie B bis zur Station Karlovo náměstí und geht nach Osten Richtung Palackého náměstí und dann hinunter zum Markt am Moldauufer.
Náplavka Bauernmarkt an der Moldau
120 00 Praha 2 – Nové Město, Rašínovo nábřeží
https://www.farmarsketrziste.cz/en/trh/naplavka
Das Foodfestival an der Moldau
Fast sieht es aus, als wäre die Stadt purer Genuss. Nicht nur, dass in Prag eine einzigartige Kaffeehaus-Kultur hochgehalten wird und dass durch die Czech Special Auszeichnung die traditionelle Küche (manchmal auch moderner und leichter interpretiert) hochgehalten wird, gibt es immer mehr Restaurants und Lokale in der Stadt, die den Gast mit einer exzellenten und außergewöhnlichen Küche erfreuen – und dann gibt es auch noch die unterschiedlichsten Food-Festivals.
Bei unserem letzten Prag-Besuch war ein kleineres davon gerade vis à vis vom Bauernmarkt am Moldau-Ufer im Gange. Dabei: So klein war es auch wiederum nicht. Auch hatte man eine große Auswahl unterschiedlicher Küchen, wobei – möglicherweise geschuldet durch das kalte Wetter – Suppen in großer Zahl angeboten wurden.
Mich als Snack-Liebhaber hat natürlich der "getrocknete" Käse angesprochen. Das sind kleine dünne und harte Käsestreifen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die sich ausgezeichnet zum Knabbern für Zwischendurch anstelle von Chips eignen. Ob sie wirklich soviel gesünder sind als meine geliebten „Rohscheiben“ weiß ich nicht, geschmeckt haben sie auf jeden Fall und natürlich musste auch gleich ein Packerl mit nach Hause.
Aber auch sonst gab es hier eine Menge zum Ausprobieren von jeder Menge Köstlichkeiten. Mich hätten ja vor allem die Peruanischen Spezialitäten angelacht, aber auch die süßen Bällchen sahen einfach sehr ansprechend aus. Und auch die Macarons konnten einem schon verlocken, oder lieber Burritos oder … oder …
Dabei waren wir ja gerade von einer anderen „Genussecke“ gekommen, dem Manifesto Anděl (genaueres darüber erfahrt ihr hier) und leider mussten wir auch schon bald Richtung Bahnhof, von wo es wieder nach Hause ging.
Mein Tipp für alle Freunde des Genusses: macht euch auf jeden Fall vor einem Pragbesuch auf der Website VisitCzechia (https://www.visitczechia.com/de-DE) schlau, ob nicht vielleicht zur Zeit eures Aufenthalts in Prag ein Genussfestival oder der eine oder andere Markt stattfindet.
Und dann nichts wie hin – das leibliche Wohl ist genauso wichtig wie das geistige – und nach oder vor einem Sightseeing-Bummel braucht man sowieso eine Stärkung.
Mehr über Prag und Genuss:
Prag ♦ Eine Prag-Besichtigung vom Schiff aus ♦ Prag - Manifesto Anděl ♦ Prag - Next Door by Imperial ♦Prag – Hotel Royal Palace ♦ Prag - Aquapalace Hotel ♦ Prag - Café Fanta ♦ Prag - U Bulínů ♦ Prag - Das Café im Gemeindehaus ♦ Prag - Café Imperial ♦ Prag - Café Louvre ♦
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien
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