Prag bietet unzählige historische Plätze: das Gemeindehaus, die Karlsbrücke, die Prager Burg, der Sankt Veits-Dom. Zeugnisse einer großen Vergangenheit, aber auch die Zukunft lebt in dieser Stadt.
Unzählige Galerien und Museen zeigen moderne Kunst, Theater, Musik, Disco - diese Stadt lebt.
Folgt mir auf einen kurzen Rundgang durch die alten Sehenswürdigkeiten und durch die "neue" Stadt....
Ein kurzer geschichtlicher Überblick
- um 870 Gründung der Prager Burg
- im 10.Jht. Gründung der Burg Vysehrad am gegenüberliegenden Moldauufer
- 965 erster Zeitzeugenbericht des Kaufmanns Ibrahim Ibn Jakob
- 1085 Prag wird durch den ersten böhmischen König Wenzel I. zur Königsstadt
- 1172 der Bau der steinernen Judithbrücke wird abgeschlossen
- nach 1230 wird die Altstadt gegründet und
- 1257 die Kleinseite
- 1344 Grundsteinlegung zum Bau des St.Veit Domes (beendet 1929)
- 1346 - 1378 Regierungszeit Kaiser Karls IV. Prag wird zur Hauptstadt des Böhmischen Königsreiches und des Heiligen Römischen Reiches
- 1348 Gründung der ersten Universität in Mitteleuropa (Karlsuniversität)
- 1419-1437 Hussitenkriege gegen die Reformbewegung der Geistlichkeit
- 1526 Beginn der Habsburger Herrschaft
- 1583 - 1611 Rudolf II. wird böhmischer König und Prag zum Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens
- 1618 - 1620 Der Aufstand der böhmischen Stände gegen die Habsburger wird niedergeschlagen und hat einen Niedergang der tschechischen Sprache und des Nationalbewußtseins zur Folge
- 1784 - 1848 Mit dem Anfang der industriellen Revolution kommt es zu einer Wiedergeburt der tschechischen Nation
- 1918 Unabhängigkeitserklärung der Tschechoslowakei - Prag wird Hauptstadt
- 1939-1945 Okkupation durch Nazideutschland
- 1945 Prager Maiaufstand, Befreiung Prags durch die Sowjetarmee
- 1968 Prager Frühling: der Versuch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen wird durch die Besetzung der Warschauer Paktstaaten zunichte gemacht
- 1989 Samtene Revolution, Vaclav Havel wird zum Präsidenten gewählt
- 1993 Teilung der Föderation, Tschechien und die Slowakei werden selbständige Staaten
- 2004 Beitritt der Tschechischen Republik zur EU
Was man in Prag unbedingt gesehen haben muss:
Die Prager Burg (Prazsky hrad)
Die Prager Burg ist ein nationales Kulturdenkmal, das seit seiner Entstehung im 9.Jht. zahlreiche Umbauten und Erweiterungen erfahren hat. Am Prager Berg Hradschin gelegen, gilt der monumentale Komplex, der sich auf einer Fläche von 45 ha erstreckt, als das größte geschlossene Burgareal der Welt und vereint Paläste, Verwaltungsgebäude, Kirchenbauten, Wehranlagen und Wohngebäude aller Baustilepochen.
Die erste schriftliche Erwähnung ist die Gründung der St. Marienkirche durch den Premyslidenfürsten Borivoj noch vor 885. Der östliche und zentrale Teil des Bergsporns war bereits vorher besiedelt und durch einen Graben befestigt. Um 920 erfolgt der Bau einer zweiten Kirche durch Fürst Vratislav I. (915-921) - der St. Georgsbasilika im Ostteil der Burg. Am Anfang der 930er Jahre wird der dritte Sakralbau in Angriff genommen, die St.Veits-Rotunde. Vor 1055 erfolgen weitere Umbauten unter Bretislav I. Um 1070 verlegt König Vratislav II. die Residenz von der Prager Burg auf den Vysehrad, wahrscheinlich auf Grund von Streitigkeiten mit seinem Bruder Bischof Jaromir.
Die Burg bleibt Sitz der Bischöfe von Prag. Unter Sobeslav I. - im Jahr 1135 - findet ein groß angelegter Umbau im romanischen Stil statt und die Errichtung einer drei Meter breiten Quadersteinmauer. 1303 wird die Burg durch einen Großbrand zerstört. Bereits unter der Herrschaft des Luxemburgers Johann des Blinden läßt sein Sohn Karl IV. die Burg 1333 wieder aufbauen: der Königspalast wird umgestaltet und 1344 beginnt der Neubau der St.Veits-Kathedrale.
Unter dem Jagiellonen Vladislav I. (seit 1471 König von Böhmen) wird die Burg im Renaissance-Stil ausgebaut, 1484 siedelt der Königshof von der Altstadt wieder in die Burg zurück. 1490-1493 errichtet der Baumeister Benedikt Ried den bedeutendsten Saalbau der Renaissance nördlich der Alpen: den Wladislawsaal. Benedikt Ried setzt ihn auf den hochmittelalterlichen Saal des Königspalastes auf und erzielt dadurch eine reizvolle Mischung aus gotischen Elementen - wie dem aufwendigen Rippengewölbe, das den Raum überspannt, den Portalen und außerordentlich großen Fenstern mit Renaissanceprofilen.
1541 zerstört ein neuerlicher Großbrand die Burg. Maria Theresia beauftragt 1753 Nicolo Pacassi mit dem Neubau des Eingangshofes.
1848 zieht sich Kaiser Ferdinand I. auf die Prager Burg zurück, nachdem er die Regierung seinem Neffen Joseph übertragen hatte.
Danach wird der Kaiserpalast als Kaserne genutzt. Nach 1919 wird die Burg zum Sitz des Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik umgebaut, die Niveaus der Burghöfe und deren Pflasterung wird geändert. Der bedeutende slowenische Architekt Josef Plecnik leitet diese Umgestaltung.
Zum Komplex der Burg gehören
- der gotische St.Veits-Dom mit der Königsgruft im innersten Burghof
- der barocke Königspalast im 2.Burghof
- die romanische St.Georgs-Basilika (Sv.Jiri) mit den Türmen Adam und Eva am Georgsplatz
- der gotische Wladislawsaal im innersten Burghof
- die barocke Heilig-Kreuz-Kapelle im 2.Burghof
- die barocke Burggalerie im 2.Burghof mit Werken von Rubens und Tizian
- der Obelisk zum Gedenken an die Opfer des 1.Weltkrieges neben dem St.Veits-Dom im 1.Burghof
- die Wehranlage am nördlichen Rand des Burgareals mit dem Mihulka Pulverturm (Prasna vez) in Gotik und Renaissance und den gotischen "Weißen Turm" und Dalibor
- das von diesen beiden Türmen begrenzte "Goldene Gässchen" (Zlata ulicka) mit Häusern aus Gotik und Renaissance (Im Haus Nr.22 wohnte Franz Kafka 1917 vorübergehend)
- das barocke Matthiastor (Matyasova brana), das in den 2.Burghof führt
- Palais Sternberg mit Werken der Nationalgalerie an der Georgigasse
- Palais Lobkowicz an der Georgigasse nächst dem Osteingang- ein Privatmuseum mit einem Teil der Kunstsammlung der Fürstenfamilie
- die Gartenanlagen (Königsgarten, Wallgarten, Paradiesgarten) rund um die Burg
- das Belvedere oder Lustschloss der Königin Anna (Letohradek kralovny Anna) im Baustil der Renaissance im östlichen Teil des königlichen Gartens, zwischen 1538 und 1560 von Kaiser Ferdinand I. errichtet, mit dem von Tomas Jaros 1564-1568 geschaffenen bronzenen "Singenden Brunnen"
- der erst im 18.Jht. errichtete Ehrenhof, der den Zugang zur Burg vom Hradschin Platz ermöglicht, von ihm durch ein monumentales Gitter mit Rustika Tor getrennt. Hier finden die zeremoniellen Wachablösen jede Stunde statt. Die Statuengruppe der ringenden Giganten, die auf den Sockeln des Eingangsportals stehen, sind Kopien der Plastiken des Bildhauers Ignaz Franz Platzers.
Interessante Links
Die Prager Burg im allgemeinen (englisch, tschechisch; zusätzlich mit vielen Informationen über den derzeitigen Präsidenten der Tschechischen Republik)
Plan der Burg (englisch)
Informationen über Ausstellungen und Konzerte auf der Burg (englisch)
Der St.Veit-Wenzel-und-Albert-Dom (Kathedrala Sv. Vita, Vaclava a Vojtecha)
Der gotische Dom ist einer der berühmtesten Sakralbauten in Tschechien, wenn nicht in ganz Mitteleuropa. Um 925 erfolgt die Grundsteinlegung der ersten Kirche (der romanischen Rotunde) durch den böhmischen Herzog Wenzel I. Sie wird dem Heiligen Veit (Vitus) geweiht. Für die Wahl des Heiligen Veits als Namenspatron gibt es zwei unterschiedliche Erklärungen: Kaiser Heinrich schenkte Wenzel in dieser Zeit eine Armreliquie des heiligen Vitus oder aber Wenzel wollte seinen Landsleuten den Wechsel zum Christentum erleichtern. St.Veit klingt so ähnlich wie Svanterit, der slawische Sonnengott. Auf jeden Fall lebten Christen wie auch die Anänger des slavischen Pagan-Kultes nebeneinander auf der Prager Burg.
1060 wird Prag Bischofssitz. Die Rotunde wird zu klein und unter Spythinev II und dessen Bruder und Nachfolger Wratislaw II wird der Bau einer neuen, größeren Kirche in Angriff genommen. Eine dreischiffige Basilika mit zwei Chören, zwei Querschiffen und zwei Türmen am westlichen Querschiff entsteht. Die südliche Apsis der Rotunde (in der Wenzel seine letzte Ruhestätte gefunden hat) wird in den Neubau mit einbezogen. Schon in dieser Zeit pilgern viele Gläubiger zum Grab des heiligen Wenzel, er wird bedeutender als der Namenspatron der Kirche, St.Veit. Zusätzlich wird südlich der Kirche ein Bischofspalast gebaut.
1344 erfolgt die Grundsteinlegung für die heutige gotische Kathedrale, initiiert durch Karl IV., König von Böhmen und später auch Kaiser des Reiches. Er plante die Kathedrale als Krönungskirche und als Grabstätte der böhmischen Könige, wie auch als Aufbewahrungsort der bedeutendsten Reliquien des Königsreiches. Das Grab des heiligen Wenzels wird für Pilger immer bedeutender. Matthias von Arras ist der erste Baumeister der Kathedrale. Er orientiert sich am Stil der französischen Gotik, entwirft den Plan einer dreischiffigen Basilika mit Strebewerk, kurzem Querschiff, fünfjochigem Chor, einem zehneckigen Chorabschluss, Chorumgang und einem Kranz aus Chorumgangskapellen. Er stirbt bereits 1352 und der 23jährige Peter Parler übernimmt die Bauleitung. Zuerst orientiert er sich an den Plänen Matthias, baut auf der Nordseite des Chores die Sakristei und auf deren Südseite eine Kapelle. Nachdem allerdings die von Matthias begonnen Teile fertig gestellt sind, beginnt er seine eigenen Pläne umzusetzen.
Sein charakteristisches Werk ist das Netzgewölbe, mit dem er den Chor einwölbte - nach seiner Familie auch Parler-Gewölbe genannt.
Parler war gelernter Bildhauer und Holzschnitzer. Er betrachtete im Gegensatz zu Matthias, der - in Geometrie ausgebildet - nach einem strengen System der Proportionen und klaren mathematischen Kompositionen arbeitete, Architektur eher als Skulptur. Die runde Form der Säulen, das Kuppelgewölbe in der neuen St. Wenzel Kapelle, das Vor- und Zurückschwingen der Wände in den Obergaden, die unterschiedlichen Maßwerke der Fenster sind dafür Beispiele.
Die Büsten im Triforium, die die Gesichter der königlichen Familie, Heiliger, Prager Bischöfe und auch die zwei Baumeister zeigen, stammen ebenfalls von Peter Parler, wie auch die Wenzel-Kapelle in der noch heute die sterblichen Überreste des Heiligen aufbewahrt werden und die zwischen 1344 und 1364 nach seinen Plänen gebaut wurde. Die unteren Wandteile der Kapelle sind mit 1300 Halbedelsteinen geschmückt, dazwischen finden sich Bilder der Passionsgeschichte. Der obere Teil der Kapellenwände zeigt Szenen aus dem Leben des heiligen Wenzel (entstanden zwischen 1506 und 1509). In der Mitte befindet sich die Skulptur des Heiligen, ein Werk des Neffen von Peter Parler, Jindrich. Von der Kapelle weg geht eine kleine Pforte mit sieben Schlössern. Sie führt zur Kronkammer, in der noch heute die Kronjuwelen Böhmens aufbewahrt werden.
Die Bauarbeiten an der Kathedrale kamen nur langsam voran, was auch daran liegen konnte, dass Parler mehrere Kirchenprojekte zu betreuen hatte. Als er 1399 stirbt, sind erst der Chor und Teile des Querschiffes fertig gestellt.
Ab 1406 übernehmen seine Söhne Wenzel und Johannes die Bauleitung mit Meister Petrilk, der ebenfalls aus der Prager Schule kommt. Diese drei vollenden das Querschiff, bringen den großen Turm auf der Südseite in beachtliche Höhe und stellen den Giebel, der den Südturm und das südliche Querhaus verbindet, fertig. Goldene Mosaiken am Südgiebel zeigen das jüngste Gericht und gaben dem Südportal seinen Namen: "Das Goldene Tor". Durch dieses Tor betraten die Könige die Kathedrale zur Krönungszeremonie. 1430 stoppen die Bauarbeiten mit dem Ausbruch der Hussitenkriege. Während dieser Auseinandersetzungen wird ein Großteil der mittelalterlichen Ausstattung zerstört.
1541 richtet ein Feuer großen Schaden in der Kirche an. Die Kathedrale bleibt unvollendet - mehrere Versuche die Bauarbeiten wieder aufzunehmen schlagen fehl. Ende des 15.Jht. beauftragt König Vladislav Jagiellon den Renaissance-Architekten Benedikt Ried mit den Bauarbeiten - auch dieser Versuch scheitert kurze Zeit später an Geldmangel.
1844 wird ein neuer Anlauf unternommen den Dom fertig zu stellen. Vacslav Pesina stellt zusammen mit Josef Kranner Pläne vor, wie die Kirche vollendet werden könnte. Die "Union zur Vollendung der Kathedrale St. Veit in Prag" wird gegründet und muss sich zuallererst mit Renovierungsarbeiten beschäftigen. 1870 ist jedoch das Fundament des Langhauses fertig.
Drei Jahre später übernimmt Josef Mocher nach Kranners Tod die Leitung. Unter seiner Führung entsteht nun die umstrittene Westfassade im neogotischen Stil, die mit zwei Türmen versehen wird und dadurch einen neuen Schwerpunkt im Westen der Kirche setzt. Kamil Hilbert vollendet schließlich nach dem Tod Mochers die Kathedrale nach dessen Plänen.
In den 20er Jahren des 20.Jht. arbeitet Vojtech Sucharda an der Westfassade, der Jugendstilmaler Alfons Mucha entwirft die Glasfenster im nördlichen Langhaus und Frantisek Kupela zeichnet für die große Fensterrose, die Bilder aus der Schöpfungsgeschichte zeigt, verantwortlich 1929 - nach 600 Jahren Bauzeit - ist die St.Veits Kathedrale zum Wenzel Jubiläum vollendet.
Das Goldene Gässchen
Diese kleine schmale Gasse ist eine der berühmtesten von ganz Prag. Sie verläuft zwischen den von Vladislav Jagiello angelegten Burgmauern und dem Alten Burggrafenamt. Die Häuser in dem Gässchen, in Tschechisch Zlatá Ulicka genannt, sind so klein, dass man glaubt in der kleinsten Straße der Welt zu stehen.
Rudolf II. teilte sie seinen 24 Bogenschützen zu, die in ihrer freien Zeit ein Handwerk betrieben. Der Legende nach bezieht sich der Name auf die Alchimisten Rudolf II., die angeblich hier wohnten und ihre Versuche Gold herzustellen. Allerdings befanden sich ihre Laboratorien nachweislich im Mihulka-Turm (Alchimistenstube). Später bewohnten Handwerker und arme Leute die Häuserzeile.
Das Haus Nr. 22 erlange durch einen seiner Bewohner weitere Berühmtheit: hier arbeitete Franz Kafka zwischen 1916 und 1917 an seinen Prosatexten. Heute befinden sich in dem fast immer mit Touristen überfüllten Gässchen zahlreiche Souvenirläden.
Ein Jugendstiljuwel: Das Gemeindehaus
Es ist das Bauwerk in Prag, das mich am meisten beeindruckt, zu dem ich immer wieder zurück kehre und von dem ich mich einfach nicht satt sehen kann. Man verzeihe mir daher hier die Ausführlichkeit. Aber lasst euch dieses Juwel wirklich nicht entgehen und sei es nur auf einen Café im Kaffeehaus.
Das Repräsentations- oder Gemeindehaus (Obecni dum) ist eines der schönsten Beispiele der tschechischen Technik, Handwerkskunst und des Jugendstils. Inmitten von Prag wurde es von 1906-1911 auf historischem Boden auf dem Grund des ehemaligen Königspalastes von den Architekten Antonin Balsanek und Osvald Polivka gebaut.
Bereits 1901 - die Unzufriedenheit mit der österreich-ungarischen Doppelmonarchie wächst - fordert die Bürgergemeinde (Mestanska beseda) den Bau eines Hauses für ihre Zwecke. Verhandlungen folgen, scheitern aber teilweise an der Finanzierung wie auch am Fehlen der Grundstücke. 1904 wird nach weiteren stürmischen Debatten von den Ratsherren der Bau beschlossen. Von Anfang an begleiten jedoch Diskussionen und Streitigkeiten den Bau. Architekturbewerbe werden ausgeschrieben und wieder verworfen. Die Prager Deutschen protestieren ebenso wie die Prager Gastwirte gegen den Bau: die einen, da sie nicht ein "rein tschechisches" Bauwerk mit ihren Steuern unterstützen wollen, die anderen da sie die Konkurrenz fürchten.
1911 sind die Bauarbeiten abgeschlossen, prompt folgt herbe Kritik der Presse, aber auch der Architektenbranche. Der erste Betreiber zieht sich noch vor der Eröffnung bereits wieder zurück, so dass erst am 5.1.1912 der Betrieb aufgenommen wird. Das Repräsentationshaus wird in der Folge oftmals Zeuge bedeutender historischer Ereignisse: am 6.1.1918 erfolgt hier die Drei-Königs-Deklaration und der Nationale Eid von 13.4.1918, am 13.7. versammelt sich der 38-köpfige Nationalausschuß im Gregr-Saal, am Vorabend des 28.10.1919 verabschiedet der erweiterte Nationalausschuß ebenda das Gründungsgesetz des tschechoslowakischen Staates und verkündet die staatliche Selbständigkeit.
Zwischen den beiden Weltkriegen stehen Kultur und gesellschaftliche Ereignisse im Mittelpunkt: Bedeutende Kulturausstellungen werden organisiert und das Haus entwickelt sich zu einer Schlüsselstelle des Musikgeschehens. Der Smetana-Saal wird Heimstätte der Tschechischen Philharmonie, später der Prager Sinfoniker. Alexander Zemlinksy, Otto Klemperer, Bela Bartok sind zu Gast. Igor Strawinsky spielt unter der Leitung von Vaclav Talin im Feber 1930, Vladimir Horowitz, Nathan Milstein, Arthur Rubinstein, Paul Hindemith begeistern das Publikum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt der "Leidensweg" des Repräsentationshauses: Ausstellungen werden geschlossen, das Gemeindehaus verliert seinen gesellschaftlichen und kulturellen Rang. Einzig der Smetana-Saal kann durch das Musikfestival "Prager Frühling" weiterhin seine Stellung behaupten. Sowjetische Interpreten, wie David Oistrach, Swatoslaw Richter, Jewgenij Mrawinksy geben nun den Ton an, nicht unbedingt zum Schaden der Kulturinteressierten. Dennoch verliert das Gemeindehaus weiter an Bedeutung, auch die Bausubstanz verfällt weiter.
Bei der nächsten historischen Wende steht das Gemeindehaus wieder im Mittelpunkt: im November 1989 verhandelt die kommunistische Regierung hier zum ersten Mal offiziell mit dem oppositionellen Bürgerforum mit Vaclav Havel an der Spitze. Die danach folgende "Samtene Revolution" ist auch für das Repräsentationshaus ein Neubeginn: von 1994 - 1997 wird es umfassend renoviert, die Innenräume wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt und das Gemeindehaus wird nach der Wiedereröffnung ein bedeutendes Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Prag.
Heute staunt man wieder über die vielfältigen technischen Neuerungen, die im Repräsentationshaus umgesetzt wurden: hydraulische und elektrische Aufzüge, Luftbefeuchter, ein fortschrittliches System von lufttechnischen Kanälen, Rohrpost und eine Flaschenwaschanlage. Bemerkenswert ist auch die Kombination der Stile: der typische Prager Jugendstil, Kubismus, Art Deco, Empire, Inspirationen aus dem antiken Griechenland und dem Orient bereichern die Mehrzweckräume, Salons, Ausstellungsräume und Restaurants. Innen- wie Außenausstattung zeigen, dass beim Bau und der Ausgestaltung die Elite tschechischer Architektur und des Kunstgewerbes mitgeholfen haben: Korkfußbodenbeläge, Tapetendekor, das Chinesische Seide imitiert, künstlicher Marmor, Jugendstil-Bleiglasfenster, hunderte Leuchten und Luster im Jugendstil, Keramikfliesen, Ziergitter an den Entlüftungskanälen. Viele Stile sind in diesem Objekt vereint und schaffen es gerade dadurch als homogenes Ganzes zu wirken.
Die Fassaden
Antonin Balsanek und Osvald Polivka schufen auch hier eine ungewöhnliche Komposition. Der Haupteingang vom Platz der Republik ist ein Turm mit Portikus und halbkreisförmigen Balkon mit Kombinationen von Metallelementen, Bleiverglasungen und Leuchten.
Über dem Balkon sieht man das halbkreisförmiges Glasmosaik "Die Verherrlichung Prags" von Karel Spillar: Prag als Göttin mit der Krone des Königsreiches Böhmens. Auf dem Rand findet sich in goldenen Buchstaben die Inschrift: "ZDAR TOBE PRAHO! VZDORUJ CASU ZLOBE JAK ODOLALAS VEKY BOURIM VSEM!" (Heil dir Prag! Biete der Zeit der Bosheit die Stirn, wie du über die Jahrhunderte allen Stürmen standgehalten hast!) Zu beiden Seiten finden sich die Plastiken "Demütigung" und "Auferstehung des Volkes" von Ladislav Saloun. Den Turm krönt eine mächtige verglaste kupferne Kuppel. Die beiden Seitenflügel sind mit reicher Stuckatur ausgestattet. Stuckhalbreliefs über den Fensterbögen im ersten Stock, plastische Zierelemente, Köpfe mit den für den Jugendstil typischen Blumenmotiven, nationalen Motive wie Linden- und Lorbeerzweige mit dem jugendstiltypischen Ginko und der Rose als Symbol des Bürgertums verzieren die Seitenflügel. Reiche plastische Ausgestaltung findet sich auch auf der Nord- und Südfassade.
Der hintere Turm des Gemeindehauses trägt Figuren aus den böhmischen Märchen, wie z.B. die Nixe Rusalka und den Dudelsackpfeifer Dudak von Uprka.
Die Innenräume des Gemeindeshauses
Balsanek und Polivka hatten auch entscheidenden Einfluss auf die reiche Innenausstattung des Gemeindehauses, neben den beiden Architekten beteiligten sich an die 30, damals schon bekannte und berühmte Maler und Bildhauer und noch mehr Handwerker.
Die Repräsentationssäle im ersten Stock
Hunderte gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen finden alljährlich in den 19 Sälen und Salons statt. Die wichtigsten Räume wollen wir hier vorstellen.
Der Smetana-Saal
Er ist mit 702m2 der größte Saal des Hauses. Neben der reichen künstlerischen Ausgestaltung soll hier auch auf ein technisches Detail hingewiesen werden: die beiden ursprünglich elektrischen Salonaufzüge (später als Primator- und Präsidentenaufzug bezeichnet).
Die Dominante des Saales, der als Mehrzweckraum konzipiert wurde, ist das Podium mit der Orgel. Die mächtige romantische Orgel mit drei Manualen und einem Pedal mit 70 Registern war 1912 die drittgrößte Orgel in der gesamten österreich-ungarischen Monarchie. Um das neueste Instrument für den Smetana-Saal zu bekommen, wurde der Orgelbaufirma Tucek mit einer Sondergenehmigung erlaubt mit der deutschen Firma Voit zu kooperieren - alle anderen Gegenstände mussten aus tschechischer Produktion stammen.
Doch nun zur Ausstattung: Ladislav Saloun schuf für den Smetana-Saal die beiden Statuengruppen "Vysehrad" (rechts) und "Mährisch-Slowakische Tänze" (links). Das Bronzerelief im Mittelteil trägt das Porträt von Bedrich Smetana und stammt von Frantisek Hergesel.
Die Schnitzarbeiten an der Wandtäfelung sind von Jan Navratil. Porträts weiterer tschechischer Komponisten an den Brüstungen des Hauptbalkons und Logen sind von Josef Kalvoda. Die Allegorien "Musik", "Tanz", "Poesie" und "Drama" an der Decke und den Wänden malte Karel Spillar. An der Decke finden sich zahlreiche Glasfenster, die auch die zentrale Kuppel dekorieren.
Eine einzigartige Atmosphäre wird durch die Beleuchtung erzeugt: zwei Bänder, mit wie auf einer Perlenschnur aufgereihten Kugelleuchten aus Milchglas laufen über die Decke. Ein Leuchtkranz um die Kuppel aus geschliffenem Glas bildet den Mittelpunkt des Saales. Eine Rarität stellen die umgekehrte Bestimmung der Logen im Saal dar: für den Primator (Prager Oberbürgermeister) ist die Linke, für den Staatspräsidenten ist die rechte Loge bestimmt. Durch diese Aufteilung soll symbolisch betont werden, dass das Gebäude der Stadt Prag gehört und der Primator ist hier die höchstgestellteste Person. Dies gilt auch in Anwesenheit von Königen oder des Staatspräsidenten.
Der Primator-Saal
Vom Foyer titt man durch eine prächtige Tür mit dem Prager Wappen in den im runden Grundriss geschaffenen und von Alfons Mucha ausgestatteten Primator-Saal. Mucha schuf hier zusammen mit Polivka ein geschlossenes Werk, das die Atmosphäre einer Kapelle heraufbeschwört.
Diese Stimmung wird ausgelöst durch die farbigen Bleiglasfenster zusammen mit den Spiegeln. Die Details der Gitter- und Schmiedearbeiten bringen unvergleichlichen, mystischen Zauber, der von den Wand- und Deckengewölben Muchas unterstrichen wird. Das Wand-Triptychon zeigt die nationale Gesinnung Muchas: im linken Bild "Opfer" feiert ein kniender Jüngling die Gestalt der Heimat, im Hintergrund sieht man Genien mit mystischen Falken und eine Menschengruppe. Das mittlere Bild "Männlichkeit" zeigt drei sich aneinander festhaltende Jünglinge mit der Inschrift: "Durch Kraft zur Freiheit - durch die Liebe zur Einigkeit", das dritte Bild "Aus eigener Kraft" zeigt Szenen des Niederganges der Nation. Das Deckengemälde "Slawische Einheit" mit einem die Flügel ausbreitenden Falken in der Mitte zeigt bedeutende Persönlichkeiten aus der tschechischen Geschichte. Die acht Segmente unter der Kuppel zeigen Bilder der bürgerlichen Tugenden. Auch der Entwurf der Textilvorhänge stammt von Alfons Mucha, der als Dekorateur schon in Paris berühmt war.
Der Palacky-Saal
Jan Preisler stattete diesen Saal aus, der Frantisek Palacky (1798 - 1876), dem "Vater der Nation" gewidmet ist. Die Wandgemälde zeigen "Badende Frauen" und einen Jüngling als Sieger auf einem weißen Pferd. Mädchen mit fliegenden Vögeln sind auf dem Deckengemälde zu sehen - beides schuf Jan Preisler. Der Saal ist stark beleuchtet, die Wände sind mit dem - damals modernen - künstlichen Marmor verkleidet. Die Bronzebüste von Frantisek Palacky ist ein Werk von J.v.Myslbek.
Der Gregr-Saal
Der ursprünglich als Versammlungssaal konzipierte Gregr-Saal wird von Malereien von Frantisek Zenisek geprägt. Die im typischen Aufbau des Art-Deco-Stis entworfene Decke zeigt das Triptychon "Leben, Poesie und Tod", eine ganze Wand nimmt das Gemälde "Lied der Liebe, des Kampfes und des Todes" ein.
Wertvolle Täfelungen aus künstlichem Marmor zieren die Wand, beachtenswert sind auch die Originalleuchten, die von der Firma Frantisek Krizik hergestellt wurden. Die Büste Gregrs (eines bedeutenden Politkers und Mitbegründers der Partei der Jungtschechen, 1831 - 1896) stammt von Emanuel Halman. Die Wand zwischen Gregr und Palacky-Saal ist komplett verglast - geschliffene Glasfassetten zaubern wunderbare optische Effekte in den Raum.
Der Orientalischer Salon
Der Orientalische Salon wurde früher Serbischer Salon genannt, allerdings nach dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger in Orientalischer Salon umbenannt.
Mobiliar, Bleiglasfenster, ornamentale Ausgestaltung der Wände und der Decke entsprechen den Originalen von 1912. Die Deckenbeleuchtung schafft die Atmosphäre eines orientalischen Teesalons. Das Jugendstil Mobiliar wurde in die orientalische Umgebung eingebaut und bildet so ein einzigartiges Ganzes.
Bozena-Nemcova-Salon
Dieser Raum ist eher ein Verbindungselement zwischen dem Orientalischen- und den Mährisch-Slowakischen Salon. Er wird beherrscht von einer Fontäne in einer Nische, die mit einem Mosaik aus Glassteinchen ausgelegt ist.
Sehenswert ist die kleine Majolika Plastik, die die tschechische Schriftstellerin Bozena Nemcova (1820 - 1862) zeigt und die nach einem Entwurf von Osvald Polivka geschaffen wurde. Die Wände des Salons sind mit weißem Marmor verkleidet.
Der Mährisch-Slowakische Salon
Dieser Salon ist von der Volkskultur inspiriert. Zentrale Deckenmotive erinnern an feine Wachsmalerei, die Ausstattung legt Wert auf Naturmaterialien: mit Leder bezogene Polsterbände, Sesseln mit Fellen, kleine Tische mit Marmorplatten unterstreichen die Schlichtheit des Raumes. Beachtung verdient vor allem das mit Schneckenmotiven ausgeschmückte Original-Aquarium.
Das Café
Dieser Raum wurde nur vorübergehend als Café benutzt, später dann als Repräsentationsraum. Reiche Stuckatur mit vielen Vergoldungen, Spiegel, viele Decken- und Wandleuchten zeigen die Inspiration des Empire auf den Jugendstil. Neben der Tür zum Mährisch-Slowakischen Salon befindet sich das Gemälde von Vaclav Jansa: "Blick auf die Stadt Tabor".
Auch das Mobiliar ist bemerkenswert: runde Tische mit Platten aus Naturmarmor, leichte Stühle mit Bespannung, helles Ahornholz, schneeweiße Wände. Das heutige Marmor-Büffet ist das Originalpult. Im Original sind auch die Vitrinen zu beiden Seiten der Tür erhalten. Die gesamte Einrichtung ist voll funktionsfähig.
Der Rieger-Saal
Dieser Saal ist ganz im Geist des Partriotismus gehalten und wurde nach dem nationalen Aufklärer und Politiker Frantisek Ladislav Rieger (1818 - 1903) benannt. Die Bronzebüste von Rieger stammt von J.V. Myslbek, die zwei Wandgemälde stammen von Max Svabinsky und zeigen bekannte Persönlichkeiten des tschechischen Lebens: auf einem Bild finden sich die drei bildenden Künstler J.V.Myslbek, Miklas Ales und Josef Manes in der Gesellschaft der Komponisten Bedrich Smetana und Antonin Dvorak.
Auf dem anderen ist die Gruppe der Literaturschaffenden verewigt: Svatopenk Cech, Jan Naruda; Jaroslav Vrchlicky, Bozena Nemcova, Julius Zeyer. Aufmerksamkeit verdient auch noch der Bücherschrank mit einer Plastik von Josef Pekarek. Die Wandtäfelung, Deckenleuchten und die Stuckarbeiten von Antonin Strunc sind noch in der Originalausstattung zu bewundern.
Der Sladkovsky-Saal
Ursprünglich als Vortragssaal gedacht, ist der Sladovsky-Saal der zweitgrößte Raum im Gemeindehaus. Die Wandverkleidung, die Deckenleuchten, die Farbgebung der Wände - alles ist typisch für den Prager Jugendstil.
Das Podium ist durch Jugendstil-Textilvorhänge vom übrigen Raum getrennt ist. Die Wände sind mit (Original)Tapeten geschmückt, die chinesische Seide imitieren. Die Büste von Karel Sladkovsky (1823 - 1880) - ein mit dem Jahr 1848 verbundener radikaler Politiker - wurde von Ladislav Kofranek geschaffen.
Weitere Säle, Salons und Restaurants
Der tschechische Klub
Der tschechische Klub wurde nach zeitgenössischen Fotografien wieder instand gesetzt. Erst 1998 wurde er mit Repliken des kubistischen Originalmobiliars ausgestattet. Die Marmorgedenktafel für den 28.10.1918 schuf Josef Sejnost nach einer Vorlage von Vlatislav Hofman.
Das Weinrestaurant
Dieses Restaurant wird nicht ständig betrieben, nur hin und wieder wird es vermietet. Das Restaurant ist mit wertvollem Keramikfließen ausgestattet. Bleiverglasungen in den Fenstern, verzierte Holztäfelungen an den Wänden und Leuchten, die nach zeitgenössischen Fotografien neu gefertigt wurden, schaffen die besondere Atmosphäre dieses Raumes.
Das Französische Restaurant
Reiche Stuckatur von Frantisek Kraumann, Holzverkleidungen und das Mobiliar der Fa. Ant. Baumgartl & Sohn zeugen von Reichtum und Luxus. Im Hauptraum kann man die Allegorien "Prag empfängt seine Gäste" von Josef Wenig, sowie "Weinbau" und "Hopfenbau" bewundern. Die zahlreichen Luster und die vielen Leuchten, die Frantisek Anyz entworfen hat, zeugen vom typischen Jugendstil und machen die besondere vornehme Atmosphäre aus.
Das Kaffeehaus
Mahagoni-Wandtäfelung und Mahagoni-Möbel schaffen das richtige Ambiente für die Lichtfontäne an der Stirnseite des Lokals. Ein Relief mit einer Nymphe aus Carrara Marmor von Josef Pekarek unterstreicht nochmals den vornehmen Charakter des Raumes.
Der Fußbodenbelag ist aus Linoleum, das damals als ein Zeichen des hohen Niveaus der tschechischen Industrie angesehen wurde.
Prächtige Jugendstilleuchten mit Hunderten geschliffenen Bleikristallgehängen der Fa. Fratnisek Krizik sorgen für die vornehme Atmosphäre, die das Kaffeehaus ausstrahlt.
Die Amerikanische Bar
Die große tschechische Gemeinde in Chicago scheint die Erbauer zur Amerikanischen Bar inspiriert zu haben, die damit eine enge Verbundenheit mit dem entfernten Land zeigen wollten.
Die Bar hat kein direktes Tageslicht, die farbigen Bleiglasfenster, die schwarzen Keramikfliesen an den Pfeilern, die schwarzen Barhocker und das übrige schwarze Mobiliar erzeugen eine mystische Stimmung. Die Abgeschlossenheit des Raumes wird nur ein wenig durch die Wandspiegel aufgehoben, die den Raum optisch vergrößern. Kolorierte Zeichnungen von Mikolas Ales mit volkstümlichen Motiven und Deckenleuchten mit Reihermotiven runden das Bild des Raumes passend ab.
Das Pilsner Restaurant
Die gefliesten Wände, die Möbel mit bäuerlichen Schnitzmotiven stehen sehr im Gegensatz zu der Atmosphäre des französischen Restaurants oder des Kaffeehauses.
Es ist gemütlich und schlicht gehalten, drei Keramikmosaike "Ernte in Böhmen", "Jüngling" und "Mädchen" von Jakub Obrovsky schmücken den Raum und unterstreichen seine Note.
Der Altstädter Ring
Am Ende der Celetná-Strasse mit ihrem historischen Palais taucht man in die wunderbare Atmosphäre dieses historischen Platzes ein. Hier fanden im Mittelalter berühmte Turniere statt, im 30jährigen Krieg wurden hier 27 böhmische Herren enthauptet und im Jahr 1948 erfuhren die Menschen hier von der Konstituierung der ersten kommunistischen Regierung, 1988 protestierten hier Tausende am 20.Jahrestags des „Prager Frühlings“ für Freiheit und Bürgerrechte.
Es wurde Geschichte auf diesem Platz geschrieben und davon gibt es noch heute vieles zu sehen wie z.B. die gotische Teynkirche, das Altstädter Rathaus mit der berühmten Astronomischen Uhr oder das Denkmal von Jan Hus, das in der Mitte des 9000m2 großen Platzes steht.
Das Altstädter Rathaus (Staroměstská radnice)
Heute ist nur mehr ein Teil des im Verlaufe der Jahrhunderten erweiterten, umgestalteten und umgebauten Rathaus erhalten das nun kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen dient – seinen Namen hat es allerdings behalten.
1338 erteilte König Johann von Luxenburg den Altstädtern die Genehmigung zum Bau eines Rathauses als eigenes Verwaltungszentrum. Das Steinsche Eckgebäude wurde das Stammhaus, das 1364 mit einem viereckigen Turm erweitert wurde.
Um 1360 wurde das Křiž-Haus hinzugekauft. Die Aufschrift: Praga Caput Regni“ (Prag, Hauptstadt des Königreiches) über dem Renaissancefenster stammt aus dem Jahre 1520. Die Erkerkapelle an der Nordostseite wurde 1381 eingeweiht.
Als drittes Gebäude kam 1458 das Mikeš-Haus dazu, das 1878 im Neorenaissancestil umgebaut wurde.
Anfang des 15.Jhts entstand an der Südseite des Turmes die Astronomische Uhr, bis 1480 war das gotische Portal auf der Südfront fertig gestellt.
Im „Haus zum Hahn“ (U kohouta), das ab 1830 in den Rathauskomplex eingegliedert wurde ist im Keller noch ein romanischer Saal erhalten. Im ersten Stock kann man bemerkenswerte Renaissancedecken und Wandgemälde bewundern.
Während der letzen Tage des zweiten Weltkrieges wurde das Altstädter Rathaus schwer beschädigt: die neugotischen Erweiterungsbauten (Ost- und Nordflügel) und das Stadtarchiv wurden vernichtet.
In den Jahren 1978-1981 wurde der Südflügel komplett restauriert. Der Ratssaal im zweiten Stock ist noch in seiner ursprünglichen gotischen Gestalt aus dem Jahr 1470 erhalten. Im großem Sitzungssaal hängen die Gemälde des tschechischen Historienmalers Václav Brožik: „Jan Hus vor dem Konstanzer Konzil“ und „Die Wahl Georgs von Poděbrady zum böhmischen König“. Der 69m hohe Rathausturm wurde 1984-1989 restauriert. Vom dritten Stock kommt man in die Aussichtsgalerie, die einen fantastischen Blick über Prag bietet, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Astronomische Uhr (Orloj)
Die Grundlage der Astronomischen Uhr ist ein Astrolabium, ein astronomisches Messinstrument, mit dessen Hilfe Astrologen und Seefahrer ab dem Altertum die Position der Sterne, der Sonne und des Mondes bestimmen konnten. Es diente ferner zur Bestimmung der Ortszeit bzw. zur Navigation.
Das Astrolabium ist eine große kreisförmige Grundplatte aus Messing, in die zwei Scheiben eingelegt sind, die in der Mitte von einem Stift zusammengehalten werden. Durch die entsprechende Einstellung der gegeneinander verdrehbaren Scheiben kann die Position der Gestirne dargestellt werden. Auf dem Astrolabium sind in Form von Kreisen der Wendekreis des Steinbocks und der Wendekreis des Krebses dargestellt, dazwischen befindet sich der Äquator. Am Rand des Astrolabiums sind die Tierkreiszeichen abgebildet.
Auf der äußeren Scheibe der Uhr informieren goldene Ziffern über die altböhmische bzw. die italienische Zeit, als der Tag noch mit dem Sonnenuntergang begann. Die mitteleuropäische bzw. altdeutsche Zeit wird durch den Sonnenzeiger angezeigt. Im Grunde genommen ist dies die Zeit, nach der wir uns heute richten, diese wird aber erst seit 1948 nach der Reparatur der Uhr in der Nachkriegszeit angezeigt. Das Besondere an der Prager Rathausuhr jedoch ist die Anzeige der babylonischen Zeit. Die Babylonischen Stunden wurden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gezählt, waren also unterschiedlich lang, da die Stunden im Sommer länger sind als im Winter. Die Astronomische Uhr in Prag ist die einzige weltweit, die diese Zeit messen kann.
Im unteren Teil befindet sich ein Kalenderziffernblatt, mit dem der Tag in Bezug auf die Woche, den Monat und das Jahr angezeigt wird. Auch die beiden Uhrzeiger verdienen unsere Aufmerksamkeit. Der eine besitzt die Form eines Mondes und zeigt an, ob der Mond zu- oder abnimmt. Der zweite Zeiger, in Form einer Sonne, ist der wichtigste Bestandteil der Astronomischen Uhr, da das Astrolabium nach der lokalen Sonnenzeit eingestellt ist. Die Sonne ist auf demselben Zeiger angebracht wie die goldene Hand, die die Uhrzeit anzeigt.
Die Prager Astronomische Uhr ist ein Meisterwerk der Technik und Kunst. Ihre ursprüngliche Fassung wird auf 1410 datiert, man vermutet den Uhrmachermeister Mukuláš von Kadaň als ihren Schöpfer. 1490 baute Magister Hanuš von der Karlsuniversität die Uhr um.
Eine Legende besagt, dass die Prager Ratsherren befahlen, ihm nach dem Umbau die Augen auszustechen, um damit zu verhindern, dass keine andere Stadt ein ähnliches Kunstwerk besitzen könnte. Kurz vor seinem Tod soll er auf den Turm gestiegen sein und das Uhrwerk angehalten haben, bevor sich der Apostelumzug in Bewegen gesetzt hatte. 1552-1560 vollendete Jan Táborský ihren komplizierten Mechanismus.
Die Uhr besteht aus drei Teilen, die wir hier nochmals kurz beschreiben: dem Umzug der Apostel, der Uhrenscheibe und dem Kalendarium.
Die Hauptattraktion ist der zu jeder vollen Stunde stattfindende Apostelumzug. Gevatter Tod reißt mit einem Arm am Seil der Sterbeglocke, mit der anderen hebt er die Sanduhr hoch. Die Fenster öffnen sich, Christus und die zwölf Apostel ziehen im oberen Teil der Kunstuhr vorüber, die Fenster schließen sich wieder. In einer Nische flattert und kräht ein Hahn und die volle Stunde wird geschlagen. Ein Kopf schüttelnder Türke neben der Uhr, ein Geiziger, der auf seinen Geldbeutel starrt und ein Eitler, der sich im Spiegel betrachtet, vervollständigen das Bild. Mit jeder Stunde fängt das Spiel seit 500 Jahren – nahezu ohne Unterbrechung – immer wieder von vorne an. Im Jahr 1945 vernichtete der Brand des Rathauses die Apostel in ihrer Fassung von 1864 – sie wurden vom Bildhauer Vojtěch Sucharda neu geschnitzt.
Den mittleren Teil der Uhr nimmt eine komplizierte kreisförmige Uhrenscheibe ein, die die Uhrzeit, sowie die Stellung des Mondes und der Sonne im Tierkreiszeichen anzeigt. Dabei wurde noch die mittelalterliche Ansicht der Erde als Mittelpunkt des Weltalls zur Grundlage genommen.
Der dritte Teil – das Kalendarium – bildet den jüngsten Bestandteil der Uhr und wurde 1866 durch Malereien des tschechischen Malers Josef Mánes ergänzt. Heute sind allerdings nur die Kopien zu sehen, die Originale hängen im Treppenaufgang zum Museum der Hauptstadt Prag. Der Bilderschmuck besteht aus zwölf Rundbildern mit den Tierkreiszeichen und zwölf äußeren Rundbildern, die die einzelnen Monate in Szenen aus dem Landleben darstellen. Zu beiden Seiten des Kalendarium befinden sich Statuen: ein Engel mit Schwert, Zepter und Schild und drei Bürger, die die gerechte Verwaltung der Stadt symbolisieren sollen.
Das Jan Hus Denkmal
In der Mitte des Platzes erhebt sich das von Ladislav Šaloun geschaffene Denkmal des Reformators und Predigers Jan Hus, das anlässlich der 500. Wiederkehr seines Todestages im Jahre 1915 enthüllt wurde. Er blickt wehmutsvoll auf die Teynkirche.
Die Teynkirche (Kostel Panny Marie před Týnem)
Die gotische, dreischiffige Kirche gilt als eines der Wahrzeichen der Prager Altstadt. Sie wurde 1365 errichtet, nachdem an der gleichen Stelle bereits vorher eine romanische und eine frühgotische Kirche erbaut worden waren. Die beiden charakteristischen 80m hohen Türme (Adam und Eva) prägen das Aussehen des Altstädter Rings, obwohl die Kirche davon durch die Teynschule getrennt ist.
Der Chor wurde 1380 vollendet; aus der Zeit um 1390 stammt das Tympanon des Nordportals – ein Werk der Parlerschen Hütte - mit einer Darstellung der Leiden Christi. Die Fassade mit dem hohen Giebeldach gab König Georg von Podiebrad 1460 in Auftrag.
Im Kircheninneren beeindrucken die gotische Kanzel, eine gotische Madonna mit dem Jesuskind im rechten Seitenschiff (entstanden um 1400) und eine gotische Kalvariengruppe aus dem Anfang des 15.Jhts und am Altar am Ende des nördlichen Seitenschiffes.
Bemerkenswert sind der steinerne gotische Baldachin von Matthias Rejsek (1493) und das älteste erhaltene Prager Zinntaufbecken von 1414, sowie die von Karel Skréta 1649 geschaffene Barockgemälde („Himmelfahrt Mariä“ und „Hl. Dreifaltigkeit“) am Hochaltar und an den Seitenaltären.
Nach dem großen Stadtbrand von 1679 erhielt das Mittelschiff ein neues, frühbarockes Gewölbe. Am vierten Pfeiler rechts vom Haupteingang befindet sich das rotmarmorne Grabmal des dänischen Astronomen Tycho Brahe, der am Hofe Rudolf II. tätig war. Die beiden lateinischen Sinnsprüche neben dem Bildnis lauten sinngemäß: „Mehr sein als scheinen“ und „Nicht die Macht, nicht Reichtum, nur die Kunst ist ewig“.
Die Teynkirche war zur Zeit der hussitischen Reformbewegung das Zentrum der Utraquisten in Prag. Hier predigten u.a. Konrad Waldhauser, Jan Milíč von Kroměříž und der hussitische Erzbischof Jan Rokycana. Der goldene Kelch, den König Georg von Podiebrad neben seinem Standbild zum Andenken an seine Krönung auf dem Giebel aufstellen ließ, wurde nach der Niederlage der Protestanten am Weißen Berg (1620) durch ein Marienbild ersetzt, für dessen Strahlenkranz man das Gold des Kelches verwendete.
Die Karlsbrücke
Die steinerne Brücke verbindet die beiden Moldauufer der Stadt. 1357 wurde der Bau unter Karl IV. von Peter Parler und J.Ottl begonnen, aber erst im 15.Jht unter Wenzel IV. vollendet. Die mächtigen Brückentürme an beiden Seiten wurden einst für die Verteidigung geschaffen. Das Brückenwerk wurde oftmals durch Hochwasserkatastrophen beschädigt, 1890 mussten zwei Brückenbogen erneuert werden, aber niemals wurde die Brücke zum Einsturz gebracht.
Die Brücke ist 520m lang und 10m breit. Ihre Einmaligkeit verdankt sie den vielen Statuen, die hauptsächlich in der Barockzeit entstanden sind und die in Verbindung mit der gotischen Brückenarchitektur den besonderen Reiz ausmachen.
Zwischen 1706 und 1714 wurden 26 Skulpturen von Meistern ihres Faches (wie Matthias Bernhard Braun, Johann Brokoff) errichtet. Mitte des 19.Jhts folgten weitere fünf Skulpturen von Josef und Emanuel Max, 1938 wurde die Steingruppe der Hll. Kyrill und Method von Karel Dvořák hinzugefügt. Da die Meisten der Figuren aus Sandstein gefertigt sind, wurden sie nach und nach durch Kopien ersetzt, um sie gegen die Umwelt- und Witterungseinflüsse zu schützen. Die Originale befinden sich im Nationalmuseum.
Die einzige Marmorfigur stellt den Hl. Benitius dar. Wer über die Brücke geht, kann einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt genießen und sollte nicht vergessen bei der Statue des Hl. Nepomuk (in der Mitte der Brücke) vorbeizuschauen. Wer die Hand auf das Messingkreuz legt, sodass jeder Finger einen der Sterne berührt, dessen Wünsche gehen in Erfüllung! Die Statue ist die einzige in Bronze gegossene und wurde nach Modellen von Matthias Rauchmüller und Johann Brokoff 1683 in Nürnberg hergestellt. Zwischen dem sechsten und dem siebenten Brückenpfeiler bezeichnet ein Relief die Stelle an der der Hl. Johannes von Nepomuk 1393 auf Befehl Wenzels IV. in die Moldau gestürzt wurde, weil er sich in einem kirchenrechtlichen Streit gegen den König gestellt hatte. Er wurde 1729 heilig gesprochen und gilt seither als der „Brückenheilige“ des katholischen Europas.
Den östlichen Zugang zur Karlsbrücke bildet der Altstädter Brückenturm, der bereits auf dem ersten Brückenpfeiler steht und mit dessen Bau 1391 begonnen und zu Anfang des 15.Jhts unter König Wenzel IV. nach einem Entwurf von Peter Parler beendet wurde. Er gilt als einer der schönsten gotischen Türme Mitteleuropas. Der Figurenschmuck aus dem 14.Jht gilt als Meisterleistung der gotischen Bildhauerkunst. Im 19.Jht. wurde der Turm von J.Mocker restauriert und erhielt sein heutiges Dach. Die ursprünglich gotischen Malereien wurden von P. Maixner renoviert.
Die Ostseite zeigt über dem Torbogen die Wappen aller von den Luxemburgern regierten Länder, das Königswappen Böhmens, das Wappen des römischen Kaisers und den königlichen Eisvogel, das Symbol von Wenzel IV. In der ersten Etage sind die Statuen der Könige Karl IV. und Wenzel IV. zu bewundern, in deren Mitte der Hl. Veit steht. Darüber zeigt ein Schild den St.Wenzels-Adler. Zuoberst sieht man die böhmischen Schutzheiligen Adalbert und Sigismund.
Auf der Westseite endet die Karlsbrücke in den Kleinseitner Brückentürmen, die durch einen Torbogen verbunden sind. Der niedrigere Turm stammt aus dem letzten Viertel des 12.Jhts und gehörte zur Befestigung der ehemaligen Judithbrücke. Er bekam 1591 die Renaissancegiebel und den Außenwandschmuck. Der höhere Turm wurde 1464 auf Anweisung König Georgs von Poděbrady anstelle eines älteren romanischen Turms erbaut. Seine spätgotische Architektur ähnelt jener des gegenüberstehenden Altstädter Brückenturms.
Tipp: Wer einen Blick von oben auf die Karlsbrücke riskieren möchte, kann für wenig Geld, aber mit vielen Stufen hier auf der Kleinseite die Aussicht genießen.
Der Pulverturm
Der Pulverturm zählt zu den 13 Befestigungstürmen und Toren, die einst die Altstadt von Prag schützten. Der 65m hohe Turm wurde nach dem Vorbild des Altstädter Brückenturms gebaut. Baumeister M. Rejsek begann den Turm für König Vladislav Jagiello 1475, die Arbeiten daran dauerten allerdings über 400 Jahre. Das heutige gotische Erscheinungsbild erhielt der Turm erst 200 Jahre nach Baubeginn.
Nachdem Vladislav seinen Amtsitz vom benachbarten damaligen Königshof auf den Hradschin verlegte, ging die Bedeutung des Pulverturms zurück. Seinen Namen bekam das Bauwerk, da im 17.Jht. hier Schwarzpulver gelagert wurde.
Bei einer Belagerung durch Friedrich dem Großen 1757 wurde der Skulpturenschmuck schwer beschädigt. J. Mocker führte 1875 die Umgestaltung im neugotischen Stil durch und baute das Dach und den Umgang. Die Plastiken stammen von J.Šimek, A. Wildt, J. Čapek, B. Seeling und J.Strachovský. Im Turm gibt es eine kleine Ausstellung über den Turm und seine Geschichte. Eine Wendeltreppe mit 186 Steinstufen führt zum Umgang, der einen wunderschönen Blick über Prag bietet.
Das Nationaltheater (Národní Divadlo)
Das Nationaltheater mit seiner künstlerischen Tradition zählt zu den wichtigsten tschechischen kulturellen Institutionen. Bereits 1868 wurde der Grundstein zu diesem Theater gelegt, doch der Bau zog sich über Jahre. Josef Zítek baute es nach dem Vorbild des Nostitz-Theaters im Stil der Neurenaissance. Zu Ehren eines Besuches von Kronprinz Rudolf wurde es 1881 mit der Oper Libuše von Smetana eröffnet. Kurz nach der ersten Vorstellung wurde das Nationaltheater durch einen Brand wieder vernichtet. Josef Schulz ein Schüler von Zítek brachte das Kunststück fertig, das Theater in nur zwei Jahren wieder aufzubauen, wobei das Geld für den Wiederaufbau durch die Bevölkerung gespendet wurde.
1883 wurde das Nationaltheater dann endgültig und wieder mit der Oper Libuše in Betrieb genommen. Das Gebäude ist an den Außenfronten großzügig mit Figuren geschmückt: Bohuslav Schnirch gestaltete die beiden Figurengruppen auf der Attika der Nordfassade, die die Siegesgöttinnen sowie Apollo und die Musen darstellen. Die Allegorien von Oper und Drama auf der Westseite und die Statuen von Záboj und Lumír in den Nischen der Nordfassade stammen von Anton Wagner. Josef Václav Myslbeck schuf die Allegorien von Singspiel und Schauspiel über dem Seiteneingang.
Auch an der Innenausstattung beteiligten sich führende Künstler der damaligen Zeit:
František Ženíšek zeichnet für das Deckenfresko im Zuschauerraum mit den acht Allegorien der Künste verantwortlich, Josef Tulka für die Lünetten der Logia zur Nationalstraße hin. Das Gemälde „Goldenes Zeitalter, Untergang und Wiederbelebung der Kunst“ im großen Foyer auf dem ersten Balkon ist ebenfalls von Ženíšek. Zusammen mit Mikoláš Aleš malte er auch den in 14 Bogenfeldern dargestellten Zyklus „Die Heimat“, sowie die vier Wandgemälde „Heidnischer Mythos“, „Geschichte“, „Leben“ und „Volksmusik“. Adolf Liebscher übernahm die Ausführung der Lünetten im Verbindungsgang des großen Foyers. Arbeiten von Vojtěch Hynais sind im Präsidententrakt zu sehen.
Von 1977-1983 wurde das Theater von Grund auf saniert. Die erste Vorstellung danach erfolgte genau 100 Jahre nach der Zweiten Eröffnung: am 18. November 1983. Drei Ensembles wirken heute am Nationaltheater: Oper, Ballet und Drama.
Die Neue Szene
In Ergänzung zum historischen Bau entstand 1983 der moderne Gebäudekomplex der Neuen Szene nach einem Projekt des Architekten k. Prager.
Mit ihrem Glasmantel, der den Raum des Theatersaals umschließt (4306 Glasbausteine) gehört sie zu den modernsten Bauten. In der neuen Szene gelangen Theater-, Ballet- und Kammeropern zur Aufführung und sie ist Heimstätte der Laterna magica.
Das Jüdische Prag
Die Josefstadt (Josefov)
Auf dem Gebiet der heutigen Josefstadt befand sich früher die Judenstadt, eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden des ganzen Abendlandes, später dann zu Ehren an Kaiser Joseph II. Josefov genannt.
Die Geschichte des Judentums auf dem Gebiet von Prag ist sehr alt. Die Legende erzählt, dass die Fürstin Libussa im Traum ein kleines Volk Vertriebener sah, die ihrem Land viel Gutes bringen sollte. Nezamysl, ihr Sohn, erinnerte sich an diesen Traum, nahm eine Gruppe von jüdischen Flüchtlingen aus Litauen auf und gab ihnen am linken Moldauufer einen Platz zum Siedeln. Da die Gemeinde stark wuchs, reichte das Gebiet bald nicht mehr und so wies er ihnen ein neues Wohngebiet am rechten Flussufer zu, aus dem das spätere Judenviertel entstand.
965 findet sich die erste schriftliche Erwähnung durch den jüdischen Kaufmann Ibrahim Ibn Jakub und sie belegt, dass die Juden wahrscheinlich schon vor dem 10.Jht. auf der Kleinseite und unter dem Vyšerad siedelten. Gegen Ende des 12.Jhts gab es in der Umgebung der heutigen Altneusynagoge eine selbständige, durch eine Mauer mit sieben Toren abgegrenzte Siedlung. Dieses Ghetto wurde im 17.Jht. vergrößert. Mordechai Markus Maisel, Finanzchef Rudolfs II. und Vorsteher der Jüdischen Gemeinde ließ in der 1. Hälfte des Jahrhunderts den Alten Jüdischen Friedhof anlegen, die Maiselsynagoge und das Jüdische Rathaus bauen und die Gassen pflastern.
1512 wurde in der Judenstadt die erste hebräische Druckerei Mitteleuropas eingerichtet. Es entstanden Schulen, Synagogen, Bäder, ein Kranken- und ein Armenhaus, sowie die Begräbnisbruderschaft. Ab 1573 wirkte hier der berühmte Hohe Rabbi Löw, dessen Berühmtheit als Gelehrter und Theologe ebenso bekannt ist, wie die Legende als Erschaffer des Golem. Brände, Pogrome, Plünderungen und gewaltsame Vertreibungen verwüsteten das Ghetto mehrmals im Laufe der Jahrhunderte.
Ein Dekret Maria Theresias im Dezember 1744 führte zur Ausweisung aller Juden aus Böhmen. Erst drei Jahre später konnten die Juden wieder zurückkehren. Kaiser Joseph II., dem das Viertel seinen heutigen Namen verdankt, ließ die Ghettomauern niederreißen und machte die einstige Judenstadt zum fünften Prager Verwaltungsbezirk.
Erst nach 1848 erhielten die Juden die Bürgerrechte. Durch die Liberalisierung bei der Wohnungswahl konnten es sich besser gestellte Juden nun leisten in andere Stadtviertel umzuziehen – in Josefov blieben die alten Häuser und Kleinstwohnungen ohne Wasseranschluss und Kanalisation bestehen, sodass hier alsbald die ärmsten Bevölkerungsschichten von Juden und Christen gemeinsam wohnten.
1893 wurden – bis auf die historisch wertvollsten Gebäude – im Zuge einer Sanierung alle Häuser abgerissen.
Der Alte Jüdische Friedhof
Angelegt in der 1. Hälfte des 15.Jhts. gehört der Friedhof zu den wohl bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1439 vom Grab des Gelehrten und Dichters Avigdor Kara, bis 1787 fanden hier Beisetzungen statt.
Nahezu 12.000 Grabsteine finden sich auf seiner Fläche, und es ist anzunehmen, dass die Zahl der Bestatteten um einiges größer ist. Trotz mehrfacher Erweiterungen wurde der Friedhof letzten Endes zu klein. Um dieser Tatsache Abhilfe zu schaffen, wurde auf die bestehenden Gräber weiteres Erdreich gehäuft, so dass mehrere Schichten von Gräbern übereinander liegen. Bis zu neun Grabschichten sollen an manchen Stellen übereinander gehäuft worden sein, die älteren Grabsteine wurden immer in die Oberschicht mit angehoben und so entstand eine eindrucksvolle Anhäufung von Grabsteinen, deren Anordnung und Alter für den Alten Jüdischen Friedhof so typisch sind.
Die hebräischen Inschriften berichten von den Leben der Toten: neben den Namen des Verstorbenen und seines Vaters, dem Datum des Todes und des Begräbnisses finden sich Aufzählungen der guten Werke des Verstorbenen in Prosa oder auch in Versen. Auf den Reliefs der Grabsteine sind oft die Namen der Verstorbenen versinnbildlicht: z.B. Hirsch, Bär oder Hahn, sein Beruf: z.B. Schneiderscheren oder segnende Hände oder Kannen.
Hier liegen auch einige der bedeutendsten Personen der Jüdischen Gemeinde in Prag begraben, allen voran der Theologe und Pädagoge Rabbi Jehuda Liwa ben Bezalel, genannt Rabbi Löw (gestorben 1609), der Renaissance-Gelehrte, Historiker, Mathematiker und Astronom David Gans (gestorben 1613), der Wissenschaftler Josef Salomon Delmedigo (gestorben 1655) und der Sammler hebräischer Schriften und Drucker Rabbiner David Oppenheim (gestorben 1736).
Auf den Grabmälern kann man kleine Steinchen angehäuft sehen als Zeichen der Achtung und Verehrung der Verwandten und Freunde der Verstorbenen. Am Grabmal von Rabbi Löw liegen immer auch einige Zettel, auf denen Gläubige ihre Wünsche schreiben und dann den wundertätigen Rabbi um Erfüllung derselben bitten.
Der Zeremoniensaal, das Gebäude der Prager Beerdigungsbruderschaft
Gleich neben dem Alten Jüdischen Friedhof findet sich der 1911-1912 nach einem Entwurf von J. Gerstl im pseudoromanischen Stil erbaute ehemalige Zeremoniensaal und die Leichenhalle.
Während das frühere Gebäude durch die 1564 gegründete Prager Beerdigungsbruderschaft genutzt wurde, ist im heutigen Gebäude ein Teil der Ausstellung des Jüdischen Museums über Jüdische Traditionen und Gebräuche untergebracht. Dieser Teil widmet sich der Thematik Krankheit und Medizin im Ghetto, dem Tod und der Tätigkeit der Prager Beerdigungsbruderschaft.
Die Maiselsynagoge
Mordechai Maisel, der Vorsteher der Judenstadt stiftete die von 1590-1592 von Josef Wahl und Juda Goldsmied de Herz erbaute Synagoge, deren dreischiffige Renaissancebau von zwanzig Säulen getragen wurde. Da die Synagoge durch einen Brand 1689 stark beschädigt wurde, erneuerte man sie im Barockstil. 1893-1905 erfolgte ein neuerlicher Umbau im gotischen Stil nach Plänen von Professor A. Grotte, wobei aber der dreischiffige Grundriss der Halle und die Frauenemporen im ersten Stock aus der Renaissance erhalten blieben.
Heute ist die Maiselsynagoge Depot und Ausstellungsraum („Die Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren“) des Jüdischen Museums.
Die Spanische Synagoge
1868 wurde sie nach einem Projekt von Vojtěch Ignác Ullmann im maurischen Stil anstelle des ersten jüdischen Bethauses in Prag (der „Alten Schule“) erbaut. Der Zentralbau weist einen quadratischen Grundriss mit einer Kuppel über dem Mittelraum auf. Die auf drei Seiten offenen Galerien ruhen auf Metalltragwerken. Das Innere wurde der Alhambra in Granada nachempfunden. Es finden sich Stuckarabesken und stilisierte orientalische Muster an den Wänden, im Schnitzwerk an den Türen, Geländern und Galerien. Die Buntglasfenster und die Innendekoration wurde von A. Baum und B. Münzberger 1893 vollendet. Ihren Namen erhielt sie durch eine Gruppe von Juden, die aus Spanien vor der Inquisition fliehen mussten und nach Prag kamen.
František Škroup, der Komponist der tschechischen Nationalhymne wirkte hier von 1836-1845 als Organist in der früheren Synagoge.
Nachdem die Spanische Synagoge fast 20 Jahre geschlossen war, ist sie nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Pinkassynagoge
Der heutige Bau wurde 1535 im Auftrag von Aron Meschullam Horowitz errichtet. Juda Goldschmied de Herz baute die spätgotische Synagoge 1625 im Stil der Spätrenaissance um und erweiterte sie um die Frauengalerie, das Vestibül und den Sitzungssaal.
1968 wurde sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen; bei den Arbeiten an den Grundmauern und Fundamente wurden unterirdische Räume, ein alter Brunnen und ein Ritualbad entdeckt.
In den Jahren 1950-1958 wurde in der Synagoge die „Gedenkstätte der 77297“ errichtet, die die Namen all jener trägt, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Diese Gedenktafeln wurden durch Grundwasser beschädigt, das zu den Renovierungsarbeiten führte. Von 1992-1996 wurden die Namen der Getöteten mit ihren Geburts- und Sterbedaten und den Namen der Gemeinden von Schriftenmalern an die Synagogenwände geschrieben und so ein beklemmendes Mahnmal der Ereignisse jener Zeit geschaffen.
Im ersten Stock findet man die Ausstellung „Kinderzeichnungen aus Theresienstadt 1942-1944“, die das Leben und Empfinden der Kinder und deren Ängste und Qualen deutlich vor Augen führt. Im Fundus des Museums befinden sich über 4000 Originalzeichnungen der über 10.000 Kinder aus Theresienstadt, die zum Zeitpunkt ihrer Inhaftierung noch nicht einmal 15 Jahre alt waren. Von 8000 in den Osten deportierten Kindern überlebten nur 242.
Die Klausensynagoge
In unmittelbarer Nachbarschaft des Alten Jüdischen Friedhofes befindet sich die Klausensynagoge, deren Namen sich vom deutschen Wort „Klause“ (lat. claustrum) ableitet. Mit Klausen wurden die drei ursprünglichen kleineren Gebäude bezeichnet, die der Vorsteher Maisel 1573 hier errichten ließ. Das heutige Gebäude entstand nach dem verheerenden Ghettobrand von 1689 und wurde 1694 im Barockstil vollendet. Weitere Umbauten erfolgten 1884. Die Klausensynagoge war die größte Synagoge im Ghetto und als Gotteshaus der Prager Beerdigungsbuderschaft vorbehalten.
Heute beherbergt sie die Ausstellung „Jüdische Tradition und Bräuche“, die die Bedeutung der Synagoge, der einzelnen Festtage, das Alltagsleben der jüdischen Familien und Bräuche im Zusammenhang mit Geburt, Beschneidung dem Fest Bar Mizwa, dem Heiratsritual und dem jüdischen Haushalt zeigt. Hier lehrte auch Rabbi Löw als einer der wichtigsten jüdischen Philosophen im 16.Jahrhundert.
Die Altneusynagoge
Sie wurde Mitte des 13.Jhts im frühgotischen Stil erbaut. Ihr ursprünglicher Name war die „Neue“ oder „Große“ Synagoge. Erst nach dem Bau einer weiteren Synagoge bürgerte sich im 16.Jht die Bezeichnung „Altneu“ ein. Sie ist die einzige Synagoge dieses Alters in Europa, die heute noch als Gotteshaus dient.
Der älteste Teil ist der Hauptraum des Bethauses, die frühgotische Südhalle, an die im 13.Jht. ein zweischiffiger Saal angebaut wurde. Dieser Hauptraum ist das einzige Beispiel des mittelalterlichen Synagogentyps, der von der ursprünglich romanischen Synagoge in Worms (aus dem 12.Jh) und der frühgotischen Synagoge in Regensburg repäsentiert wird. Der Saal wird von sechs fünfteiligen Gewölbejochen über zwei achtkantigen Pfeilern überspannt. Die Backsteingiebel stammen aus dem 15.Jht, nachdem das Holz durch den Brand von 1338 zerstört wurde. Im 17. und im 18.Jht. wurden die Frauengalerien vollendet. Kaiser Ferdinand III. schenkte die große Fahne der jüdischen Gemeinde für ihre Verdienste im Kampf gegen die Schweden am Ende des 30jährigen Krieges (1648).
Diese rote Fahne mit Stern und Hut galt seither als offizielles Banner der Prager Juden, das sich sogar im historischen Wappen der Hauptstadt rechts neben dem böhmischen Löwen wiederfindet. Prag ist damit die einzige Stadt der Welt, die eine jüdische Fahne in ihrem Wappen trägt.
Auf dem Dachboden der Altneusynagoge sollen sich nach der Legende die Überreste von Golem befinden, der 1580 von Rabbi Löw aus Lehm zum Schutz der Juden erschaffen wurde.
Der Wenzelsplatz (Václavské námesti)
Karl IV. legte den Platz bei der Gründung der Neustadt als Pferdemarkt an, 1848 erhielt er seinen heutigen Namen. Der Wenzelsplatz ist über 700m lang, wirkt eher wie ein Boulevard als ein Platz und war immer wieder Zeuge historischer politischer Ereignisse: 1968 (Prager Frühling) ebenso wie 1989 (Samtene Revolution).
Als im 19.Jht. die Stadtmauern abgerissen und die Gräben aufgefüllt wurden, veränderte sich der obere und untere Teil des Platzes wesentlich. Zur gleichen Zeit wurden auch Sträucher und Bäume gepflanzt, die dem Platz sein charakteristisches Aussehen geben.1890 wurde das Nationalmuseum im Neorenaissancestil am Südostende des Platzes eröffnet und 1912 errichtete Josef Václav Myslbek davor das Wenzelsdenkmal. Neben Wenzel in seiner Rüstung als Schutzpatron sind auch die vier Schutzheiligen dargestellt: Ludmilla („die dem Volk lieb ist“, die Großmutter Wenzels), Prokop, Agnes und Adalbert.
Auf den Spuren des Kommunismus
Vor mehr als 30 Jahren beendete die Samtene Revolution die kommunistische Herrschaft in der damaligen Tschechoslowakei. Jetzt kann man sich auf die Spurensuche in Prag begeben.
41 Jahre andauernder Totalitarismus hat die ältere Bevölkerung geprägt und einige Orte sind noch immer von der damaligen Zeit beeinflusst. Obwohl Prag von gößeren, baulichen Eingriffen während dieser Zeit verschont blieb, gibt es dennoch authentische und zeitgenössische Erinnerung, die an die bewegten Zeiten erinnern, aber auch Warnung für die zukünftigen Generationen sein sollen.
Denkmal für die Opfer des kommunistischen Regimes auf dem Petřín
Am Fuße des Laurenzibergs befindet sich das bedeutendste Denkmal für die Opfer des kommunistischen Regimes, das 2002 feierlich enthüllt wurde und vom bekannten tschechischen Bildhauser Olbram Zoubek geschaffen wurde.
Es zeigt eine massive Treppe, die in den Hang gebaut wurde und auf deren oberem Teil sieben männliche Figuren stehen, die schrittweise symbolisch korrodieren. Sie sollen die Standhaftigkeit der politischen Gefangenen in den 50er Jahren darstellen, jener Zeit in der die meisten Verfolgungen passierten. Die Metallplatten unten an der Treppe zeigen die Anzahl der Opfer des kommunistischen Regimes an.
Lennon-Mauer auf der Prager Kampa-Insel
1980 entstand auf der Mauer des Maltesergartens auf der Kleinseite spontan ein Portrait von John Lennon, das der Mauer ihren Namen gab. Bereits in den 60er Jahren gab es auf der Mauer anonyme Malereien und Nachrichten, die die Missbilligung und den Widerstand der Bürger gegen Gewalt und Unfreiheit zeigten.
Die Mauer wurde immer wieder übermalt, aber nach ein paar Tagen waren die Aufschriften wieder da und der Ort war immer wieder Schauplatz von Protestkundgebungen und Unterschriftenaktionen. Auch heute gilt die Lennon-Mauer als Symbol der freien Meinungsäußerung und des Kampfes gegen den Totalitarismus.
Das Museum des Kommunismus
In der Ausstellung wird die Regierungszeit des kommunistischen Regimes beleuchtet, angefangen vom täglichen Leben bis hin zur medialen Propaganda und zum Geheimdienst. Die Exposition besteht aus drei Teilen, die „Traum, Realität und Alptraum“ darstellen. Neben realistischen 3D-Installationen werden historische Materialien, Filmdokumente und authentische Aufnahmen gezeigt.
Architektur – Hotel International
Der sozialistische Realismus – Sozrealismus – ist eine Kunstrichtung, die aus der idealistischen Überzeugung des kommunistischen Regimes hervorgegangen ist und in allen Kunstspären zum Ausdruck kam, besonders zeigte er sich in der Architektur der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Da Prag nicht so sehr davon betroffen war, gibt es hier auch nur ein Beispiel: das Hotel International im Stadtteil Dejvice, das auch in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen wurde. Das Hotel wurde in den Jahren 1952 bis 1957 vom tschechischen Architekten František Jeřábek errichtet.
Weitere Informationen finden Sie unter https://stories.czechtourism.com und www.czechtourism.com
Das Schwarze Theater
Schwarzes Theater gilt als eine der Hauptattraktionen in Prag. Diese besondere Art des Theaterspiels hat ihre Wurzeln laut Wikipedia bereits 1885 beim Varietézauberer Ben Ali Bey. Nach mehreren Zwischenstationen kam es um 1959 in die damalige Tschechoslowakei, wo das Puppenspiel schon immer auf eine lange Tradition zurückblickte. Mit dem Marionettentheater rund um die beiden berühmten Figuren Spejbl und Hurvinek kam das Schwarze Theater nach Prag und wurde von der „Laterne Magica“ in den 1960er Jahren international bekannt gemacht.
Bei den Vorstellungen des Schwarzen Theaters, dessen Wurzeln im japanischen Puppenspiel liegen, bewegen sich schwarz gekleidete Schauspieler vor einem schwarzen Hintergrund, was dazu führt, dass sie für das Publikum unsichtbar bleiben können. In einer scharf begrenzten Lichtgasse können nun Objekte oder Pupen so geführt werden, dass sie sich frei im Raum bewegen und erstaunliche Illusionen erzeugt werden können. Als Effekt kann UV-Licht eingesetzt werden, sodass weiße oder fluoreszierende Gegenstände leuchten.
In Prag haben sich mehrere Theater erhalten, die diese Technik ihren Besuchern vorführen – wir waren im Schwarzen Theater Ta Fantastika.
Der Kafka Kopf
Wie wichtig Kafka für Prag war, kann man später im Kafka Museum (Empfehlung!) erfahren. Aber auch beim Spaziergang durch Prag folgt man oft auch seinen Spuren.
Vor dem Einkaufszentrum Quadrio, das mehr als 60 Geschäfte, Restaurants und Dienstleister beherbergt, bei der U-Bahn-Station „Národní třída“ kann man einen fast elf Meter hohen, beweglichen Kopf von Franz Kafka bestaunen. Seine Teile drehen sich, setzen sich neu zusammen und der Kopf blickt am Ende seines Zusammensetzens dann auch noch in die verschiedenen Himmelsrichtungen. Geschaffen wurde der Kopf vom tschechischen Künstler David Černý.
Einkaufszentrum Quadrio
110 00 Praha 1, Spálená 2121/22
Tel: +420 224 054 023
Email:
www.quadrio.cz
Museen in Prag
Das Kafka Museum
Im Kafka Museum im Prag findet man nicht nur eine chronologische Aneinanderreihung der Ereignisse, sondern viel mehr…
Kafka ist wohl einer der bedeutendsten, wenn nicht der berühmteste Vertreter der deutschen Prager Literatur. Er wurde am 3.7.1883 in Prag geboren und starb am 3.6.1924 in Kierling Klosterneuburg bei Wien. Kafka ging in Prag zur Schule und studierte an der deutschen Universität in Prag Jura, anschließend war er als Beamter in zwei verschiedenen Versicherungen tätig.
Kafka gehörte zum Kreis der Prager Intellektuellen, deren Namen man auch bei einer Prager Kaffeehaustour immer wieder zu hören bekommt. So war er Gast im Arco Café, aber auch im Café Savoy oder Louvre, oft an seiner Seite sein Freund Max Brod, der sich nach seinem Tod seinem ausdrücklichen Wunsch, alle seine Manuskripte zu verbrennen, hinwegsetzen wird.
Kafkas Freundeskreis war klein und auch seine Beziehung zu den Frauen muss man als kompliziert bezeichnen, er war einige Male verlobt, entlobte sich aber immer wieder. Kompliziert war auch die Vater-Sohn-Beziehung: in der Ausstellung kann man einige Briefe an seinen Vater lesen.
1917 erkrankte Kafka an Lungentuberkulose und kämpfte schließlich sieben Jahre lang vergeblich gegen seine Krankheit, bevor er ihr im Sanatorium Kierling in Wien im Juni 1924 erlag.
Die Dauerausstellung Die Stadt von K. Franz Kafka und Prag zeigt alle Erstauflagen seiner Werke, die Korrespondenz, Tagebücher, Manuskripte, Fotografien und Zeichnungen. Sie wurde 1999 in Barcelona erstmals gezeigt. Die von Juan Insua konzipierte Ausstellung war auch in New York zu sehen und wurde vom Publikum auch dort begeistert aufgenommen. So entstand die Idee, sie in der Heimatstadt Kafkas, in Prag, zu zeigen, doch man scheiterte vorerst aus finanziellen Gründen. Schließlich fand sich aber eine Gesellschaft, die die Übersiedlung der Ausstellung nach Prag finanzierte und das Museum in Prag möglich machte.
Die Ausstellung besteht eigentlich aus zwei Teilen, wobei im ersten Teil die wichtigsten Ereignisse seines Lebens wie auch die Einflüsse seiner Umgebung auf ihn gezeigt werden. Der zweite Teil zeigt, wie der Künstler die physische Realität Prags und sein Leben auf komplizierte Weise zu einem metaphorischen Bild zusammenfügt.
Wen Kafka und das damalige Prag interessiert, muss sich Zeit nehmen. Es ist interessant, die Briefe von Kafka an seinen Vater zu lesen, seine Tagebuch-Eintragungen zu studieren oder die Videos anzusehen. Der Besucher wird in die Sichtweise Kafkas eingebunden, lernt die Familie aus seiner Sicht kennen, sein Prag und seine Frauen.
Und die Ausstellung motiviert sich an die Stücke von Kafka wieder zu erinnern, die man bereits gelesen hat, oder wieder einmal zu einem Buch zu greifen und zu lesen. Wer noch keinen Kafka zu Hause hat, kann ihn dann gleich – auch in Deutsch – im Shop des Museums erwerben.
Eine ausgezeichnet gemachte, interaktive Ausstellung, die mich sehr beeindruckt hat.
Tipp: Wer auch das Mucha-Museum besuchen will, erhält 50% Ermäßigung auf den Eintrittspreis, wenn gleich beide Tickets auf einmal gekauft werden.
Vor oder nach dem Museumsbesuch kann man sich im Café neben dem Museum entspannen und einen Blick auf die beiden pinkelnden Robotermänner vor dem Museum riskieren.
Das Museum ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Kafka Museum
Hergetova Cihelna
118 00 Prag 1 – Kleinseite, Cihelná 2b
Tel: Büro/Shop: +420 257 535 373
Tel: Ausstellung: +420 257 535 507
Email:
www.kafkamuseum.cz
Das Alfons Mucha Museum
Ich liebe Jugendstil und ich liebe Alfons Mucha. Alle Pragbesucher mit ähnlichen Vorlieben kommen an einem Besuch im Mucha Museum in Prag nicht vorbei.
Meine erste Begegnung mit Mucha hatte ich ebenfalls in Prag. Bei einer Führung durch das Gemeindehaus (unbedingt zu empfehlen) sah ich seine Malerei im Primatorensaal und war total fasziniert. 2009 gab es im Unteren Belvedere in Wien ebenfalls eine große Mucha Präsentation. Danach habe ich leider die Ausstellung seines Hauptwerks „Das Slawische Epos“ in Prag genauso verpasst wie vorher in Mährisch Krumau. Bei meinem letzten Besuch in Prag war daher ein Besuch im Mucha Museum der Stadt Pflicht, wobei mich auch überraschte, dass das Museum bereits 1998 in Prag eröffnet wurde.
Die Ausstellung widmet sich dem Leben und Werk von Alfons Mucha, der von 1860 bis 1939 gelebt hat und ist in sieben Themenbereiche aufgeteilt:
Panneaux Décoratifs, Pariser Plakate, Documents Décoratifs, Tschechische Plakate, Bleistift- und Pastellzeichnungen, Fotografien und Memorabilia. Außerdem kann man in einer Filmdokumentation mehr über Alfons Muchas Leben erfahren und diverse Gegenstände aus seinem ehemaligen Wohnhaus sehen.
Mich beeindrucken vor allem die Plakate, die Mucha für Sarah Bernhardt entworfen hat und die seinen Durchbruch als Künstler bedeuteten. Nach seinem Studium und einem Aufenthalt in Wien war Mucha in Paris angelangt, um – unterstützt von seinem Mentor Graf Khuen Belasi – dort weiter zu studieren. Als er eines Tages einem Freund half Probeabzüge in der Druckerei Lemercier zu korrigieren, erhielt die Druckerei einen dringenden Auftrag für ein Plakat für Sarah Bernhardt als Gismonda. Da keiner der Künstler der Druckerei verfügbar war, wandte man sich an Mucha, der den Auftrag annahm und damit gleich das Genre revolutionierte: langes, schmales Format, weiche Pastelltöne, die abgebildete Figur fast lebensgroß mit sanfter Ausstrahlung, die aber auch Würde und Ernst vermittelte. Sarah Bernhardt war begeistert und bot Mucha sofort einen Sechsjahresvertrag für die Gestaltung von Bühnenbildern und Kostümen sowie für kommerzielle und dekorative Plakate an. Ebenfalls zu sehen sind unter anderem die wunderbaren Plakate zu Medea oder La Samartine.
Sehr gut gefallen mir auch immer wieder die tschechischen Plakate. Obwohl ich normalerweise mit Folklore nicht so viel anfangen kann, finde ich diese wunderschön. Als Beispiel möchte ich hier das Plakat der Prinzessin Hyazinte anführen, das mir ebenfalls sehr gefällt. Aber auch das Plakat für die Ausstellung des Slawischen Epos, bei dem seine Tochter Modell saß, ist beeindruckend. Am besten ihr besucht die Ausstellung und macht euch selbst ein Bild.
Neu war für mich außerdem, dass Mucha auch als Maler Hervorragendes auf die Leinwand zu zaubern vermochte. Als Beispiel möchte ich das – ebenfalls in der Ausstellung zu sehende – Bild "Stern", auch bekannt als Winternacht und Sibirien anführen.
Eine Frau sitzt hier in einer Winterlandschaft, ihrem Schicksal ergeben und blickt zu einem Stern hoch. Mucha malte dieses Gemälde nach seinem Besuch in Russland 1913 und drückte damit seine Gefühle für das Land und das russische Volk aus. Er besuchte Russland um Vorstudien für eines seiner Bilder aus dem Slawischen Epos zu betreiben: Die Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland: Arbeit in Freiheit ist das Fundament des Staates. Er fotografierte auf dieser Reise eine Reihe von russischer Bauernfrauen, doch es war Muchas Frau Marie, die für dieses Bild Modell saß.
In der Ausstellung sieht man auf einer Gesamtfläche von 500m2, auf denen auch ein Museumsshop untergebracht ist, auch noch frühere tschechoslowakische Geldscheine mit Mucha Motiven, Fotografien oder auch ein Bild seiner Töchter, auch seine Entwürfe für allerlei Schmuckgegenstände sind sehenswert.
Mucha Museum
Kaunický palác
110 00 Prag 1, Panská 7
Tel: +420 224 216 415
Email:
www.mucha.cz
Zwei weitere Locations seien hier noch für all jene erwähnt, die an Kunst interessiert sind und Museen bzw. Galerien besuchen möchten. Schaut unbedingt im Dox und in der Nationalgalerie Prag im Messepalast vorbei. Mehr über beide findet ihr weiter bei unserem Rundgang durch Holešovice und in zwei eigenen Artikeln in den Reiseberichten. Links dazu am Ende dieses Artikels.
Das neue Prag (der Stadtteil Holešovice)
In der Goldenen Stadt gibt es viel zu sehen und kennen zu lernen, doch wer einmal das neue Prag sehen oder die „ausgelatschten“ und teilweise überlaufenden Touristenpfade verlassen möchte, der sollte sich nach Holešovice begeben.
Holešovice gilt als aufstrebender und moderner Stadtteil von Prag und tatsächlich tut sich hier einiges. Hier finden sich nicht nur Museen bzw Galerien wie das Dox und die Nationalgalerie Prag oder auch das technische Museum Prag, sondern man merkt schon beim Aussteigen aus U-Bahn (Linie C) oder Straßenbahn, dass hier die Stadt pulsiert.
Neben hippen Lokalen, einem großen Park (Letna) haucht man hier gerade einem früheren Industriegebiet wieder neues Leben ein. In Holešovice ist die alternative Kunstszene ebenso zu Hause, wie neue Büros und Ateliers junger Künstler und Designer.
Doch der Reihe nach …
Der Letná Park (Letenské sady)
Es ist die größte Grünfläche in Prag, die hier auf einem unübersehbaren Hügel sich zwischen Holešovice und dem Hradschin ausbreitet. 25 Hektar groß lädt der Park nicht nur zum Entspannen und Ausruhen ein, sondern bietet immer wieder eine schöne Aussicht auf die Stadt.
Im Park befindet sich der historische Hanavský-Pavillon der Prager Jubiläumsausstellung von 1891 und das ehemalige Aussichtsrestaurant Praha Expo 58. Eine weitere Attraktion ist das Letná-Karussell, das älteste erhaltene Karussell Europas.
Die Gegend ist aber auch von geschichtlichem Interesse. 1955 bis 1962 stand auf der Letná Höhe ein Stalin Denkmal. 1991 wurde Stalin durch ein riesiges Metronom des Bildhauers Vratislav Karel Novák abgelöst, das als Symbol für den Wandel der Zeiten steht.
Auf der großen freien Fläche, die an die Gärten anschließt, wurden früher die kommunistischen Feiern zum Ersten Mai sowie die Militärparaden der Tschechoslowakischen Volksarmee abgehalten.
Während der Samtenen Revolution 1989 fanden auf dem Letná Plateau Demonstrationen mit mehr als einer halben Million Teilnehmern statt.
Später fanden hier auch große Konzerte, wie Michael Jacksons HIStory World Tour statt und Papst Johannes Paul II. zelebrierte an diesem Ort 1990 eine Feldmesse. Fußballfans wissen wahrscheinlich, dass sich auf dem Gebiet auch das Fußballstadion von Sparta Prag befindet.
Die Prager Markthalle
Wer Märkte ebenso liebt, wie coole Veranstaltungslokale und hippe Cafés muss sich in den südlichen Teil von Holešovice begeben.
Die Prager Markthalle ist ein riesiges, denkmalgeschütztes Areal, das nicht nur den größten Gemüsemarkt Prags (es werden aber auch Fische, Käse, Wurst- und Speckwaren angeboten) beheimatet, sondern „um die Ecke“ finden sich auch Geschäfte mit einem vielfältigen Sortiment: von Kleidung über Elektronik bis Haushaltsgegenstände und Souvenirs kann man hier fündig werden.
Jatka 78
Am gleichen Gelände – nur wenige Schritte voneinander entfernt – liegt das Jatka 78, ein Multifunktionsraum mit Theatersaal, Galerie, Trainingshalle und Bar.
Das Jatka 78 ist auch die Heimatbühne des Ensembles Cirk La Putyka, das sich dem neuen Zirkus verschrieben hat. Wenn ihr in der Gegend seid, schaut vorbei – hier kann man auch gemütlich einen Kaffee trinken und ein wenig chillen.
Weitere Infos unter www.jatka78.cz/en
Markthalle wie Jatka78 residieren unter folgender Adresse:
170 00 Praha 7 - Holešovice, Bubenské nábřeží 306/13
Vnitroblock
Ganz in der Nähe findet ihr - hmm, eigentlich weiß ich nicht, welche Bezeichnung der Location gerecht werden könnte – ein Café, einen Kunstraum, einen Designer-Showroom.
Der/das Vnitroblock ist irgendwie alles zugleich. So einen Platz habe ich wirklich noch nie gesehen. Viele Blumen, gemütliche Sofas und Tische, in jeder Ecke irgendetwas Sehenswertes.
Außerdem findet hier noch jede Menge an kulturellen Events statt und im oder beim Café gibt es eine Galerie junger Designer mit Showroom lokaler und mitteleuropäischer Modemarken. (Die angeblich auch noch wechseln – man sollte also öfter vorbeischauen!).
Wer möchte kann in einer Ecke seine Kreativität ausleben und zum Beispiel ein T-Shirt mit seinem eigenen Design erstellen …
Vnitroblock
170 00 Praha 7 – Holešovice, Tusarova 31
Dox
Das Dox ist mehr als ein Museum oder eine Galerie. Der Contemporary Art verpflichtet möchte das Dox aber auch ein Ort der Begegnung sein, den Dialog mit der Öffentlichkeit aufnehmen, den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft legen.
Bereits von außen zeigt der Zeppelin Gulliver am Dach des Hauses, dass hier die Besucher besonderes erwartet. Im Zeppelin finden Lesungen, Literaturabende und Kunstausstellungen statt und er ist im Rahmen eines Museumsbesuches ebenfalls „begehbar“.
Im Dox gibt es auch Filmvorführungen, Publikumsdiskussionen und vieles mehr. Außerdem warten eine Bibliothek, ein Kinderspielraum (!) und ein Café mit einer wunderschönen Terrasse auf die Besucher.
Wie es mir dort gefallen hat und was ich alles gesehen habe, könnt ihr in diesem Artikel erfahren.
Dox
170 00 Praha 7 – Holešovice, Poupětova1
Weitere Informationen unter www.dox.cz/en
Die Nationalgalerie Prag im Messepalast (Veletržní palác)
Solltet ihr wirklich einmal schlechtes Wetter bei eurem Prag-Besuch haben, hier in der Nationalgalerie kann man wahrscheinlich allein einige Tage verbringen. 1928 galt das Gebäude als größtes seiner Art weltweit und es war das erste funktionalistische Gebäude in Prag.
Heute beherbergt es eine einzigartige Sammlung tschechischer und internationaler moderner Kunst. Unter anderem kann man sich über Pablo Picasso, Georges Braque, Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Gustav Klimt – um nur einige zu nennen – beim Besuch freuen.
Außerdem gibt es immer wieder aktuelle Sonderausstellungen.
Nationalgalerie Prag im Messepalast
Weitere Informationen findet ihr unter www.ngprague.cz/en
170 00 Praha 7 – Holešovice, Dukelských hrdinů 4
Weitere Tipps:
Tickets für die Prager Öffis kann man nun auch in der Straßenbahn mit kontaktloser Bankkarte kaufen. Weitere Infos siehe hier.
Achtung! Die Fahrkarten - auch wenn ihr sie z.B. bei der Verkaufsstelle am Bahnhof kauft - müssen unbedingt entwertet werden. Ansonsten gelten sie als unbenutzt und der Besitzer als Schwarzfahrer und das kann in Prag ganz schön teuer werden! Und es wird laufend kontrolliert.
Weitere Informationen, Broschüren oder einen Stadtplan könnt ihr kostenlos bei Czech Tourismus in Wien anfordern: Tel: +43 1 89 202 99 oder per Email unter wien@czechtourism.com
Der Bericht ist das Resultat mehrerer Besuche der Stadt, sowohl privat als auch auf Einladung von Czech Tourism