...waren wir zwar nicht, aber in einem riesigen Ballon, dem größten in ganz Ungarn, über Hévíz und dem Balaton.
Ballon fahren – nun ja, eigentlich habe ich am liebsten konkreten Boden unter meinen Füßen, aber ich muss zugeben, so in einem Ballon durch die Gegend zu fahren (man sagt fahren, nicht fliegen – wie mir ein Kollege gleich mitgeteilt hat), hat schon etwas ganz Besonderes.
Das erste Mal bin ich mit meiner Mutter bei Sonnenaufgang über die Landschaft von Kappadokien geschwebt, nun sind wir in Hévíz gestartet.
Hévíz und Umgebung zu besuchen ist nicht nur wegen des Ballonflugs interessant, aber auch. Wer mehr über die Stadt, den Thermalsee und die Umgebung wissen möchte, findet am Ende die Links dazu.
Wir waren auf jeden Fall schon sehr gespannt. Schließlich sollten wir mit einem der größten Heißluftballons überhaupt auf die Reise gehen. Noch nie ist zumindest ein größerer Ballon in die Lüfte über Ungarn gestiegen. Wir waren dementsprechend gespannt.
Allerdings konnte uns das Wetter noch einen Strich durch die Rechnung machen. Die ganze Woche hatte es geregnet und es war für Ende April schon ein bisschen kalt. Wir waren schon sommerlichere Temperaturen gewohnt. Bei der Abreise in Wien hatte es zwar aufgeklart, es war strahlender Sonnenschein, aber je näher wir zu Hévíz kamen, um so größere Wolkenberge zeigten sich im Himmel. Auch der Wind kam wieder auf und wurde stärker.
So war es auch nicht verwunderlich, dass die Wetterlage als großes Fragezeichen über dem Start stand. Dennoch wir machten uns auf den Weg zum Startplatz und eines hatte ich schon in Kappadokien gelernt: Es braucht Zeit.
Der Ballon lag noch flach am Boden, der Chef der Firma begrüßte uns freundlich und der Pilot checkte mit ein paar Sorgenfalten im Gesicht die aktuelle Windlage. Noch wurde nicht aufgegeben.
Wir warteten und warteten. Eigentlich hatte ich schon jegliche Hoffnung aufgegeben. Schließlich war es schon später Nachmittag, die Sonne würde bald ihren Rundgang beenden und der Wind blies noch immer.
Doch plötzlich kam Bewegung in die Sache. „Es geht doch!“ Und jetzt ging es plötzlich Schlag auf Schlag: Zwei riesige Maschinen begannen zu blasen und den Ballon mit Luft zu füllen. Nie hätte ich gedacht, dass das so schnell passieren kann. Bei meiner letzten Fahrt war der Ballon viel kleiner gewesen und es hatte Stunden gedauert, bis er sich in die Lüfte erhoben hatte (zumindest in meiner Erinnerung).
Der Pilot kam und wir erhielten eine Verhaltensschulung. Wie steht man bei Start und Landung? Wie steigt man in den Korb? Welche Gruppe steigt wo ein? Zugleich lernten wir, dass unser – riesiger – Korb einer der wenigen ist, der auch mit Sicherheitsgurten ausgestattet ist.
Und schon ging es los – zack, zack, Aufstellung in Reih und Glied und nichts wie rein mit uns in den Korb. Wir stehen doch ein bisschen eng an eng und wechseln uns später ab, damit jeder die Aussicht auch so richtig genießen kann.
Nach ein paar kleinen Hüpfern brüllt der „Gaskocher“ so richtig auf und speit in den Ballon und wir steigen.
Es ist wunderschön, man kann sich gar nicht satt sehen. Unter uns liegt zuerst Hévíz und der Thermalsee. Die Häuser und auch der See werden immer kleiner. Ist das dort die Lotus Therme, unser Hotel? Könnte sein.
Dann nähern wir uns dem Balaton, der majestätisch in der Landschaft liegt. Dort unten könnte Keszthely sein mit dem Schloss Festetics. Auch das werden wir bei unserer Reise noch besuchen.
Ein bisschen drehen wir uns auf der Stelle, schauen rüber nach Sümeg und ich freue mich riesig als ich den Kis Balaton, den kleinen Balaton, erkenne. Der wäre auch wieder eine Reise wert.
Wir fotografieren. Uns, die Welt unter uns, den Balaton, machen Selfies und die Zeit vergeht in Flug.
Die Sonne beginnt langsam unterzugehen. Natürlich ist auch das wieder ein wunderbares Fotomotiv, das man keinesfalls unbeachtet lassen kann. Die Handys klicken der Reihe nach.
Unser Kapitän, der dazwischen immer wieder kurz die Landschaft erklärt, wiederholt noch einmal alle Sicherheitsvorschriften für die Landung. Kurze Zeit später machen wir uns bereit. Ein bisschen angespannt sind wir schon, aber wie heißt es schön? Herunter gekommen ist noch jeder!
Auch wir landen sicher und mit viel weniger „Hüpfern“ als beim Start auf einer großen Wiese. Davor haben wir noch fliegend, aber nicht mehr in großer Höhe eine Straße überquert. Wundert euch daher nicht, wenn ihr in Hévíz und Umgebung Straßenschilder mit einem Heißluftballon seht. Es könnte bedeuten, dass man auf tieffliegende Ballone achten soll 😊
Nun gibt es für jeden von uns eine Urkunde und ein Gläschen Sekt. Während wir einander zuprosten sind bereits einige Helfer wieder dabei den Ballon zu verpacken und auf ein Auto zu laden. Sagenhaft, wie schnell das jetzt geht.
Die Sonne geht unter, der Wind frischt wieder auf und schön langsam wird es kühl. Wir sind froh, dass unser Fahrer uns auffordert in den Wagen zu steigen und er uns wieder in unser Hotel zurückbringt.
Mein Tipps:
Zieht euch warm an – es geht hoch hinauf und „oben“ kann es schnell einmal kälter werden, vor allem wenn der Wind weht. Auch eine Haube oder ein Stirnband kann nicht schaden.
Wenn ihr im Frühling oder im Herbst mit dem Ballon unterwegs seid, könnten auch Handschuhe eine gute Idee sein.
Wer auch die Gegend fotografieren möchte, sollte versuchen, einen Platz am äußeren Rand des Ballons zu erhaschen und nicht in der Mitte. Für alle, die leicht schwindelig wird oder ein bisschen Höhenangst hat, sollte eher in der Mitte stehen
Den Anweisungen des Piloten ist unbedingt Folge zu leisten. ER ist für seinen Ballon und für euch verantwortlich und er weiß am besten was zu tun ist.
Nicht ungeduldig werden, wenn ihr nicht gleich in die Lüfte schwebt. Die Piloten wissen sehr genau wie die Windströmungen am Boden und in der Höhe sein müssen, um starten zu können. Es kann daher immer sein, dass man warten muss und manchmal passiert es auch, dass ein Termin abgesagt werden muss. Aber seid versichert – es lohnt sich.
Es gibt aber auch Gründe, keine Heißluftballonfahrt zu machen:
So dürfen Schwangere nach dem 3. Schwangerschaftsmonat, Kinder unter 6 Jahren und Personen bis zu 6 Monaten nach einer schweren Operation oder Knochenbrüchen, sowie Personen die an chronischen Hals- oder Rückenproblemen leiden, nicht an einer Ballonfahrt teilnehmen.
Ansonsten gilt: einfach nur genießen. Es ist ein Gefühl des Schwebens, der Ruhe, des Dahingleitens. Unvergleichbar mit allen anderen….
Die Ballonfahrten können in den Hotels, beim Tourismusbüro oder direkt bei Balaton Ballooning gebucht werden. Tel: +36 20 403 26 67.
Balaton Ballooning ist das erste professionelle Heißluftballonunternehmen in Ungarn und hat Partnerunternehmen in Italien und Dubai. Ihre Piloten zählen laut eigenen Aussagen zu den erfahrensten der Welt, sie sprechen Ungarisch, Englisch und manche auch Deutsch.
Weitere Infos und Preise (nicht ganz billig) findet ihr auf der Website von Balaton Ballooning: https://www.balaton-ballooning.com/de/
Was kann man in und um Hévíz noch alles erleben?
Hévíz – Lotus Therme Hotel & Spa
Der Flug erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Hévízi Turisztikai Nonprofit Kft