Leonhard Michael Seidl: Finessensepperl
Ein amüsanter historischer Roman aus München, der uns das Leben in der damaligen Zeit näherbringt.
Der Finessensepperl, mit „richtigem“ Namen eigentlich Joseph Huber, ist ein stadtbekanntes Faktotum im alten München. Da er weder schreiben noch lesen kann, wird er von seinen gebildeteren Mitbürgern gerne für verschwiegene, diskrete Botengänge herangezogen. Der Finessensepperl erledigt seine Aufträge gerne und mit viel Geschick. Es braucht auch keine pekuniäre Abgeltung seiner Arbeit: eine gute Mahlzeit, ein Krug Bier, Speck oder Brot und der Finessensepperl ist zufrieden.
Seine Freundin, die Rote Nanni, die sich mit allerlei Kräutern und dem Heilen von Krankheiten auskennt, sieht das ein bisschen anders und möchte auch unbedingt, dass der Sepperl Lesen und Schreiben lernt. Widerwillig versucht er einige Buchstaben zu lernen, doch sieht er damit auch seine „Geschäftsidee“ gefährdet …
Doch eines Tages kommt er durch Zufall einer Verschwörung gegen den Stadtrichter und die Franzosen auf die Spur und ist gleich darin verwickelt, obwohl er mit Politik eigentlich gar nichts am Hut hat.
Vielleicht ist es ja doch nicht ganz so schlecht, ein bisschen lesen zu können …
Kenntnisse von ein wenig bairisch oder „münchnerisch“ sind beim Lesen kein Fehler und auch mit der doppelten Verneinung sollte man vertraut sein 😊