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Walter Isaacson: Der Code Breaker

Autor Isaacson beschreibt den Lebensweg der Nobelpreisträgerin Jennifer Doudna und ihre Entdeckung der Genschere Crispr.

Autor Isaacson beschreibt den Lebensweg der Nobelpreisträgerin Jennifer Doudna und ihre Entdeckung der Genschere
Walter Isaacson
Der Code Breaker. Wie die Erfindung der Genschere die Zukunft der Menschheit für immer verändert
978-3-7110-0306-5
ecowin
https://www.ecowin.at

Noch nie davon gehört? Auch nicht von Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier? Dann geht es euch wie mir, bevor ich 641 Seiten über ihr Leben und ihre Entdeckungen gelesen habe.

Es war wahrscheinlich eine der wichtigsten Entdeckungen der Menschheit: Die Entdeckung über die Herstellung einer Genschere, um damit DNA und RNA verändern, editieren zu können.

Für diese Erkenntnis erhielten Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier den Nobelpreis. Doudna wollte erforschen, wie sich Bakterien gegen Viren zur Wehr setzen und entdeckte dabei, dass sie ihre genetische Struktur verändern. Damit beginnt ein Wettkampf zwischen den Wissenschaftlern. Gibt es Möglichkeiten diese „Technologie“ der Bakterien vielleicht auch auf den Menschen anzuwenden? Kann man damit genetisch bedingte Krankheiten, wie die Sichelzellenanämie heilen? Welche Eingriffe können noch gemacht werden?

Es beginnt nicht nur ein Wettlauf um die Entdeckung von Anwendungsmöglichkeiten, sondern auch um Patente und Geld. Doch auch ethische Fragen tauchen immer wieder auf: Wird es möglich sein, sich ein „Kind nach Maß“ zu bestellen? Blaue Augen, blond, stärker und intelligenter? Ist es verantwortungsvoll der Natur ihren Lauf zu lassen oder sollte man seinem Kind nicht die beste Ausgangsposition in die Welt ermöglichen? Werden diese – sicher nicht billigen Anwendungen – dann den Unterschied zwischen Reich und Arm noch einmal vergrößern?

Während all diese Entwicklungen diskutiert werden und weiter geforscht wird, wird die Welt von der Pandemie des Coronavirus erschüttert. Nun ist die Zeit der Anwendung gekommen …

Issacson beschreibt in erster Linie das Leben von Jennifer Doudna, ihre Entwicklung, ihren Entdeckerwillen und ihre Zähigkeit zum Erfolg. Auch hier wird wieder die Wichtigkeit der Grundlagenforschung betont. Es ist aber keine fade Biographie und auch kein reines Wissenschaftsbuch. Manchmal liest es sich fast wie ein Krimi.

Ein Buch, das Befürworter wie Gegner der Coronaimpfungen wie auch der Genforschung lesen sollten. Obwohl es mich eigentlich nicht weiter in meiner Entscheidungsfindung gebracht hat. Wenn man die Geschichte von Doudna liest, erkennt man wie es möglich war, gerade diese Impfung so schnell auf den Markt zu bringen. 

Aber man erfährt auch wie weit die Wissenschaft bereits in dieser Technologie ist, die wie vieles bei ihrer Anwendung Segen und Fluch sein kann. Sie wird uns einerseits von vielen Krankheiten heilen können und auch deren Aufspürung leichter, ja vielleicht für jedermann zuhause mittels Test, machen, auf der anderen Seite könnte sie das Potential beinhalten Menschen nach eigenen Kriterien zu erschaffen – zuerst vielleicht jene mit mehr Schönheit, Intelligenz, Stärke und Gesundheit, möglicherweise aber auch solche, die „nur“ für bestimmte Arbeiten geschaffen werden.

Und wenn man dann liest, dass es bereits Forschungen gibt, wie man Soldaten gentechnisch schützen könnte, um mit einer Verstrahlung durch einen Atombombenangriff besser fertig zu werden – dann zeigt es sich schon, dass wir die Büchse der Pandora geöffnet haben …

Die Zukunft wird zeigen, ob die Menschheit dafür bereits „reif“ war und ist.


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