In einer so alten Stadt wie Kutná Hora gibt es viele alte Plätze, Legenden und Geschichten. Auch die Restaurants und ihre Häuser haben eine Menge zu erzählen.
Natürlich steht bei einem Restaurant die Qualität der angebotenen Speisen und Getränke an erster Stelle. Ich finde es aber schön, wenn die Häuser und Orte auch noch eine Geschichte erzählen können, die Atmosphäre stimmt und man sich auch der Vergangenheit der Stätte und seiner früheren Bewohner oder Besitzer erinnert.
Bei Restaurant VRuthadce ist das der Fall.

Versteckt liegt das Restaurant und wenn nicht die Tafel vor dem Tor in der alten Mauer auf das Restaurant hinweist, hätte ich es allein wahrscheinlich nie gefunden.

Früher wurde das Haus Nr. 15, in dem heute das Restaurant untergebracht ist, Altes Dekanat oder Priesterhaus genannt. 1676 wurde das Dekanat dann verlegt und eine Schule zog in das Haus ein. Das zweistöckige Haus hat einen gotischen Kern und der Eingang zum Garten ist mit einem spitzen gotischen Pokal ausgestattet. Erst im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde es im Barockstil umgebaut. Nach einem Brand 1886 erhielt das Haus sein heutiges klassizistisches Aussehen.

2005 wurde das Restaurant eröffnet und nach und nach erweitert. Der Hauptraum ist rustikal im mittelalterlichen Stil gestaltet, ein weiterer Raum erinnert an eine bürgerliche Wohnküche aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Legenden ranken sich um das Haus, die wichtigsten über den ursprünglichen Besitzer könnt ihr auf der Seite des Restaurants durchlesen.

Nun aber zum Wichtigsten – dem Essen und Trinken:
Leider hatte ich an diesem Tag nicht mehr so großen Hunger mitgebracht, aber ein „Würstchen“ geht immer. So auch hier. Eine würzige Bratwurst aus eigener Produktion vom Grill, Kren, Senf mit Aprikosen, Krautsalat mit Kren und Karotten und Brot. Ein kleines Gericht, sehr würzig und ausgezeichnet für den kleinen Hunger und zum Bier.

Weiters wurde das Forellenfilet mit Thymian probiert, mit Ofenkartoffel mit Rosmarin und eine Zitronensauce mit Spinat, aber auch das Biergulasch mit Knödel ist empfehlungswert.

Außerdem können wir noch die gegrillte Hähnchenbrust mit Haut empfehlen, mit gebratenen Karotten und Erbsenschoten in Butter, Rosmarinsauce und Erdäpfelpürree mit Bärlauch.

Lasst euch einfach überraschen. Dazu noch ein gutes tschechisches Bier aus dem Tank. Hier gibt es ungefiltertes Pilsner Urquell. Bierliebhaber sollten es auf jeden Fall probieren. Mir schmeckt es.
Wer also ein Abendessen in einem gemütlichen Restaurant mit gutem Bier und tschechischen Küche sucht, wird sich hier wohlfühlen.
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien
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