Es ist der größte Lichtergarten in Österreich mit einem drei Kilometer langem Rundweg durch den Schlosspark von Laxenburg.
Ich denke dieser Park gehört auch zu den ältesten und anscheinend beliebtesten Lichterparks. Zumindest scheint das rege Publikumsinteresse der vergangenen Jahre dazu geführt zu haben, dass auch zahlreiche Künstler darauf aufmerksam wurden und heuer erstmals den Pfad durch den Park mitgestaltet haben.
So entstand eine Mischung aus Kunst, Magie und Kitsch – und wahrscheinlich ist der Pfad auch deshalb so beliebt und beeindruckend.
Als großer „Kitschfan“ überlege ich schon seit Jahren mir diesen Lichtergarten anzusehen und heuer war es dann endlich so weit. Obwohl ich normalerweise die Buchung der Timeslots nicht so sehr schätze, in diesem Fall ist es eine wirklich gute Idee. Man muss kaum am Eingang warten und am Gelände verteilen sich die Menschenmassen dann eigentlich recht gut.
Wir reisen also an einem Sonntag (!) mit dem Auto von Wien an, wobei ich später herausgefunden habe, dass es für all jene, die nicht mit dem Auto fahren wollen oder können auch einen Shuttlebus ab Wien gibt. Jeden Samstag bis 11.2.2024 kann man ihn mit einem Extraticket für 9 Euro für die Hin- und Retourfahrt buchen.
Drei Parkplätze stehen den Besuchern in Laxenburg zur Verfügung und auch wenn vielleicht unter der Woche weniger los sein sollte, mit einem Platz am P1 würde ich nicht spekulieren. Dieser liegt zwar direkt beim Haupteingang, ist aber in erster Linie Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorbehalten und das ist auch gut so.
Wir fanden am P2 (lt. Internetseite mit einer Gehzeit von 8 Minuten bis zum Eingang) noch genügend Parkplätze vor und waren dann gar nicht unglücklich als unser Blick auf die kleine Eisenbahn fiel, die die Besucher vom Parkplatz zum Eingang um wohlfeile drei Euro hin und zurück kutschiert.
Alle 10 Minuten geht das Züglein hin und her und wir waren über dieses Angebot sehr erfreut. Schon beim Aussteigen wird man von der hell leuchtenden Riesenfontäne begrüßt und beim anschließenden Rundgang werden wirklich alle Register der „Lichtkunst“ gezogen.
Man fotografiert sich und andere unter den großen Herzen,
geht und verschwindet fast im Nebel eines Sternentors à la Stargate,
spaziert durch den Zauberwald von Harry Potter,
kommt an leuchtenden und singenden Bäumen vorbei,
wandert durch einen Lichttunnel und glaubt dabei sich seitlich zu verbiegen,
bewundert die Fischspiegelungen im Bach,
sieht dem Strauss-Schani beim Geigen zu
und nimmt beim hell leuchtenden Klavier Platz.
Nicht zu vergessen die große Lasershow, die nicht beim Zusehen beeindruckt, sondern auch die Möglichkeit bietet stehenzubleiben und einen Glühwein oder Punsch zu verkosten und sich mit einem Hot Dog oder einer Laugenbreze für den weiteren Weg zu stärken. Allen Nichtautofahrern kann ich den Marillenpunsch empfehlen, der mir ausgezeichnet gemundet hat.
Danach geht es gestärkt wieder durch das Winterwunderland, in dem bei unserem Besuch leider kein Schnee mehr lag, da wieder einmal das – in unseren Breiten übliche – vorweihnachtliche Tauwetter eingesetzt hatte. Aber auch das spielt keine Rolle.
Einige Schritte später scheint es zu schneien, und zwar so stark, dass man von den vielen tanzenden Flocken am Boden ganz schnell schwindelig werden könnte.
Durch ein Meer aus Lichtstäben, an den Elfen vorbei, gelangen wir zum kitschig beleuchteten Schloss und zur wunderbaren Wasser-Lichtshow.
Von bekannten Klängen unterstützt schrauben sich die Wasserfontänen in die Höhe, um sich nach links oder rechts zu verbiegen und mit einem Farbwechsel entweder in sich zusammen zu fallen oder wieder neu an Höhe zu gewinnen.
Das ist große Show – mit vielen Aahhs und Ooohs inklusive.
Wenn ihr dann über die Brücke weitergeht – unbedingt die leuchtenden Seerosen mit ihren Spiegelungen beachten – solltet ihr auf jeden Fall auch einen Blick zurückwerfen.
Durch die Bäume schimmert das Wasser-Licht-Spektakel auch noch ziemlich beeindruckend.
Immer wieder leuchtet auch der Mond mystisch durch die Bäume, die durch die unterschiedlich, ständig wechselnden Farben beleuchtet werden und dadurch eine magische Atmosphäre ausströmen.
Gut gelaunt tanze ich an den verschiedenen Smileys vorbei und singe bei den Abba-Songs aus voller Kehle, aber falsch mit. Was solls, das muss erlaubt sein.
Nach dem Besuch in einer Lichterkugelwelt, die uns zum Staunen bringt und einem weiteren Lichterwald neigt sich unser Besuch langsam dem Ende zu.
Wir schlendern an den Fahrrädern vorbei, durchqueren eine Lichtkugel, verschwinden noch einmal im magischen Stargate und stellen überrascht fest, dass bereits über drei Stunden wie im Flug vergangen sind.
Mit weihnachtlichen Grüßen endet unser Ausflug und ich freue mich schon aufs nächste Jahr. Auf viel Kitsch und Kunst und Aaahs und Ohhhs und vielleicht wieder dem einen oder anderen Hit von Abba. Ich werde üben ….
Illumina im Schlosspark Laxenburg ist noch bis zum 11.2.2024 geöffnet. Donnerstag ist Familientag. Die Öffnungszeiten passen sich den Ferien und auch den Lichtverhältnissen an, bitte checkt vor eurem Besuch die Website. Es empfielt sich in jeden Fall die Karten online zu kaufen.
Weitere Informationen findet ihr unter www.lichtergarten.at (hier kann man auch gleich die Tickets kaufen und seinen Zeitslot wählen) oder über www.schloss-laxenburg.at