Zum 66. Mal fand heuer die MSV, Europas größte Maschinenbaumesse, in Brünn statt. Bis 10.10. 2025 traf sich hier die Creme de la Creme der Technologie, der Robotic, der Logistik und natürlich auch der Digitalisierung.
Auf dieser Messe sind in erster Linie Professionals unterwegs und doch bietet das Ausstellungsprogramm auch für Ottilie Normalverbraucher wie mich viel Interessantes.

Wenn auch die Hochtechnologie nicht mein Hauptaugenmerk hat, ist doch die Präzision beim Schneiden oder Beschichten auch für einen Laien beeindruckend.

Außerdem zieht es mich immer wieder in die Halle mit den 3D-Druckern. Es ist beachtlich, wie sich diese Sparte in den letzten Jahren entwickelt hat. Waren es zuerst nur kleine Figuren und schien alles ein bisschen „Just for fun“ zu sein, kann man nun von medizinischen Anwendungen über lebensfrohe Actionfiguren bis zu Drohnen, Auto- und Flugzeugbauteilen eigentlich alles finden. Mehr als genial.

Auch die Robotic macht jedes Jahr große Fortschritte. War es letztes Jahr noch ein Roboterarm, der Bier ausschenkte, wurde für heuer ein Roboter angekündigt, gegen den man sich in Basketball messen konnte. Da ich mir - als Technologie-Gläubige natürlich einen menschenähnlichen Roboter vorgestellt hatte, war ich ein bisschen enttäuscht. Es war wieder "nur" ein Arm, der mit seinen Würfen allerdings seine menschlichen Herausforderer um einige Punkte mehr besiegen konnte.

Mich haben die "Roboterhunde", die in einigen Hallen durch die Gegend spaziert sind, dann wieder versöhnt.

Besonders toll fand ich auch die Aktivitäten von Horizon Fuel Cell Europe mit ihrem H2 Grand Prix Sprint. Am Stand konnten in „Legomanier“ Rennautos zusammengebaut werden, die dann „betankt“ wurden und dann ging es ab zum Schnelligkeitstest. Kein Wunder, dass dieser Stand vor allem von jungen Besuchern belagert wurde.

Eine super Idee, denn mit diesem Tool lernen die Kids eine ganze Menge und haben dabei jede Menge Spaß: so wird CAD-Design und 3D-Prototyping ebenso erklärt wie aerodynamische und mechanische Bauweise. Aber auch Brennstoffzellentechnologie, Datenanalysen und Teamwork stehen auf dem Programm.

Doch mitmachen kann man angeblich weltweit. Sogar in Australien werden Challenges abgehalten. Wer einen kleinen Mechaniker und Rennfahrer zu Hause hat, findet hier weitere Informationen: www.h2grandprix.com. Wobei der Preis für die Grundausstattung eher nicht für eine Einzelanschaffung spricht.

Doch nun ein wenig professionellere Sicht auf die MSV.
Vom 7.-10.10.2025 wurde Brünn wieder zum Zentrum der Technologien der Spitzenklasse. Technologieleader, Produktionsfirmen, Startups, Investoren und Forschungsinstitutionen präsentieren hier die neuesten Entwicklungen und Trends und nützen die vielfältigen Möglichkeiten zur Vernetzung.

In der Halle P, die erstmals ganz im Zeichen der Robotic stand, konnte man nicht nur bei ABB die neueste Generation kollaborativer Roboter, sondern auch das größte Exponat der MSV sehen – die WFL M40 MILLTURN 3000 – das vom tschechischen Ingenieurbüro LMTS zusammen mit seinem österreichischen Partner WFL Millturn Technologies entwickelt wurde. Der Ansturm interessierter Besucher, aber auch der Politik war daher bei der Vorführung gewaltig.

Die fast 12 Meter lange und 30 Tonnen schwere Maschine wird in der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie eingesetzt und bietet eine außergewöhnliche Präzision und Sicherheit bei der Bearbeitung komplexer oder großer Bauteile.

Neben der Roboter 2025 wurde das erfolgreiche Projekt Digitale Fabrik 2.0 fortgesetzt. Aber auch Energie war ein Schwerpunktthema der diesjährigen MSV, während sich die Transport a Logistika den Lösungen für die Logistik der Zukunft widmete.

Österreich war auf der MSV nicht nur mit 26 eigenen Ständen oder Beteiligungen über Niederlassungen vertreten, sondern auch wieder durch einen Gemeinschaftsstand, den das österreichische Außenwirtschafts-Büro Brünn wie immer professionell organisierte.

Hier präsentierten sich Angst + Pfister, die Compensa Handel-Wälzlager Stahl Werkzeuge Maschinen -Gesellschaft m.b.H.,FerRobotics Compliant Robot Technology GmbH, Hellerau Tyton GmbH, KEBA Industrial Automation GmbH, Klöckner Metals Austria GmbH & KG.,Oerlikon Balzers Coating Austria GmbH und zwei Gesellschaften der pewag Gruppe dem interessierten Publikum.

Sehr erfreut darf ich vermerken, dass dieses Jahr auch viele Frauen nicht nur als "schöne Präsentatorinnen" eingesetzt wurden, wie man es eben von Messen kennt, sondern der Anteil jener, die die Maschinen auch bedienten und erklärten auffällig gestiegen ist. Ein weiterer erfreulicher Trend, der mich auch besonders freut!

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