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Auch Messen und Ausstellungen sind wieder zurück – so auch die Vienna Contemporary. Mit einem neuen Team, einem neuen Ausstellungsort, aber mit gleichbleibender Mission.

Man kann nur gratulieren, die Vienna Contemporary ist zurück: im Herzen der Stadt - im Kursalon Hübner im Stadtpark. Eine würdige Location für Kunst und weit passender – meiner Meinung nach – als die „Messehalle“ in St. Marx.

Eine passende Location für die Vienna Contemporary
Eine passende Location für die Vienna Contemporary

Möglicherweise könnte das Gebäude für die – wieder erstarkte Messe mit neuem Team und neuen Shareholdern – einmal zu klein werden, aber da man auf Qualität und nicht auf Quantität setzen will, können sich Besucher wie Aussteller hoffentlich noch einige weitere Jahre über das wundervolle Ambiente freuen.

Blick auf die Ausstellungsfläche vom ersten Stock
Blick auf die Ausstellungsfläche vom ersten Stock

Die Räumlichkeiten des Kursalons wurden in jedem Fall auf allen Stockwerken bis in den Keller genutzt. 62 Galerien aus 17 Ländern präsentierten 195 KünstlerInnen. Mit dabei waren 26 Galerien aus Österreich, 25 Galerien aus Mittel-, Südost- und Osteuropa und 11 aus weiteren Ländern. 16 Galerien waren erstmals mit einem Stand auf der Messe vertreten. 

Mr.Spoke war auch dabei ...
Mr. Spoke war auch dabei ...

Die Messeleitung freute sich über rund 10.000 Besucher und auch die Verkaufserfolge der Galerien scheinen gestimmt zu haben. Ich war vor allem von den ausgestellten Werken im Erdgeschoss mehr als begeistert. Meine Favoriten waren die Bilder von Herbert Brandl (Galerie nächst St. Stephan), die anscheinend nicht nur mir, sondern auch einer Wiener Privatsammlung besonders gefielen.

Ich weiß nicht wieso, aber diese Bilder versetzen mich einfach in eine optimistische Grundstimmung
Ich weiß nicht wieso, aber diese Bilder versetzen mich einfach in eine optimistische Grundstimmung

Aber auch einige andere Werke hätte ich mir – wenn das notwendige Kleingeld vorhanden wäre – gerne in mein Wohnzimmer gehängt. Obwohl die Zeiten derzeit wirtschaftlich und politisch schwierig sind, war ich überrascht, welchen Optimismus und Farbenfroheit viele Bilder ausstrahlten.

Farbenprächtig auch diese Installationen
Farbenprächtig auch diese Installationen

Man fühlte sich einfach gut, wenn man durch die Räume wanderte, war begeistert und inspiriert. Da sieht man wieder einmal, was Kunst alles auslösen kann.

Der Weg zur Zone 1
Der Weg zur Zone 1

Im Keller, ein wenig versteckt, war die Zone 1 untergebracht, die junge KünstlerInnen in Einzelausstellungen präsentierte und wo ich auch einige, für mich interessante Kunstwerke entdecken konnte.

Futuristisches in Zone 1
Futuristisches in Zone 1

Statement Ukraine

Mit dem Statement Ukraine im Weißen Haus und der voran gegangenen Paneldiskussion in der Aula der Wissenschaften zeigte sich die Vienna Contemporary heuer so politisch wie nie zuvor.

Statement Ukraine im Weißen Haus
Statement Ukraine im Weißen Haus

Die Ausstellung „The Cockerel with Black Wings: A Recovered Heirloom” (Der Hahn mit den schwarzen Flügeln – Ein wiedergefundener Erbstück) befasste sich mit verlorenen oder potenziellen Erbstücken, Landschaften, Orten und verschiedenen sozialen Beziehungen, die dort verwurzelt sind.

Statement Ukraine
Statement Ukraine

Der Besucher soll in die Vergangenheit geführt werden, wobei versucht wird melancholische Gefühle zu vermeiden. Namensgeber ist ein, in Massenproduktion hergestellter Hahn, der auf einem Küchenschrank in einem zerstörten Wohnhaus in Borodjanka entdeckt, aber nicht zum Symbol des Untergangs wurde, sondern zum viralen Symbol für den ukrainischen Widerstand und Ausdauer. Der Hahn mit den schwarzen Flügeln hat zwar keinen hohen künstlerischen Wert, aber er könnte ein neues Erbstück werden, ein Symbol für künftige Generationen von UkrainerInnen.

Statement Ukraine
Statement Ukraine

Der Titel der Ausstellung geht auf das Buch von Edmund de Waal: „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ zurück, in dem der Autor anhand einer geerbten Netsuke-Sammlung seine Familiengeschichte wieder entdeckt, die ihn durch verschiedene geographischen Regionen führt, darunter Odessa und Wien. Dreizehn ukrainische und internationale KünstlerInnen waren in dieser Ausstellung vertreten und haben ihre Reise zu Erinnerungen oder Erbstücken angetreten und die Besucher mitgenommen.

Statement Ukraine im Weißen Haus
Statement Ukraine im Weißen Haus

Die Vienna Contemporary wurde dieses Jahr auch wieder von einem dichten Rahmenprogramm begleitet, wobei Kooperationen mit Galerien und den beiden Kunstuniversitäten der Stadt, eine Experimentaleinlage des berühmten österreichischen Elektronikmusikers Christian Fennesz, ein Filmtag im Metro-Kino und einiges mehr am Programm standen. Leider ist sich der Besuch dafür heuer nicht ausgegangen, aber nächstes Jahr bin ich dann (fast) überall vorbei.

Hier noch ein kleiner Überblick:



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