Im Freilichtmuseum Kouřim kann man Baudenkmäler aus ganz Böhmen und noch einiges mehr kennenlernen.
Es ist ein großes Areal, das wir an einem wunderschönen Tag besuchen. Das Wetter ist uns mehr als hold, die Sonne lacht vom Himmel, die Bienen summen und wir machen uns auf mehr über die Architektur und die Traditionen vergangener Zeiten zu erfahren.

In Kouřim kann man nämlich die verschiedenen Typen der Volksarchitektur aus dem 17. – 19. Jahrhundert bestaunen, die aus Mittel-, Ost- und Nordböhmen stammen.

Die Gebäude liegen alle eingebettet auf einem sanften Hügel und die meisten davon sind sogar komplett eingerichtet. Damit ist das Leben der Menschen in früheren Zeiten noch besser vorstellbar.

Am interessantesten ist der Besuch, wenn – wie auch in unserem Fall - die verschiedenen völkerkundlichen Programme und Events stattfinden. Dann macht es gleich noch mal so viel Spaß und die Besichtigung wird auch kurzweiliger und lehrreicher.

Dabei werden die verschiedensten Handwerke präsentiert und man hat als Besucher die Möglichkeit vieles auszuprobieren und an diversen Workshops teilzunehmen.

Habt ihr zum Beispiel schon einmal Gras mit einer großen Sense gemäht? Oder Wäsche mit einem Waschbrett gewaschen?

Das waren nur zwei der vielen Aktivitäten, die es an unserem Besuchstag gab. Für Kinder wurden extra kleine Wettbewerbe veranstaltet, sie konnten Stempel für bestimmte Aktivitäten sammeln und dafür kleine Geschenke einheimsen. Die Spielpässe gab es allerdings nur auf Tschechisch. Für Sprachunkundige ist also Google am Handy notwendig, um mitspielen zu können.

In einem Workshop konnte man dann noch erfahren wie Seife hergestellt wird, in einem anderem konnten wir das Backen von ausgezeichneten süßen „Kringeln“ beobachten und verkosten.

Auch deren Rezepte wurden verteilt und ihr Geschmack erinnerte mich ein wenig an die kroatischen Kroštule, allerdings ohne Wein. Wir haben die Einladung, doch mit zu backen ausgeschlagen und haben uns aufs Verkosten konzentriert.

Für mich war es dann auch noch interessant jene „Kluppn“ (=Wäscheklammern) aus Holz zu entdecken, die noch meine Oma zum Wäsche aufhängen benutzt hatte.

Auch die Bilder von Jesus und der Jungfrau Maria, die ich in einigen der Häuser entdeckte, sind in ihrem Schlafzimmer gehangen. Leider ist unser Jesus-Bild zu Bruch gegangen, aber Maria befindet sich noch immer in meinem Besitz.

So war es für mich daher nicht nur ein Ausflug in die böhmische Vergangenheit, sondern auch ein bisschen in meine eigene Jugend.

Das Museum ist von Jänner bis März geschlossen, von Juni bis August ist Hauptsaison, zu dieser Zeit ist es von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Bitte checkt aber in jedem Fall die Öffnungszeiten auf www.skanzenkourim.cz vor eurem Besuch. Dort findet ihr auch eine Übersicht über die volkskundlichen Programme und Events.

Freilichmuseum Kouřim
281 61 Kouřim, Ruská
Tel: +420 321 783 380
www.skanzenkourim.cz
Tipp: Wenn ihr noch ein wenig Zeit habt, schaut in die Stadt Kouřim.

Dort befindet sich der Mittelpunkt Europas und außerdem gibt es eine schöne alte Kirche und einen netten Hauptplatz zu sehen.

Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien
Restauranttipp in der Nähe: Kostelec - Pivovar Černokostelecký