All das liegt in Bohinj eng beisammen und all das sollte man besuchen …
Fangen wir mit dem Göttlichen an:
Die Kirche Johannes des Täufers
Direkt am Ende des Bohinjer Sees, bei der Steinbogenbrücke liegt das Kirchlein gelegen, das man seit langem aus vielen Ansichtskarten und Fotos aus Bohinj kennt. Was ich allerdings nicht wusste, ist welches schönes Kleinod diese Kirche ist.

Die Kirche wurde schon vor 1300 gebaut und der Ort war bestimmt schon zuvor besiedelt, fand man doch bei Ausgrabungen archäologische Funde vom 1. bis zum 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

Auf mich machte sie – „eingezäunt“ wie sie war, immer mehr den Eindruck einer Wehrkirche, aber das Kirchlein ist viel bedeutender. Sie bietet eine Zeitreise durch die Baustile, von der Romanik bis zum Barock, in ihrem Innenraum findet man eine der ältesten Wandmalereien von Slowenien (den Heiligen Johannes, der vor dem Hohepriester Aristodem Gift trinkt) und der Holzkopf des Johannes des Täufers ist einer von nur fünf, die es weltweit gibt. Der Kopf in der Kirche in Bohinj stammt übrigens aus 1380.

Begeisternd und mit vielen Geheimnissen warten auch die Fresken im Inneren der Kirche auf: Hier gibt es weiße Teufel zu sehen, Engel, die ihre Zähne fletschen, insgesamt kann man 72 Gemälde verschiedener Heiliger und andere Motive sehen.

Sehenswert sind auch die drei Altäre im Inneren der Kirche. Der Hauptaltar im Presbyterium stammt aus dem Jahre 1668 und besteht aus drei parallelen horizontalen Ebenen: im unteren, breitesten Teil steht in der zentralen Nische Johannes der Täufer, zu seinen Seiten der Evangelist Markus (mit dem Löwen) und Lukas (mit dem Ochsen).

Im mittleren Teil befindet sich in der Mitte der Heilige Nikolaus, flankiert vom Heiligen Franziskus von Assisi und dem Heiligen Antonius von Padua.
Im oberen Schlussteil des Altars steht der auferstandene Christus.

Die zwei weiteren kleinen Seitenaltäre stammen ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert und sind mit den Motiven der Enthauptung des Johannes des Täufers (Südwand) und des Besuchs des Erzengels Gabriels bei der Jungfrau Maria (Nordwand) bemalt.

All jene, die an der Kirche vorbeigehen, sollten auch hier auf die Malerei achten: Denn wer den Heiligen Christopherus vertrauensvoll grüßt, der wird von ihm an diesem Tag vor einem plötzlichen Tod gerettet werden.

Der barocke Glockenturm wurde im 18. Jahrhundert zusammen mit der Eingangshalle an die Kirche angebaut. Zu seinen Merkmalen gehören sein doppeltes Zwiebeldach, die Laterne und die Schindeldeckung. Wer genügend Zeit hat und die notwendige Kondition mitbringt, sollte ihn auf jeden Fall besteigen und von oben die wunderschöne Aussicht auf den See und die Umgebung genießen.

Diese ist sogar an einem grauen Tag, wie bei unserem Besuch empfehlenswert: wenn die Nebelschwaden über den See ziehen, die Landschaft leicht weiß angezuckert ist und vielleicht hin und wieder ein Sonnenstrahl durchblitzt, ergibt es eine ganz eigenartige, ruhige Stimmung über der Landschaft.

Kirche St. Johannes der Täufer
Tel.: +386 (0)71 225 973
E-Mail:
Webseite: https://www.janez-krstnik-bohinj.si/eng/
Nach unserem Kirchenbesuch und den weißen Teufeln wenden wir uns einer anderen teuflischen Sehenswürdigkeit zu.
Die Teufelsbrücke (Hudičev most)
Es war der letzte Tag unserer Slowenien-Tour. Waren die ersten Tage noch von der Sonne warm beschienen, machte sich nun ein Wetterumschwung breit: Es wurde kalt! Und so erlebten wir hier im Nationalpark Triglav bei unserem Ausflug den ersten Schnee des Jahres.

Wir starteten beim Eingang zur Mostnica Schlucht (Korita mostnice) und waren beim Schneefall auch noch sehr tapfer und gut gelaunt unterwegs. Allerdings ging dieser dann mehr und mehr in Regen über, es wurde auch schwieriger (= rutschiger) auf den Wegen zu wandern und so beschlossen wir nicht weiter als zur Teufelsbrücke zu gehen. Trotz des Wetters eine schöne kleine Wanderung.

Zur Zeit des Brückenbaus war die Errichtung dieses Flußübergangs wohl mehr als anspruchsvoll. Die erste Brücke über den Mostnica-Bach wurde als ein einziger Bogen aus behauenen Steinen über einen tiefen Abgrund errichtet. Damit wurde die Wegzeit und der Weg für den Transport von Eisenerz und Holzkohle aus den umliegenden Bergen zu den Eisenhütten beim Gasthof Zios verbessert. Bohinj galt lange Zeit als das wichtigste Zentrum für Bergbau, Eisenverhüttung und Schmiedekunst in den Julischen Alpen und war deshalb bereits in der frühen Eisenzeit dauerhaft besiedelt.

Wer auf diesem Weg weiterwandert kann sich später auf einen atemberaubenden Blick auf enge Schluchten freuen, die der Fluss Mostnica in den Kalkstein gegraben hat. Ein Blick von der Brücke flussaufwärts lässt uns erahnen, was uns beim Weitergehen erwarten würde.

Wir jedoch lauschen noch der Legende der Entstehung der Teufelsbrücke, bevor wir schon ziemlich durchnässt umdrehen und zum Parkplatz zurückkehren:
Der Bau der Brücke gestaltete sich äußerst schwierig. Die Männer arbeiteten täglich bis zum Abend und machten auch gute Fortschritte beim Bau. Doch wenn sie am Morgen danach wieder zur Arbeit kamen, war alles wieder eingestürzt. So ging das einige Zeit. Schließlich meinte einer der Arbeiter: „Soll doch der Teufel diese Brücke bauen.“ Das hörte dieser und ließ sich nicht zweimal bitten. Er würde die Brücke in kürzester Zeit bauen, als Lohn wünschte er sich – wie meistens – die erste Seele, die die Brücke überqueren würde. Man willigte ein und der Teufel begann sogleich zu werken.

Am Abend jedoch wurde diskutiert, wessen Seele für den Bau geopfert werden sollte. Nach längerer Diskussion hatte ein Bauer einen Einfall: „Ich packe morgen in der Früh einen großen Kalbsknochen ein und nehme meinen Hund mit.“ Gesagt, getan. Der Bauer warf den Kalbknochen auf die Brücke, der Hund rannte hinterher. Damit bekam der Teufel die Seele des Hundes und war so wütend, dass er mit seinem Schwanz wedelte und den ganzen Zaun umstieß.“

Die Brücke aber hielt bis heute, verbesserte die Routen von Eisen und Holz und wird von den vielen Besuchern des Nationalparks Triglav auch entsprechend zu Recht bewundert.

Stara Fužina
4265 Bohinjsko jezero
Hier findet ihr die Daten über öffentliche Anreisemöglichkeiten und auch die Koordinaten für das Navi: https://www.bohinj.si/znamenitosti/?ipd=32914511#dmdtab=oax-tab2
Nach diesem Ausflug regnete es bereits ziemlich heftig und wir waren daher eher an einem Indoor-Erlebnis interessiert. Und so besuchten wir ein kleines, aber sehr reizendes Museum in der Gegend.
Das Alpenmuseum in der Alten Schmiede
Es ist ein kleines, aber sehr feines und informatives Museum, das einen Einblick in das Leben der Hirten auf den Weiden von Bohinj gibt. Viele Bilder, Objekte und Dokumente zeigen die Bedeutung der Schäferei und die Weidewirtschaft als Lebensweise und Ausdruck des Zusammenlebens mit der Natur in der Hochgebirgswelt.

So kann man hier eine originale Käserei mit zwei großen, gemauerten Käsekessel (1200 Liter!) und eine Käsepresse, originale Werkzeuge und Utensilien der Käseherstellung ebenso sehen wie Gegenstände, die Hirten bei ihrer Arbeit verwendeten.

Auch ein hölzerne Hirtenhütte mit Inneneinrichtung von der Zajamniki-Weide aus dem Jahr 1849 ist zu sehen.

Die Begbauernwirtschaft, deren Anfänge bereits ins 13. Jahrhundert zurückreichen, waren für Bohinj und Umgebung sehr wichtig für das Überleben der Menschen. Es gab wenig Ackerlang, lange Winter, kurze Sommer – die einzige Möglichkeit über die Runden zu kommen bestand daher in der Viehzucht. Damit waren Milch und Milchprodukte lange Zeit die Hauptnahrungsmittel in dieser Gegend.

Die Fotos im Museum zeigen die Menschen, ihre Arbeit und ihre Umgebung, Freude und auch Leiden. Es war ein hartes Leben, das man hier bestehen musste, das aber auch Zusammenhalt und gegenseitiges Helfen versprach.

Außerdem war es schön zu sehen, dass alle Texte nicht nur in Slowenisch, sondern auch in Englisch zur Verfügung stehen und damit kann man so richtig in die damalige Zeit und das Leben der Bergbauern und der Käsereien eintauchen. Toll, dass dies in einem doch kleinen Museum möglich ist.

Wenn ihr also einen Tag vielleicht nicht ganz so tolles Wetter haben solltet oder ein bisschen etwas über die Vergangenheit des Tales (das ja heute noch für seinen ausgezeichneten Käse – und einiges mehr – bekannt ist) wissen wollt, solltet ihr das Museum unbedingt besuchen.

Mehr über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahrt ihr hier: https://www.bohinj.si/en/museums/alpine-dairy-museum/
Alpenmuseum in Stara Fužina
4265 Bohinjer See, Stara Fužina 181
Tel: +386 4 577 01 56
Email:
https://www.bohinj.si/en/museums/alpine-dairy-museum/

Bohinj Tourismus
4265 Bohinjer See, Stara Fužina 38
Tel: +386 4 57 47 590
E-Mail:
www.bohinj.si
Bevor wir nun noch auf einen Lunch im Hotel Bohinj vorbeischauen, möchte ich euch noch schnell vier brave Männer vorstellen:
Die vier braven Männer von Bohinj
Mit den Statuen der Vier denkt man an die vier Männer, die im Auftrag und mit Unterstützung des Grafen Sigmund Zois als erste den Triglav bestiegen. Der Triglav ist mit seinen 2864 Metern der höchste Berg Sloweniens und ist der ganze Stolz der Nation und mit seinen drei Spitzen auch das Symbol des Landes. Die Einwohner von Bohinj waren mit dem Berg und seiner Umgebung schon immer stark verbunden, daher ist es auch wenig überraschend, dass sie als Erste am 26. August 1778 den Gipfel bestiegen. Auch heute noch ist der Triglav der am meisten besuchte 2000er Berg in Slowenien.

Die vier braven Männer – Luka Korošec, Matevž Kos (Bergmann), Štefan Rožič (Jäger) und Lovrenc Willomitzer (Doktor) waren am Berg unterwegs, um weitere Eisenerzvorkommen zu finden und so das weitere Boomen der Schmieden und Gießereien in Bohinj voranzutreiben.

Drei Tage dauerte ihr erster Aufstieg, den sie von Stara Fužina in Angriff nahmen und dann durch das Voje Tal, die Alm Velo Vpolje und dann über Ledine zum Gipel kamen. Das Denkmal der vier in Ribčev Laz wurde von Stojan Batič anlässlich des Gedenkens an die Erstbesteigung des Triglav vor 200 Jahren geschaffen.
Mehr darüber findet ihr hier: https://www.outdooractive.com/en/poi/upper-carniola/a-monument-to-four-brave-men/36012926/#dmdtab=oax-tab2
Wir genießen schnell mit ihnen die Aussicht und schon geht’s weiter zum Mittagessen.
Der Ausflug fand im Rahmen einer Pressereise auf Einladung des Slowenischen Tourismusbüros Wien