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Das kleines Dorf, kaum 7 km von Köszeg entfernt, war schon in frühen Zeiten für Weinbau, Obst und Kastanien bekannt.

Seine Bewohner zogen in früheren Zeiten bis in die Steiermark um ihre Maronen anzubieten. Heute freuen sich die Besucher über die schöne Gegend und die gute Luft. Sehenswert ist vor allem das Freilichtmuseum der alten Weinkeller.


Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes stammt bereits auf dem Jahre 1279 als „Villa Chak“. Später waren auch Czak oder Czaak gebräuchlich, ebenso wie Zackenback in Deutsch oder das kroatische Caka. Im 13. und 14. Jahrhundert war das Dorf im Besitz der Németújvári (Güssinger) Grafen, 1405 erhielt es Palatin Garai Miklós von König Sigismund. Seit jener Zeit war es immer den Besitzern von Rechnitz zugehörig: dem Morgenwerder Jakab, der Familie Baumkirchner, später der Familie Battyány.

Im Inneren der Häuser
Im Inneren der Häuser

1573 wurde das Dorf von durchziehenden Soldaten niedergebrannt, während des Aufstandes von Bocskai wurden damals 12 der 17 Häuser zerstört. Schwer traf die Bevölkerung auch hier die Reblausseuche Ende des 19. Jahrhunderts. Obwohl die Weingärten wieder angelegt wurden, konnte der Weinbau nie seine frühere Bedeutung zurück erlangen.

Die kleinen Häuser
Die kleinen Häuser

Die Dörfer – ähnlich wie Cák sind auch Velem, Boszok oder Kőszegdoroszló angelegt – wurden meistens an einem Bach gegründet, der die Tränkung der Haustiere ermöglichte, aber auch die Haltung von Wassergeflügel wie Enten und Gänse begünstigte. Weidenbäume lieferten den Grundstock für die Korbflechterei. Da in dieser Gegend zwar viele Wälder, aber geringe Ackerflächen vorhanden waren, beschäftigten sich die Bewohner mit Pflanzensammeln und anderen Tätigkeiten um ihr Überleben zu sichern.

Im Inneren
Im Inneren

Eine Einnahmequelle kam von den Kastanienwäldern, die von alters her bekannt waren. Die Edelkastanien wurden auf Märkten und in Dörfer roh oder gebraten verkauft. Die Maronihändler wurden auch bei Gastwirten überall freundlich aufgenommen, da die Gäste auf die verspeisten Maroni mehr Wein konsumierten. Während der Weltkriege wurde das Kastanienmehl auch zur Lebensmittelfälschung (als Zusatzmaterial für Schokolade) verwendet.

Im Inneren
Im Inneren

Leimkochen stellte eine andere Einkommensgrundlage für die Bevölkerung dar. Die weißen beeren der Eichenmistel und der weißen Mistel wurden „geerntet“ und dann verkocht. Der Leim wurde damals für den Vogel- und Fliegenfang benutzt. Die Dorfbewohner machten von diesem Stoff, den sie „ciégiér“ nannten, keinen Gebrauch – sie pflückten, kochten und verkauften sie nur.

Blick auf die Häuschen
Blick auf die Häuschen

Einen Ausflug Wert ist in jedem Fall die Kellergasse von Cák – ein Freiluftmuseum, bei dem man die alten Weinkeller und ihre Einrichtung besichtigen kann. Die Weinkeller des Museum  - die meisten stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – sind alle einzellig, haben Blockwände mit Kopfschrot, eine Scherenpfettendachkonstruktion mit Strohdach, vorne mit offenem Giebel mit Krüppelwalm, hinten abgewalmt. Der Boden in den Wohnräumen ist Stampferde. Die Eingänge befinden sich alle auf der Stirnseite. „Fenster“ gibt es nur auf der einen – gewöhnlich auf der normwestlichen – Längsseite: ein kleines 20 x 20 cm großes eckiges Loch und neben der Tür ein rundes mit einem 15 cm großen Durchmesser. Das erstere ist das Luftloch, das letztere war eine Art „Türriegel“ – man griff durch dieses Loch hinein wenn man den Keller mit einem Schlüssel auf- oder zusperren wollte. Die einzelligen Gebäude waren sowohl Presshaus wie auch Weinkeller: hier konnten die Weintrauben gepresst, aber auch Wien und Obst gelagert werden. Die Einrichtung folgte immer einem gleichen Schema: die Weinfässer wurden nach ihrer Größe gereiht und gegenüber der Tür, an der geschütztesten Innenkurzseite gelagert. Auf der Längsseite der Weinpresse gegenüber stand ein Holzgestell für das Obst. Die derzeit ausgestellten Weinpressen stammen aus den Jahren 1778, 1850 und 1860.

Im Inneren
Im Inneren

Im Dachboden der Keller wurde Heu aufgehäuft, um eine ausgeglichene Temperatur für Wein und Obst im Winter zu sichern. An den Außenseiten (meistens an drei Seiten, nur die Eingangsseite blieb manchmal frei) wurde Laub und Zweige aufgeschichtet, um auch hier den Keller abzudämmen und so wärmer zu halten.

Das Dorf
Das Dorf

Interessant ist auch die Ausstellung über Fassbinderei, die in einem Keller die typischen Werkzeuge und Einrichtung der Fassbinder aus der Gegend zeigt, Die Dorfbinder bekamen eine vielseitige Ausbildung während ihrer Wanderjahre und konnten nach Abschluss ihrer Meisterprüfung qualitativ hochwertige Gebinde herstellen. In Cák kann man die Ausstattung einer Fassbinder-Werkstatt aus der Vorkriegszeit besichtigen. Die Werkzeuge stammen aus der Zeit zwischen 1830 und 1930, manchmal wurden auch die „Presshäuser“ als Werkstatt benutzt.


Später wurden auch zweizellige Keller errichtet – hier wurde meistens das Presshaus der einen Zelle vorangestellt und so zusätzlicher Wohn- bzw. Arbeitsraum geschaffen.
Sehenswert ist auch noch die katholische Kirche St. Peter und St. Paul, die 1894 vom Wiener Architekt Ludwig Schöne erbaut wurde.

Cáki Pincesor (Freilichtmuseum Cák)
9725 Cák, Gesztenyés u. 3-6.

Öffnungszeiten
Vom 1. April bis 31.Oktober:  Dienstag, Donnerstag, Samstag: 9.00-13.00 Uhr,  Mittwoch, Freitag, Sonntag: 12.00-16.00 Uhr
Ständige Programme in den Kellern Cák: Weinverkostungen, Familiennachmittage
Anmeldung unbedingt 2 Tage vorher notwendig.

Fehér Csabáné
Tel: +36 20 246 0180
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www.savariamuseum.hu (Ungarisch)

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