Essen kann doch Medizin sein, oder? Und Bier schließlich auch. Willkommen in der Apotheke (Lékárna) am Platz der Republik in Pilsen.
Sightseeing macht hungrig, wir stellen das immer wieder fest. Da freut man sich doch, wenn man gleich ein der Nähe der Sehenswürdigkeiten, am Hauptplatz der Stadt ein ausgezeichnetes Lokal findet.
Das Renaissancehaus ist seit jeher Sitz der Apotheke „Lékárna U černého orlo“ (Apotheke Zum Schwarzen Adler). Hier soll auch eine der besten Mälzereien der Stadt untergebracht gewesen sein.
Heute ist es auch berühmt: für ausgezeichnete Speisen und Getränke, wobei die „Wirtschaft“ eigentlich zweigeteilt ist. Wer einen wunderbaren Ausblick auf die Bartholomäus-Kathedrale und den Platz haben möchte, ein Bierchen oder einen Cocktail genießen möchte, geht in den Bereich der Bar.
Wenn euch allerdings mehr nach einem gemütlichen Essen, sitzen und plaudern zumute ist, nehmt im Restaurantteil Platz. Im schattigen Innenhof hat man im Sommer auch noch eine kleine Außenterrasse zur Verfügung.
Auch in der Lékárna ist man stolz auf seine Zapfmeister, bzw. in diesem Fall auf seine Zapfmeisterin, die dafür sorgt, dass das Pilsner in ausgezeichneter Qualität auf den Tisch kommt. Wer den Schaum des frisch gezapften Bieres liebt, bestellt sich daher am besten ein(en) Schnitt = Šnyt. So nennt sich ein kleines Bier, das in ein großes Glas gezapft wird und der Schaum einen größeren Teil einnimmt als beim normalen Bier. Man trinkt es gerne zum Kosten oder zum Verabschieden oder wenn einem ein Größeres zu viel wäre.
Wir haben natürlich das Pilsner sofort verkostet und sind dann beim Schnitt geblieben – man kann also auch durchaus mehrere davon hinter einander trinken 😊.
Auf der Speisekarte finden sich einige bekannte tschechische, österreichische und bayrische Spezialitäten. Ein Tafelspitz, Gröstl oder natürlich Svíčková nach einem Rezept von Magdalena Rettigova, die eine berühmte tschechische Kochbuch-Autorin ist und in deren Kochbuch bereits 1826 auch ein Rezept für Gebackene Kälberschnitzel auftaucht, das dem heutigen Wiener Schnitzel entspricht.
Ich habe mich hier für eine Dillsauce Koprovka mit Kartoffel und Ei entschieden, aber auch der Salat und die Hühnerbrust, die meine Kolleginnen bestellten, mundeten vorzüglich. Mich erinnerte der Geschmack aber wieder an das Gericht meiner Großmutter: Eine Einbrenn mit Dill kurz anschwitzen, mit Suppe ablöschen und ein bisschen weiter köcheln lassen. Dazu Kartoffel und das Mittagsmenü war fertig. Das Ei war mir neu – aber es ist eine gute Ergänzung.
Als Nachspeise probierten dann einige von uns noch das Biereis, auch das dem Vernehmen nach ein bisschen ungewöhnlich, aber schmackhaft. Am besten ihr probiert es selbst – in der Lékárna …
Das Restaurant ist Montag und Dienstag von 11:00 bis 23:00 Uhr, Mittwoch bis Samstag von 11:00 bis 00:00 Uhr und am Sonntag von 11:00 bis 22:00 Uhr geöffnet.
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Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Pilsen Tourismus in Kooperation mit Czech Tourism