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Dieses kleine Städtchen in Istrien, auf dem halben Weg zwischen Umag und Poreč glänzt nicht nur mit wunderbaren Stränden, kitschig schönen Sonnenuntergängen, gemütlichen Gasthäusern, und coolen Bars, sondern auch mit jeder Menge Geschichte und Sehenswürdigkeiten.

Geschichte

Um die Stadtgründung und den genauen Zeitpunkt ranken sich viele Legenden und Geschichten und es herrscht keine Einigkeit. Vieles spricht dafür, dass die Stadt bereits von den Griechen in der Antike gegründet wurde und – nachdem die Stadt versunken war – nochmals neu von den Römern (Civitas Nova). Im 6.Jh. sollen die Emoner dem Ort den Namen Emonia gegeben haben, später wurde es Neopolis (altgriechisch: neue Stadt) genannt. 476-538 steht ganz Istrien unter ostgotischer Herrschaft, die 538 von Byzanz abgelöst wird. Von 520 bis 1831 ist die Stadt Bischofssitz und spielt eine bedeutende Rolle in Istrien.

Der Hafen von Novigrad
Der Hafen von Novigrad

599 wird die Stadt erstmals urkundlich erwähnt: Papst Gregor der Große schreibt in einem Brief über den treuen Novigrader Bischof Ivan von Pannonien. In diesem Brief wird die Stadt als „castellum quod Novas …“ erwähnt. 751 – 774 gerät Novigrad unter die Herrschaft der Langobarden, um 780 wird die Kathedrale von Novigrad rekonstruiert, Bischof Maurizius lässt das Ziborium der Taufkapelle bauen. 788 gerät Novigrad unter fränkische Herrschaft. 801 wird durch einen Erlass Karls des Großen das Novigrader Bistum dem Patriarchen von Aquileia, dem Hl. Paolin, geschenkt. Um 875 leidet die Bevölkerung unter den Überfällen der Uskoken. 976 wird Novigrad ein Teil des Herzogtums Kärnten. Kaiser Otto III. bestätigt 996 die Jurisdiktion des Partriachats von Aquileia – es wird der Name Civitas nova genannt. Im 11. und 12.Jh. wird die Stadt von einer Reihe germanischer Feudalherren (Eppenstein, Weimer-Orlamünde, Spanheim, Andechs-Meranien) in Abwechslung mit dem aquileischen Patriarchen regiert. 1146 lässt der Novigrader Bischof Adam die Leichname der Heiligen Pelagius und Maxim in der Kathedrale beisetzen.

Kirche von Novigrad - Detail
Kirche von Novigrad - Detail

1149 verliert Novigrad im Bund mit Pula, Rovinj, Poreč und Umag den Krieg gegen Venedig, 1270 wird das Protektorat der venezianischen Republik anerkannt. Dadurch kommt es später zu Auseinandersetzungen mit Genua – um 1380 rauben die Genuesen die Knochen der Märtyrer von Novigrad. 1402 erhält Novigrad ein Statut. im Jahre 1511 verwüstet ein starkes Erdbeben fast die ganze Stadt. Es folgen schwere Zeiten für die Stadt und ihre Bewohner: 1615-1618 wird Novigrad im Uskokenkrieg verwüstet, 1630-1632 bricht die Pest aus: es überleben nur 30 Familien, 1687 verwüsten die osmanischen Truppen die Stadt und führen 38 Personen als Sklaven fort. 1806 wird Novigrad ein Teil des Französisch-Itlaienischen Vizekönigtums, 1808 ein Teil der Illyrischen Provinzen Napoleons und fällt schließlich wie ganz Istrien 1815 an die Habsburger. 1828 wird durch ein päpstliches Dekret das Novigrader Bistum aufgehoben und dem Bistum Triest-Koper angeschlossen.

Novigrad
Novigrad

1844 landet in Novigrad das erste Dampfschiff der regelmäßigen Linie Triest-Rijeka. Nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehört Novigrad ab 1918 für kurze Zeit zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, bevor die italienische Armee die Stadt besetzt und sie durch den Grenzvertrag von Rapallo 1820 an Italien fällt. 1943 kommt es zu einem antifaschistischen Aufstand, in der sog. Triester Krise 1945 wird Novigrad der Zone B zugeteilt, die von jugoslawischen Truppen gehalten wird. Es kommt zu einer Auswanderung des italienischen Teils der Bevölkerung. 1954 wird die Stadt, wie auch die ganze Zone B an Kroatien und Slowenien als Teil der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien übergeben.1991 zerfällt die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien, es kommt zur Unabhängigkeitserklärung der Republik Kroatien, die zu kriegerischen Auseinandersetzungen führt. 1993 wird Novigrad wieder eine selbständige Kommune und bekommt 1998 den Status einer Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt

Die Altstadt von Novigrad zeugt noch von der großen, geschichtlichen Vergangenheit, die man an den Namen der Plätze und Straßen auch heute noch ablesen kann. Innerhalb des Stadtkerns stehen einige gotische Häuser, die Stadtloggia, sowie einige Wohnpaläste, In der Velica Ulica finden sich viele kleinere Geschäfte und am Veliki Trg kann man Pause in einem Café machen und die mittelalterlichen Bauten und die Basilika bewundern. Auch am Hafen befinden sich viele kleine Cafés und Einkaufsstände.

Die Stadtmauern

Der historische Stadtkern war von Mauern umgeben, von denen allerdings nur mehr Teile erhalten sind. Man nimmt an, dass sie im 13.Jh. unter der Zeit Venedigs auf den Ruinen spätantiker Befestigung errichtet wurden. Die Mauern sind das Werk örtlicher Baumeister, die zuerst niedrige Verteidigungsanlagen bauten, um dann die hohen Mauern aus behauenem Bruchstein mit den charakteristischen Zinnen zu errichten.

Die Stadtmauer von Novigrad
Die Stadtmauer von Novigrad

Mehrmals wurden die Mauern erneuert. Die Rundtürme stammen aus der Renaissance, der ältere viereckige Turm befindet sich neben dem einstigen Stadttor.

Belvedere

Ruhend auf den älteren Teilen der Verteidigungsmauern (wahrscheinlich den Trümmern eines Turms) ist das Belvedere die einzige Loggia in ganz Istrien, die am Meeresufer liegt. Man nimmt an, dass sie ursprünglich im 16.Jh. erbaut, jedoch 1860 und 1930 erneuert wurde.

Blick auf das Belvedere in Novigrad
Blick auf das Belvedere in Novigrad

Ursprünglich hatte sie ein Walmdach. Westlich von der Loggia befindet sich der gewölbte Durchgang Porta a marina, der zum Meer führt. Der Bogen trägt das Datum 1649 im Schlussstein, allerdings wurde die ganze Konstruktion im 19. Jahrhundert bei der Errichtung des neuen Stadtparks aus dem nordwestlichen Teil der Stadt hierhin übertragen.

Die Pfarrkirche der Hl. Pelagius und Maximilian

Die heutige Pfarrkirche ist eigentlich der Hl. Maria, dem Hl. Maximilian und dem Hl. Pelagius geweiht. Die dreischiffige Basilika (bis 1828 Kathedrale) stammt entweder aus dem Frühchristentum oder aus der zweiten Hälfte des 8.Jh. An der nördlichen Längswand sind Spuren der älteren Perioden sichtbar, so wurden hier 1972 frühchristliche Fensterrahmen entdeckt. Der Kathedralenkomplex umfasste auch eine Taufkapelle und ein Bischofspalais, beide wurden jedoch in der zweiten Hälfte des 19. Jh. abgerissen, 1874 wurde der alte, an die Kathedralenfront angelehnte Glockenturm durch einen neuen, frei stehenden Turm ersetzt.

Die Pfarrkirche der Heiligen Pelagius und Maximilian
Die Pfarrkirche der Heiligen Pelagius und Maximilian

Die Kirche wurde in den Jahren 1408, 1580, 1746 und 1775 gründlich erneuert. Der Innenraum war im Mittelalter mit Fresken bemalt, Fragmente sind noch am südlichen Seitenalter sichtbar. Die heutige, neoklassizistische Front erhielt die Kirche 1935. Das Innere der Kirche dominieren der barocke Hauptaltar und der erhöhte, tiefe Chor unter dem sich eine frühromanische Krypta befindet. Dominikaner, Augustiner und Franziskaner des dritten Ordens, die sogenannten Glogoliter arbeiteten und predigten hier.

Am 28.August ist der Festtag des Hl. Pelagij, der mit einem großen Fest und vielen Veranstaltungen gefeiert wird.

Der Glockenturm

Der frei stehende Campanile ist 45 Meter hoch und wurde von der Novigrader Gemeinde 1883 nach dem Vorbild des Markusturms in Venedig beauftragt. Auf der Spitze des Turms steht die Statue des Hl. Pelagius, des Schutzpatrons der Stadt. Sie wurde 1913 aufgestellt und besteht aus Holz mit Bronzeblech verkleidet.

Die Krypta

Hinter dem Hauptaltar liegt die halb eingegrabene frühromanische Krypta, die in ihrer Art einzigartig in Istrien ist. Sie ist dreischiffig, mit starken Kreuzgewölben und zwei kleinen, überwölbten Räumen. Im Mittelpunkt steht die Confessio (der Raum mit dem Heiligengrab), mit einer Inschrift, die den Namen des Bischofs Adam aus 1146 zeigt. Während der 1895 durchgeführten archäologischen Forschungen, die die Fundamente der frühchristlichen Basilika untersuchten, wurden zahlreiche Fragmente liturgischen Inventars aus dem frühen Mittelalter gefunden, die heute im Novigrader Museum ausgestellt sind. Weitere Forschungen ergaben, dass die Novigrader Krypta mit derjenigen in Aquileia typologisch verwandt ist und daher Ende 8.Jh./Anfang 9.Jh. datiert werden kann.

Der Sarkophag

Der Sarkophag stammt wahrscheinlich aus dem 12.Jh. Die Sargflächen sind sehr einfach ausgeführt und der Deckel hat die Form eines Giebeldachs mit krönenden Verzierungen an den Ecken.

Das Novigrader Lapidarium

Das Lapidarium in Novigrad ist eine Sammlung von Steindenkmälern (um die 100 Exponate), die eine der bedeutendsten seiner Art in Kroatien darstellt. Die Sammlung umfasst architektonische Elemente Türschwellen, Fensterstürze, Transennen, Wappen und ähnliches) sowie zum größeren Teil liturgisches Inventar wie Altarplatten, Ziborienfragmente, Pilaster, Kapitelle aus dem 1. bis zum 18.Jh. Der bedeutendste Teil ist die frühmittelalterliche Sammlung mit dem gut erhaltenen Maurizius-Ziborium vom Ende des 8.Jh. Dieses ist eines der seltenen Beispiele früher karolingischer Kunst in der Region. Die Sammlung wurde um die neuen, während der letzten Konservierungsarbeiten in der Krypta gemachten Funde und um die Steindenkmälersammlung Urizzio, die einst im Hof eines Familienhauses stand, erweitert.

Das Maurizium Ziborium

Der sechsseitige Altarüberbau stand in der Taufkapelle neben der Novigrader Kathedrale. Sein früheres Aussehen zeigt eine Zeichnung von L. Dufourny (1754-1818), der es allerdings schon im baufälligen Zustand vorfand. In der die Bögen entlang laufenden Inschrift findet man den Namen des Bischofs Maurizius, der den Auftrag zum Bau des Ziboriums in Auftrag gab. Papst Hadrian erwähnt in einem Brief an Karl den Großen (datiert 776/780) den Namen Maurizius als Bischof von Istrien, daher kann die Entstehungszeit für diese Epoche angenommen werden. Die Komposition und die Auswahl der Motive in den Reliefverzierungen sind für Ziborien im Allgemeinen, besonders aber für jene aus Veneto und Friaul charakteristisch. Die Herstellung muss durch eine Werkstatt aus Cividale erfolgt sein und stellt den letzten Nachklang der „Luitprander Renaissance“ dar, der Langobarenkunst am neuen karolingischen Hof.

Die Kirche der Hl. Agathe

Der sakrale Bau mit drei Apsiden stammt vermutlich aus dem 10. oder 11.Jh. und befindet sich Richtung Stadtausgang am alten Stadtfriedhof und stellt ein Beispiel sakraler Architektur aus der Romanik dar. Interessant sind ihre dreischiffige Struktur mit Satteldach sowie ihr spezifischer Altarraum, der um den Chor in der mittleren Apsis verlängert ist. Neben dem angenommenen karolingischen Einfluss sind an der Kirche auch die Merkmale regionaler Architektur sichtbar. Im Inneren stehen zwei spätbarocke Skulpturen (Licht bringende Engel) einheimischer Herkunft sowie das Altarbild der Hl. Agathe. Die Kirche wurde 1993-1995 renoviert.

Novigrad
Novigrad

Die Kirche der Hl. Maria von Karmel (Gospe od Karmela)

Sie befindet sich in Richtung Stadtausgang, wurde Ende des 15.Jh. erbaut, in der zweiten Hälfte des 18.Jh. und in der ersten Hälfte des 19.Jh. erneuert und ist mit ihrer klassizistisch gegliederten Front ein Beispiel für einschiffige Hallenbauten, die für das venezianische Istrien in der zweiten Hälfte des Settecento charakteristisch sind.

Die Kirche der Heiligen Maria von Karmel
Die Kirche der Heiligen Maria von Karmel

Neben der Kirche stand einst ein kleines Kloster, das im 15.-17.Jh. von den Dominikanern, in der zweiten Hälfte des 17.Jh. von Augustinern und schließlich bis in die Mitte des 18.Jh. von den Franziskanern bewohnt wurde. Leider ist die Kirche derzeit wegen ihres schlechten baulichen Zustandes für die Öffentlichkeit geschlossen.

Die Kirche des Hl. Anton

Erbaut im Zeitalter der Gotik wurde die Kirche im 17.Jh. erneuert. Mitte des 19.Jh. wurde der Altarraum vergrößert und zwei Seitenfenster durchbrochen. Die Kirche des Hl. Antons ist die einzig erhaltene mittelalterliche Dorfkirche in der Umgebung von Novigrad.

Biforium

Als Biforium bezeichnet man in der gotischen Architektur ein, durch eine Mittelsäule gegliedertes zweibogiges Fenster. Als 1994 der Verputz von der Front des Gebäudes am Trg Pozzetto abgeschlagen wurde, kam dieses spätgotische zweiflügelige, durch eine Mittelsäule gegliederte Fenster zum Vorschein. Es handelt sich hier um ein Spolium – einen nachträglich eingebauten, wahrscheinlich aus einer mittelalterlichen Kirche innerhalb der Stadtmauern stammenden Teil.

Das Haus mit gotischen Fenstern

Beide Fensteröffnungen sind im gotischen Stil und venezianischer Herkunft und stammen wahrscheinlich aus dem 15.Jh.

Neugotisches Gebäude

In den zwanziger Jahren des 20.Jh. wurde dieses Haus nach dem Muster der venezianischen Gotik errichtet, an dessen Front ein älteres Wappen Venedigs – der geflügelte Löwe mit dem aufgeschlagenen Buch – eingelassen ist.

Der Rigo-Palast

Die Familie Rigo gehörte zum Novigrader Adel, führte seit 1743 den Grafentitel und übte Jahrhunderte lang die wichtigsten öffentlichen Ämter in der Stadt aus. Im Unterschied zu den hinzugezogenen Adelsfamilien standen die Grafen Rigo der Stadt Novigrad auch nach dem Verlust ihrer Bedeutung in schwierigen Zeiten bei. Als Vertreter des Stadtadels finanzierten sie 1770 die Errichtung eines neuen, prunkhaften Palais, der ein Beispiel des „mitteleuropäischen Barocks“ darstellt, der sich vom „theresianischen“ Triest über das istrische Küstenland verbreitete.

Der Rigo-Palast in Novigrad
Der Rigo-Palast in Novigrad

Die Vorderseite des geschlossenen Kubus ist durch harmonische Schmuckelemente gegliedert, die in jener Zeit bei istrischen Palais nicht üblich waren. Die Front wurde 1994 saniert und heute befindet sich im Erdgeschoss die Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst, die nach der Familie Rigo benannt ist.

Das Rigo-Landhaus (Karpinjan)

In Karpinjan, nordwestlich von Novigrad, befindet sich der spätbarocke, 1750 von Carlo Rigo in Auftrag gegebenen Gebäudekomplex. Ursprünglich aus einem zentralen Wohnquartier mit vorgelagertem Wasserreservoir, Ställen zu beiden Seiten und einem überdachten – von einer Mauer umschlossenen – Innenhof bestehend wurde zwischen den beiden Weltkriegen an der nördlichen Seite ein moderner Betonstall mit Silos dazu gebaut.

Das zentrale Gebäude und eine der beiden Seitenstallungen mit Heuboden sind bis heute erhalten geblieben, während das andere Stallgebäude vor einigen Jahrzehnten in ein Wohnhaus umgebaut wurde. Den Baustil des Rigo-Hauses findet man auch in Koper und Piran – wesentlich von Venedig beeinflusst. Die Gebäude befinden sich heute in keinem besonders guten Zustand, allerdings ist dadurch noch eine Reihe von Strukturen und Innendekorationen in fast ursprünglicher Form zu sehen.

Das Landhaus und Kloster (Dajla)

Die Anfänge des Gebäudekomplexes liegen bereits in der Antike, als sich an dem Ort eine römische Villa befand. Im 5. und 6.Jh. wurde dann von griechischen Mönchen ein Kloster errichtet, in das im 9.Jh. die Benediktiner einzogen und das Johannes dem Täufer geweiht wurde. Im 13.Jh. wurde dieses verlassen, es ging in den Besitz der Bischöfe von Novigrad über und 1273 schenkte Bischof Nicolo das Kloster der wohlhabenden Familie Sabini aus Koper, die es erneuern ließen. Zu jener Zeit erhielt es den Namen Kastell Dajla (Castrum Dailae). Da die Familie Sabini ohne Nachfolger blieben, fiel das Kastell den Grafen Grisoni aus Koper zu: Graf Francesco Grisoni schenkte es nach einer Familientragödie 1835 den Benediktinern von S. Maria di Praglia (bei Padua) unter der Auflage sich um die Erziehung der örtlichen Bevölkerung zu kümmern. 1948 wurden den Benediktiner in einem politisch motivierten Prozess die Eigentumsrechte entzogen, das Kloster diente dann noch bis 1989 als Altersheim und Armenhaus, seitdem ist es dem Verfall preisgegeben.

Sein heutiges, bemerkenswertes Aussehen erhielt der Gebäudekomplex durch einen Umbau 1839 nach den Plänen des französischen Architekten Le Terrier de Manetot. Seiner Herkunft verdankt das Palais auch sein französisches neoklassizistisches Aussehen, das einzigartig in Istrien ist. De Manetot baute an der Stelle des alten, viereckigen Kastells mit Türmen an jeder Ecke ein elegantes, rechteckiges Haus mit zwei Stockwerken, das an der Vorderseite von zwei beinahe identischen Gebäuden flankiert wird. Die östlich des Kastells liegende, barocke Kirche des Hl. Johannes des Täufers, die 1783 eingeweiht wurde, ließ er unberührt und baute ihr gegenüber ein neues, äußerlich gleich aussehendes Haus, das die Wohnung des Kaplans darstellte.

Diese spiegelbildliche Gegenüberstellung betont stark die Symmetrie der Hauptgebäudefront und führt durch den, heutzutage leider ungepflegten, Garten zu einem monumentalen Portal, das den Gebäudekomplex vom Meer teilt.

Novigrad
Novigrad

Ein kleiner Bootssteg erinnert daran, dass die Villa auch vom Meer erreichbar war. Das Gebäude ist eines der seltenen neoklassizistischen Kulturdenkmäler an der Adriaküste – leider heute unbewohnt und durch unangemessene Anbauten entstellt, wartet das „Villenkloster“ auf seine Wiederentdeckung und Renovierung.

Interessante Links
www.novigrad-cittanova.hr (Deutsch, Englisch, Italienisch, Kroatisch)
www.mein-kroatien.info (Deutsch)