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Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der älteste Nationalpark Südosteuropas und der flächenmäßig größte mit 296,85m2 in Kroatien.

1949 gegründet, befindet er sich im Karstgebiet Mittelkroatiens unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. 1979 wurde er als eines der ersten Naturdenkmäler in die UNESCO Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Geschichte:

Das Gebiet wurde einst vom illyrischen Volk der Japoden besiedelt, später folgten die Römer, die die Gebiete der benachbarten Völker der Pannonier, Liburner und Dalmatier zur Provinz Dalmatia vereinigten, später aber in der Herrschaft von den Ostgoten abgelöst wurden. Im 6.Jahrhundert nach Chr. siedelten sich hier Awaren an, in deren Gefolge die Kroaten in diese Gegend kamen. Diese entledigten sich schließlich der Herrschaft der Awaren und blieben bis heute in diesem Gebiet. Im Mittelalter stellten Überfälle der Mongolen eine permanente Bedrohung der hier lebenden Bevölkerung dar. Unter den Kroaten, vor allem unter der Herrschaft des Adelsgeschlechts der Zrinski und Frankopanen kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Auf den Fundamenten einer ehemaligen Japoden- und Römerfestung wurde direkt an den Seen ein Kloster gegründet, wahrscheinlich ist es Paulinern oder Templern zu zurechnen. Mauerreste dieses Bauwerks sind heute noch zu finden.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

1493 kam es unweit der Plitvicer Seen zu der Schlacht am Krbava-Feld, bei der beinahe der gesamte kroatische Adel ausgerottet wurde und die Osmanen weit nach Westen – bis Kroatien und Ungarn – vorrückten. 1538 errichtete der Habsburger Ferdinand I. hier eine Militärgrenze zum osmanischen Reich. Die Gesetze, die für das Grenzgebiet erlassen wurden, prägten lange Zeit die hier lebende Bevölkerung. Große Flüchtlingsströme entstanden aus den Grenzgebieten in Richtung Westen. Die verlassenen Gebiete wurden durch Flüchtlinge aus dem Osten, vor allem Serben auf kaiserliche Anordnung wieder besiedelt. Die ständigen Unruhen und schrecklichen Verwüstungen trugen der Gegend den Namen „Garten des Teufels“ (hortus diabolus) ein. Mehrmals konnten die Türken – allerdings immer nur für kurze Zeit – die Kontrolle über die Plitvicer Seen erlangen. 1788 fiel das Gebiet wieder zurück ins Habsburgerreich.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

1805 gerieten Dalmatien und Lika unter die Herrschaft Napoleons, der die Illyrischen Provinzen gründete und einen wirtschaftlichen Aufbruch einleitete. Nach 1844 gelangten die Plitvicer Seen wieder unter die Herrschaft der Habsburger, die ab 1850 ausschließlich Berufssoldaten zur Grenzsicherung einsetzten. Gleichzeitig begannen in Kroatien nationale Bestrebungen. 1871 wurde bei der Niederschlagung einer Revolte bei Rakovica der kroatische Politiker Eugen Kvaternik getötet, der sich für mehr Gerechtigkeit und der Befreiung von der österreich-ungarischen Vorherrschaft ausgesprochen hatte.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

In diesen Zeiten stand die Naturschönheit des Seengebiets im Hintergrund – die Bevölkerung kämpfte ums Überleben: so wurden auch kleinere Seen zugeschüttet oder Flussverläufe den eigenen Bedürfnissen angepasst.

Bereits 1861 wurde die erste Unterkunft eingerichtet. Die Bevölkerung nannte diese Stätte das „Kaiserhaus“, da in ihr vorwiegend kaiserliche Offiziere residierten. 1888 erhielt das Gebiet hohen Besuch von Kronprinzessin Stephanie von Belgien, der Gattin von Kronprinz Rudolf. Stephanies Weg (Štefanijin put) und Dorotheas Weg (Dorotejin put) nach der ältesten Tochter Sophie von Kaiser Franz Josef, die bereits im Alter von zwei Jahren starb, erinnern heute noch daran.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

1890 errichtete der Ante Devčić das erste Hotel mit Gaststätte am Prošćansko jezero. Allerdings verursachte er mit diesem Projekt teils irreparable Schäden an der Natur.

1896 wurde die „Gesellschaft zur Erhaltung der Plitvicer Seen“ gegründet, die sich um den Naturschutz der Seen kümmern sollte. 

1916 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb mitten in den Kriegswirren ein Gesetz zum Schutz der Plitvicer Seen. Da dieses aber keine ausreichenden Schutzmaßnahmen vorsah, gilt es nicht als offizielle Gründungsdeklaration für den Nationalpark. So wurde erst am 8. April 1949 die Einzigartigkeit der Naturphänomene in diesem Gebiet anerkannt und die Plitvicer Seen offiziell zum Nationalpark erklärt und unter strikten Naturschutz gestellt.

Die Wege führen an traumhaften Wasserfällen vorbei
Die Wege führen an traumhaften Wasserfällen vorbei

Karl May Fans kennen die Plitvicer Seenlandschaft durch die zahlreichen Filme, die hier nach seinen Buchvorlagen gedreht wurden: darunter auch der „Schatz im Silbersee“, einem der erfolgreichsten der Serie, bei dem der Kaluđerovac-See Pate für den Silbersee stand.

1979 wurde der Nationalpark als eines der ersten ausgewählten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.

Die 80er Jahre brachten einen großen touristischen Boom, der jedoch durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Serben und Kroaten 1991 jäh unterbrochen wurde. Die Kriegsjahre 1991-1995 zerstörten viele Gebäude im Nationalpark, die UNESCO setzte das Areal aufgrund der Bedrohung durch Minen sogar auf die Liste der gefährdeten Welterben. Nach dem Krieg begannen im Seengebiet jedoch sofortige Aufräum- und Renovierungsarbeiten. 1997 wurde das Schutzgebiet des Nationalparks um 10.020 Hektar erweitert, 1998 von der Liste der gefährdeten Welterben gestrichen.

Etwa 900.00 Besucher erfreuen sich nun wieder der Landschaft mit ihren Seen und Wasserfällen und tragen damit enorm zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gegend bei.

Die Entstehung und die Einzigartigkeit von Plitvice

Im Nationalpark gibt es derzeit 16 an der Oberfläche sichtbare Seen, die kaskadenförmig angelegt sind. Sie bildeten sich durch den Zusammenfluss einiger kleiner Flüsse sowie durch den Zulauf unterirdischer Karstzuflüsse. Die labilen Travertin-Barrieren, entstanden durch einzigartige Naturvorgänge, trennen die entlang einer Fließrichtung angeordnete Seen auf natürliche Weise durch ein Wechselspiel von Fließwasser, Luft und Vegetation. Wahrscheinlich verdanken die Plitvicer Seen ihren Namen dem Naturphänomen, das sie schuf. Die Natur bildete zuerst seichte Becken (kroat. pličina oder plitvak, plitko bedeutet seicht), in denen Seen entstanden, da sich das Wasser in die Landschaft einschmiegte oder durch Travertinbarrieren immer höher aufgestaut wurde. Einige Wissenschaftler führen den Namen auch auf den Fluss Plitvica zurück, der in die Seen fließt.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

Die Seenlandschaft der Plitvicer Seen inmitten der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung der Ablagerung von Kalk (Kalktuff oder Travertin), das in Karstgewässern reichlich vorhanden ist. Der Untergrund der Seen ist unterschiedlich beschaffen. Typisch für das Karstgebiet ist jedoch das spröde oder löchrige Gestein, meist Kalkstein oder Dolomit, das an der Oberfläche unterschiedlichste geomorphologische Ausformungen hat (Dolinen, Poljen, Uvalas, Ponor, etc.). Aufgrund der Eigenheiten des Karstgesteins versickern die Flüsse im Gestein und bahnen sich ihre Wege dort weiter. Wo der Fluss auf härteren Untergrund trifft, treten die Wassermassen der Karstflüsse wieder an die Oberfläche.

Die Travertinsedimente bildeten sich ab dem Pleistozän in Dolinen oder Senken zwischen den umgrenzenden Gebirgen. In Plitvice gibt es grob gesehen zwei Gesteinsformationen: die oberen Seen im Süden liegen im Gebiet mit überwiegendem Dolomitgestein, bei den Unteren im Norden überwiegt Kalkgestein.

Die Einzigartigkeit des Seengebietes

Die insgesamt 16 Seen werden in die 12 Oberen (Gornja jezera) und in die 4 Unteren Seen (Donja jezera) eingeteilt. Zu den höchsten Wasserfällen zählt der Große Wasserfall (Veliki slap, 78m) im untersten Bereich der Seen über den sich der Fluss Plitvica stürzt und der Galovac Wasserfall (Galovački buk, 25m) im oberen Seenbereich.

Die Oberen Seen

Prošćansko jezero

Für den Namen dieses Sees gibt es zwei Begründungen: entweder er beruht auf Pfähle (prosce), die die Bauern verwendeten, um Überschwemmungen zu verhindern oder – der Legende nach- auf dem Wort „prošnja“ – dem Gebet der Schwarzen Königin um Wasser. Der See liegt 636m über dem Meeresspiegel, seine tiefste Stelle liegt bei 37m, er ist 2100m lang und zwischen 180 und 400m breit, sein Wasser ist von dunkelgrüner Farbe.

Die Plitvicer Seen
Die Plitvicer Seen

Ciganovac jezero (der Zigeunersee)

Der Legende nach sind in diesem See einige Zigeuner beim Angeln ertrunken; daher leitet sich sein Name Zigeunersee ab.
Er erhält sein Wasser aus dem Prošćansko jezero, wahrscheinlich zum Teil auch unterirdisch durch die Labudavacka Barriere. Er liegt auf 620m Höhe über dem Meeresspiegel, der tiefste gemessene Punkt ist bei 11m. Interessant ist der Prošćansko jezero Wasserfall mit den zusammengebrochenen Travertinblöcken im südöstlichen Teil.

Okrugljak jezera (Kruginovac – der runde See)

613m über dem Meeresspiegel, tiefster Punkt 15m.
Ein 7m hoher Wasserfall fällt an der Nordwestseite vom Ciganovac in den Okrugljak, der über 20m hohe Labudovacki Wasserfall fließt über die Travertinbarriere unter der sich zahlreiche Höhlen befinden (spiljski park – Höhlenpark). Hier war auch der Eingang zur Janecekova Höhle, die über 50m lang ist – heute ist der Zugang leider nicht mehr möglich.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

Batinovac jezero

Sein Name stammt entweder von einem Bewohner, der Batinic genannt wurde oder er kommt von baka (Großmutter), die hier ertrunken sein soll. 
Der See liegt 610m über dem Meeresspiegel und ist 5m tief. Der See ist von hohen Bäumen umgeben, der Weg führt entlang an einer Reihe kleinerer Wasserfälle – ein Wasserfall endet im Grabovac See, die anderen in kleinere Seen an der Nordseite.

Veliko jezero (Großer See)

607m über dem Meeresspiegel, 8m tief – viele kleine „Seen“ von kleinen Wasserfällen getrennt

Malo jezero (Jovinovac Mali – Kleiner See)

605m über dem Meeresspiegel, 10m tief, mit vielen kleinen Wasserfällen und niedriger Vegetation bedeckt

Nationalpark Plitvicer Seen
Nationalpark Plitvicer Seen

Vir jezero (Wirbelnder See)

598m über dem Meeresspiegel, 4m tief, niedrige Vegetation, angeblich soll das Wasser wirbelartig (Strudel) in der Mitte des Sees abfließen, daher der Name.

Galovac jezero

Wurde entweder nach Kapitän Gal, der die Türken besiegte oder nach dem Räuberhauptmann Galović benannt. 582m über dem Meeresspiegel, 24m tief – der drittgrößte See in Plitvice. Hellgrün im seichten Wasser und dunkel in der Mitte um die tiefste Stelle zeigt er ein wunderschönes Farbenspiel. Die Wasserfälle, die in Kaskaden herunterfallen finden sich auf der westlichen Seite – der Längste von ihnen (28m) im Südwesten.

Plitvicer Nationalpark
Plitvicer Nationalpark

Das ganze östliche Ufer mit einer Länge von 200m ist mit zahlreichen Wasserfällen überseht – genannt Prstavci, die über eine Traventin-Barriere von über 20m herabfallen

Galovacki buk (Galovac Wasserfall)

Er war einst der schönste Wasserfall der Oberen Seen, mehr als 20m hoch und sogar von der Straße, auf der heute der Panorama-Zug fährt, sichtbar. Leider ist er durch umgestürzte Bäume an der oberen Seite ziemlich versiegt, es fließt nur noch ein dünner Strahl.

Milino jezero

Der See liegt 564m über dem Meeresspiegel, er ist nur noch 1m tief und ist benannt nach Mile Maric aus Stropina, der hier ertrunken ist.

Gradinsko jezero

Er ist nach einem Bauwerk (gradina) benannt, das sich zwischen dem Kozjaksee und dem Gradinskosee befand. 553m über dem Meeresspiegel, die tiefste Stelle von 10m befindet sich im westlichsten Teil des Sees. Auch hier ist das Farbenspiel – vom hellsten Grün bis Weiß im flachen Wasser bis Dunkelgrün an den tiefen Stellen – interessant zu beobachten. Die weiße Farbe des Sees, „bjelar“ genannt, ist ein Rückstand des Travertin-Schlammes, der mit keiner Unterwasservegetation bedeckt ist.

Plitvice Nationalpark
Plitvice Nationalpark

Burgeti oder Bukovi

Ist eine Kette kleiner, flacher Seen, die durch Travertinbarrieren getrennt sind. Die Wassermengen „bohren/kochen“ sich geräuschvoll in das Gestein, daher rauschender/kochender See. Am Rande des Sees, im Wald, befinden sich Reste eines Gebäudes. Sie erzählen vom Versuch die Plitvicer Wasserfälle für Stromerzeugung zu nutzen.

Kozjak jezero (Kozje jezero – Ziegensee)

Der Ziegensee erhielt seinen Namen nach der Legende, dass dreißig junge Ziegen auf der Flucht vor Wölfen im See ertranken, da das Eis nicht dick genug war, sie zu tragen. Der See liegt 534m über den Meeresspiegel und ist 46m tief, er ist 2350m lang, seine Breite liegt zwischen 135 und 670m, damit ist er der größte aller Plitvicer Seen.

Eine Besonderheit dieses Sees ist Stefanija’s Insel, benannt nach Prinzessin Stephanie von Belgien, die 1888 Plitvice besuchte. Die Insel besteht aus Dolomit aus dem Trias, Buchen und Haselnuss-Sträucher wachsen neben anderen niedrigen Vegetationsformen.

Die Unteren Seen

Jezero Molanovac (Jezero Molanovo)

Der Name kommt von einem Schäfer namens Mile, der im See ertrank oder von einem Müller Mile Perisic, dem eine Mühle am Ufer des Sees gehörte. Er ist der größte der Unteren Seen und befindet sich 532m über dem Meeresspiegel und ist 18m tief, 470m lang und 50 bis 90m breit.

Die Farbe seines Wassers variiert von bläulich bis grünlich, je nach Tageslicht und der Helligkeit des Himmels. Der See ist eingerahmt von 20m hohen Klippen, es sind mehrere Aussichtpunkte eingerichtet.

Nationalpark Plitvice
Nationalpark Plitvice

Kerben und schwarze Löcher in den Klippen deuten auf Grotten und Höhlen als charakteristische morphologische Formen der kalkhaltigen Schichten hin. Die Wasserfälle im Osten, die in den tiefer liegenden See fallen, sind nach Mika Trnina, einer berühmten kroatischen Opernsängerin benannt, die 1897 die „Gesellschaft zum Schutz der Plitvicer Seen“ unterstützte.

Gavanovac jezero (Gavanovo jezero)

Laut Legende verschwand in diesem See der Schatz des Gavanovo. Der See liegt 514m über dem Meeresspiegel, ist 100m lang und 65m breit und 10m tief. Ein Teil der Wasserfälle gehört zu den Großen Wasserfällen (Velike kaskade) 

Hier befindet sich auch die beeindruckende Supljara Höhle, die besucht werden kann. Die Blaue Grotte (Modra pecina) ist auf dem Weg zur Höhle zu sehen, sie konnte früher mit dem Boot befahren werden.

Plitvice Nationalpark
Plitvice Nationalpark

Kaluderovo jezero (Kaluderovo)

Namensgeber des Sees ist ein Mönch oder Eremit (kaluder), der in einer Höhle neben dem See oder in einer Höhle am oberen Rand des Canyons wohnte. Der See liegt 505m über dem Meeresspiegel, ist 225m lang, zwischen 70 und 100m breit und 13m tief.

Jezero Novakovica brod

Der Name erzählt vom „Transport des Novakovic“. Der See ist vom vorherigen durch eine 2m hohe Barriere getrennt – 503m über dem Meeresspiegel, 90m breit, 50m lang, 3m tief und es ist der letzte der Plitvicer Seen. Am Ende des Novakovica brod gibt es eine große Anzahl an Wasserfällen in unterschiedlicher Breite, die über eine vertikale Rinne, namens Sastavci hinunter stürzen. Sastavci ist der Endpunkt des Plitvicer Wassers und des großen Plitvica Wasserfalls mit 76m Länge und der sich dann in den Wasserfällen des Novakovica brods verteilt.

Jeder Besucher sollte diesen Wasserfall gesehen haben: am besten am Morgen, wenn ihn die Sonnenstrahlen beleuchten!

Fauna und Flora

Das Klima und die besondere Lage der Seen sind im großen Maße für die im Nationalpark auftretenden Naturphänomene und die Artenvielfalt in diesem Gebiet verantwortlich. Es herrscht hier gemäßigtes Gebirgsklima vor, obwohl das Areal in unmittelbarer Nähe zur mediterranen Klimaregion liegt. Die Velebit-Bergkette bildet die klimatische Trennlinie zwischen dem Küstengebiet und dem Hochplateau der Lika.

Das Gebiet der Plitvicer Seen ist eines der biologisch bedeutsamsten Gebiete Kroatiens. In den urwaldähnlichen Buchen- und Tannenwäldern haben zahlreiche, anderorts seltene Tierarten – wie z.B. der Braunbär – überlebt. 

Wissenschaftliche Untersuchungen der Pflanzenwelt zeigten insgesamt 1.267 unterschiedliche Pflanzenarten aus 109 Gattungen. 75 aller im Park vorkommenden Pflanzenarten sind endemisch, das bedeutet, dass sie nur in diesem Gebiet vorkommen. Eine Vielzahl dieser Arten ist gesetzlich geschützt. Im Nationalpark gibt es 55 unterschiedliche Orchideenarten, außerdem findet man noch unter anderen: Türkenbund, Wiesen-Blaustern, Sibirischen Goldkolben, Hahnenfuss, und Lorbeer-Seidelbast.

Plitvice Nationalpark
Plitvice Nationalpark

Im Nordwesten des Parks findet sich ein 79,50 Hektar großes Urwaldgebiet, die Čorkova uvala. Die dortigen Bäume erreichen ein Alter von bis zu 700 Jahren.

Das erweiterte Areal der Plitvicer Seen ist eines der letzten Gebiete Europas, in dem noch eine Vielzahl an wildlebenden Bären und Wölfen anzutreffen sind, aber auch Luchse, Uhus, Steinadler und Sumpfschildkröten. Doch das ist noch lange nicht alles: insgesamt kommen im Nationalpark etwa 50 Säugetierarten vor. Es gibt 321 unterschiedliche Schmetterlingsarten, davon gehören 76 zu den Tagfaltern und 245 zu den Nachtfaltern, wobei man davon ausgeht, dass überhaupt erst 40-50% der Schmetterlingspopulation erfasst wurde. Bis heute wurden auch 12 Amphibienarten, sowie einige wenige Reptilienarten entdeckt. Man zählte 157 Vogelarten, von denen über 60 auch im Park nisten. Der Nationalpark ist auch Heimat von um die 20 verschiedenen Fledermausarten, darunter auch die seltene Gattung der Langohrfledermäuse.

Die genaue Herkunft der unterschiedlichen Fischarten ist noch nicht zur Gänze geklärt. Zu den Ureinwohnern des Parks zählt jedenfalls die Bachforelle, die in zwei unterschiedlichen Unterarten vorkommt: eine hat rote Pünktchen (salmo trutta fario L.) und kommt an den oberen Seen vor, die andere ist schwarz gefleckt (salmo trutta lustris L.) und ist im Kozjak-See beheimatet: sie kann bis zu 10kg schwer werden.

Aufgrund des immer stärkeren Pflanzenbewuchses der Barrieren vermehren sich fremde Fischarten sehr rasch und können somit die Entwicklung der autochthonen – alteingesessenen -  Forellenarten gefährden. Außer den Forellen gibt es kleinere Elritzen; alpine Saiblinge und nordamerikanische Regenbogenforellen wurden vom Menschen ausgesetzt. In letzter Zeit entdeckte man auch Aitel und Rotfedern. Die beinahe ausgestorbenen Flusskrebse kommen nun wieder in immer größerer Zahl vor. In den unterirdischen Karsthöhlen finden sich seltene Grottenolme.

Interessante Links:
www.np-plitvicka-jezera.hr (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch)
de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Plitvicer_Seen 
www.kroati.de/kroatien-infos/nationalpark-plitvicer-seen.html (Deutsch)