Eine Region, ein Ort, eine Weinstraße, die Tempelritter und Weinberge wohin man schaut. Willkommen im slowenischen Jeruzalem.
Jeruzalem in Slowenien? Als ich den Namen das erste Mal am Programm einer Pressereise sah, konnte ich es nicht glauben. Hier sollte/musste ein Irrtum vorliegen.
Aber nein, Jeruzalem ist ein Teil der Region Prlekija und die Region ist für ihre Weingärten und ihre besonderen Weißweine bekannt. Ein kleines Eldorado für Weinliebhaber, oft gibt es in den kleinen Ortschaften gleich mehrere Winzer. Dazu die verschiedensten Übernachtungsmöglichkeiten - vom kleinen Zimmer am Weingut oder Bauernhof bis zum Spa mit einer wunderbaren Aussicht über die Weingärten oder ein Zimmer im Schloss.
Sportliche können große und kleine Radtouren planen, oder man wandert von einer Weinverkostung zur nächsten. Dazu noch ein kulinarisches Angebot, das keinen Vergleich scheuen muss. Und eine Landschaft, die zum Entspannen und Wohlfühlen einlädt.
Das slowenische Jeruzalem und die Tempelritter
Der kleine Ort Jeruzalem, ungefähr neun Kilometer von der größeren Stadt Ormož entfernt, der der Region und der Weinstraße seinen Namen gibt liegt auf einem kleinen Hügel und scheint nur aus der Kirche, einem Schloss(hotel) und der Touristeninformation zu bestehen. Und doch gibt es sogar zwei Legenden über seine Gründung: Bei beiden stehen die Tempelritter im Mittelpunkt.
Deutsche Tempelritter sollen den Ort im 13. Jahrhundert gegründet haben, als sie aus dem Heiligen Land von ihrem Kreuzzug nach Europa zurückkamen. Da sie die sanften Hügeln begeisterten blieben sie einfach hier und gründeten den Ort und errichteten die Kirche.
Auch die zweite Legende handelt von den Tempelrittern. Als Dank den dritten Kreuzzug am Ende des 12. Jahrhunderts überlebt zu haben, soll ein Tempelritter das Heiligenbild der „Traurigen Mutter Gottes“ in die Kirche gebracht haben.
Vielleicht war es aber in beiden Fällen nicht nur die schöne Gegend und die Freude die kriegerischen Auseinandersetzungen überlebt zu haben, sondern der gute Wein, der damals schon auf den Hängen wuchs und der auch heute noch die Besucher begeistert.
Auf jeden Fall findet man die erste Erwähnung von Jeruzalem im 13. Jahrhundert, als Friedrich I. dem deutschen Kreuzritterorden diese Gegend schenkte.
An der Stelle, wo ursprünglich eine Kapelle stand, in der das Bild der „Traurigen Mutter Gottes“ aufbewahrt wurde, errichteten die Kreuzritter 1652 eine Kirche, die allerdings erst 1717 eingeweiht wurde. Auch das Herrenhaus neben der Kirche, heute ein Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant weist im Bogen über der Tür auf das Jahr 1652 hin.
Es gibt aber auch die Erzählung, dass die Kirche im 17. Jahrhundert vom Verwalter und seiner Frau des Oberen Radgona Schlosses gestiftet wurde, die der Schmerzhaften Muttergottes von Jeruzalem schworen, eine Kirche zu bauen, wenn die Pest aufhören würde zu wüten und sie die Pandemie überleben würden. Sie überlebten, hielten ihr Gelübte und bauten die einschiffige Kirche mit vier Altären.
Die Kirche auf dem Hügel wurde später im Barock-Stil umgebaut und ist bis heute das Wahrzeichen des Ortes. Das Altarbild mit der Gottesmutter und dem Jesuskind auf dem Schoß (Pieta) stammt aus dem späten 17. Jahrhundert und ist angelblich die Kopie des Gemäldes, das die Kreuzritter als Palästina mitgebracht hatten.
Bei genauem Hinsehen entdeckt man im gebundenen Tuch der Mutter Gottes ein zweites Gesicht. Die drei Gesichter symbolisieren die Geburt (Marias Gesicht) , das Leben (Christus) und den Tod (das Gesicht im Tuch). Maria scheint auch drei Arme gehabt zu haben, zwei halten Christus um den Hals und ein Handgelenk ist auf dem rechten Fuß Christi sichtbar.
Links neben dem Bild sieht man Johannes den Täufer, rechts davon Franz von Assisi. Petrus und Paulus sind am linken und rechten Altarportal abgebildet. Papst Urban, Schutzpatron der Weinbauern ist am rechten Seitenaltar zu sehen.
An der nördlichen Seite befindet sich die Anna-Kapelle aus dem 18. Jahrhundert sowie Seitenaltäre und Kanzel und auch in dieser Kirche findet man eine sogenannte Wunschglocke, die allerdings nur einen Wunsch erfüllt, um den man bittet.
Um die Kirche herum findet man einen großzügigen Kirchgarten und einen Park.
Einige Schritte weiter kann man im Restaurant des Schlosses hervorragend speisen und auch 4-Stern-mäßig übernachten. Des weiteren findet sich gleich ums Eck die Touristeninformation und eine Vinothek.
Touristeninformation und Vinothek
Gleich neben der Kirche befindet sich die Touristeninformation. Es gibt gleich drei Gründe, sie zu besuchen. Erstens, um Informationen über die Region zu bekommen, zweitens um sich einen Überblick über die Region mittels VR-Brille zu verschaffen und drittens, um die ausgezeichneten Weine der Umgebung in der Vinothek zu verkosten.
Über die ganz normale Informationsbeschaffung brauche ich hier sicher nichts zu erzählen. Ihr bekommt hier die verschiedenen Prospekte, Broschüren, Landkarten, Rad- und Wanderkarten, den einen oder anderen Geheimtipp und natürlich gibt es auch jede Menge Souvenirs (auch der kulinarischen Art) zu erwerben.
Die Umgebung in Virtual Reality
Ganz neu im Programm sind allerdings die VR-Brillen, mit denen man in der Touristeninfo die Umgebung besser als in jedem Prospekt kennenlernen kann. Und es macht dazu noch sehr viel Spaß. Die Auswahl der Orte auf der Landkarte wird mit "Blicken" gesteuert, sodass sich jeder "Schauende" aussuchen kann, was ihn mehr oder weniger interessiert.
Ich jedenfalls war von der Menüführung und dem Programm / Bildern wirklich begeistert. Einziger Tipp, aber der gilt für alle diese VR-Vorführungen: Am besten ihr versucht bereits vor dem Aufsetzen der Brille irgendwo halt zu finden. Wenn man den Kopf allzuschnell dreht, um woanders hinzusehen oder einfach hinunter schaut, kann man ziemlich schnell auch schwindlig werden. Mir geht es jedenfalls so. Auf jeden Fall ist es ein kleines Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.
Die Vinothek
Weinliebhaber sollten auch nicht den Besuch des zweiten Raumes in der Touristeninformation verpassen - hier ist nämlich die Vinothek untergebracht, in der Weine von 30 verschiedenen Winzern aus dem Weinbaugebiet Jeruzalem zur Verkostung und natürlich auch für den Kauf gelagert sind.
Jeruzalem gehört angeblich zu den fünf besten Weißweinlagen in der Welt, es lohnt sich also das eine oder andere Tröpchen zu versuchen.
Immerhin trinken die Einheimischen ihren Wein am liebsten selbst: 80% bleiben im Lande, nur 20% wird exportiert. Nützt also die Gelegenheit den slowenischen Wein zu verkosten und wenn er euren Geschmack trifft, auch ein Fläschchen mitzunehmen.
Die Weine und die Weinstraße
Die Region Jeruzalem mit ihren vielen kleinen Ortschaften zählt zu den bekanntesten Weinanbaugebieten Sloweniens. Seit früher Zeit wird hier Weinbau betrieben und trug zur wirtschaftlichen Existenz der Bewohner bei. Vor allem als der Wiener Hof eine Genehmigung zum Weinhandel in und um Ljubljana und Maribor erteilte.
Wer hier urlaubt, blickt auf Weingärten soweit das Auge reicht. Die meisten davon in Familienbesitz und teilweise schon mehr als 100 Jahre alt.
Jeruzalem ist als Weißwein-Gegend bekannt, Rotwein wird weniger angebaut. Hier gedeihen Chardonnay, Welschriesling, Gelber Muskateller, Muskat Ottonel und vor allem der Šipon (Furmint), der schon den französischen Soldaten so gut mundete, dass sie „C‘est bon! C’est bon!“ ausriefen, was von der lokalen Bevölkerung als „Šipon“ verstanden wurde und so zum Namen des Weines wurde.
Touristische Bauernhöfe, Weinschenken, Weinbauern, Restaurants, kleine Museen, Schösser, Vinotheken, ja sogar eine Ölmühle (Kürbiskernöl) kann man entlang der Weinstraße besuchen.
Als Fortbewegungsmittel empfehlen sich neben dem Auto (hier sollte man unbedingt nach der Weinverkostung eine Übernachtung ins Auge fassen), kann man die Strecke mit Bus, Fahrrad oder Kutsche erfahren oder wer mehr Zeit hat per pedes erwandern.
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Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story