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Maribor, Marburg, die zweitgrößte Stadt Sloweniens und 2012 europäische Kulturhauptstadt. Eine Stadt, die für viele auf dem Weg in den Süden liegt, kaum ein halbe Stunde von Graz entfernt.

Die dem Durchreisenden ihre Industrieviertel zeigt, aber nicht ihre wunderschöne Innenstadt, den Lent, die Alte Rebe und vieles mehr. Es wird Zeit, das alles zu entdecken.

Geschichte

Das Gebiet um Maribor ist bereits lange Zeit besiedelt, so finden sich Funde aus der jüngeren Steinzeit, Urnenfelder, keltische Funden und man konnte eine römische Villa Rustica nachweisen. Als Geburtsstunde gilt jedoch das Jahr 1164, in dem der Kärntner Herzog Bernhard von Spanheim auf dem Hügel Piramida eine Festung errichten ließ (heute erinnert noch die Kapelle, die vom Schloss aus zu sehen ist, daran). Von dieser Festung leitet sich auch das deutsche „Marburg“ ab – die Burg in der Mark (Grad v marki) – die Siedlung unterhalb des Hügels nannte sich Markburg. Mark bedeutete Grenzland – das Grenzland zu Ungarn. Der slowenische Name „Maribor“ entstand erst 1918 als die Stadt und ihre Umgebung zum Staat der Slowenen, Kroaten und Serben kam.

Wehrturm an der Drau 
Wehrturm an der Drau 

1209 erhält die Siedlung die Marktrechte und 1254 wird sie erstmals als Stadt erwähnt. Ein Jahr später beginnen die Bürger mit dem Bau einer zwei Kilometer langen Stadtmauer, die den alten Stadtkern schützen soll und die sie zusätzlich mit Wehrtürmen verstärken. Der Gerichtsturm (Sodni stolp) der Tscheligiturm (Tscheligijev stolp), der Judenturm (Židovski stolp) und der Wasserturm (Vodni stolp) halfen die Stadt zu schützen.

Blick auf die Alte Brücke
Blick auf die Alte Brücke

Auch die Stadtburg, die im 15. Jahrhundert auf Befehl von Kaiser Friedrich III. errichtet wurde mit dem Ziel, den nordöstlichen Teil der Stadtmauer zu sichern und ihr Wassergraben hielten viele Feinde ab. Sahen die Verteidiger von Maribor von ihrem „Hochsitz“ am Hügel Piramida feindliche Heere kommen, wurde ein Schuster zu den Teichen geschickt. Er öffnete zum richtigen Zeitpunkt das Wehr, das Wasser schoss in den Burggraben und schwemmte die Angreifer weg bis in die Drau. So wurde die Stadt 1480 und 1481 von Matthias Corvinus vergeblich belagert und auch die Türken konnten sie nicht einnehmen.

Das Denkmal Mrcic 
Das Denkmal Mrcic 

Im Mittelalter lebte in der Stadt eine starke jüdische Gemeinde, manchmal waren an die 40 % der Einwohner jüdischen Glaubens. Durch die hohen Steuern, die sie entrichten mussten, trugen sie wesentlich zur Entwicklung der Stadt bei und ermöglichten dadurch auch Bauten wie die Stadtmauer. Sie errichteten aber auch eine für jene Zeit große und mächtige Synagoge, die aufgrund ihrer Charakteristiken im mitteleuropäischen Raum als einzigartig galt.

Die alte Stadtmauer - Eine Installation zum Jahr der Kulturhauptstadt 
Die alte Stadtmauer - Eine Installation zum Jahr der Kulturhauptstadt 

Doch die Stadt erlebte nicht nur gute Zeiten, auch sie wurde nicht von Bränden oder der Pest verschont. Anfangs waren die Häuser überwiegend aus Holz gebaut – es wurde mit offenem Feuer gekocht – fing eines der Häuser Flammen, raffte das Feuer oft große Teile der Stadt mit sich. Die Statue des Hl. Florians am Grajski trg vor der Burg und die Marien- oder Pestsäule am Glavni trg erinnern heute noch daran. Auch die Pest raffte Ende des 17. Jahrhunderts ein Fünftel der Bevölkerung von Maribor dahin.

Das bischöfliche Palais in Maribor 
Das bischöfliche Palais in Maribor 

Mit dem Ausbau der Südbahn 1846 von Wien nach Triest wurde ein weiterer Impuls für den Ausbau der Stadt gelegt, Neue Brücken wurden gebaut, allerdings wurde damit auch das mittelalterliche Aussehen des alten Stadtteils – des Lent – zerstört.

1859 erreichte Bischof Anton Martin Slomšek die Übertragung des Bistums von Lavant in St. Andrä nach Maribor. Damit waren seine, fast 10 Jahre dauernden Bemühungen, endlich von Erfolg gekrönt worden. Maribor wird Bistum und die Kirche des Hl. Johannes des Täufers zur Domkirche.

Winter in Maribor
Winter in Maribor

1882 wird von Hermann Goethe die Wein- und Obstbauschule Marburg gegründet, die mit ihrer Rebsortenkunde – den sogenannten Ampelographischen Berichten – über die Grenzen der Monarchie Anerkennung erlangte. 1896 besitzt Marburg drei Brücken, eine Kathedrale, einen Stadtpfarrturm, eine gräfliche Burg, ein Kasino mit Theater, einen Stadtpark. Fabriken, Wein- und Holzhandel und ein Kreditinstitut zeigen vom Blühen der Stadt, ebenso wie zwei Bezirksgerichte, Gymnasien und eine Lehrerbildungsanstalt. Marburg hatte ein eigenes Statut – die Stadt unterstand keinem Bezirk des Landes Steiermark und für die Umgebung bestand eine eigene Bezirkshauptmannschaft. Während des Ersten Weltkrieges entstand hier eine starke Textilindustrie, die sich auch noch Jahre danach behaupten konnte.

Brioni Brücke mit Blick nach Stenice 
Brioni Brücke mit Blick nach Stenice 

Aber auch hier zeigten sich Spannungen zwischen der deutschen – österreichischen - und slawischen Bevölkerung. Waren die Österreicher zum großen Teil in den Städten vertreten und gaben dort den Ton an, siedelten die Slowenen überwiegend am Land, ein gemischtsprachiges Gebiet also um das ein erbitterter Kleinkrieg tobte. Bereits während des Krieges kommt es wegen vermuteter Staatsfeindlichkeit zu Zwangsinternierung vieler Slowenen in Kärnten und der Steiermark, was immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen führte.

Treffen am Floß
Treffen am Floß

General Maister, 1874 in Kamnik geboren  wurde an den Militärschulen der Österreich-Ungarischen Monarchie ausgebildet. 1918 gelingt es ihm das umkämpfte Gebiet unter die Kontrolle seines slowenischen Heeres, das er in einer schnellen Mobilisierung gegründet hatte, zu bringen und die österreichischen Abteilungen in Maribor zu entwaffnen. Er ernennt sich zum Stadtkommandanten und setzt die deutschösterreichischen Stadtpolitiker ab. Damit wird die spätere Regelung im Vertrag von Saint-Germain bereits vorweggenommen. Mit diesem entschiedenen Auftreten sorgt er dafür, dass Maribor slowenisch bleibt. Maister erhält große Anerkennung für seine Verdienste in der Verteidigung der Nordgrenze, aber auch als Kulturschaffender. Allerdings wollten sich vorerst nicht alle deutschsprachigen Bürger damit zufrieden geben. So kommt es am 27. Jänner 1919 zum Marburger Blutsonntag. Deutschösterreicher veranstalten eine Demonstration am Hauptplatz um vor der erwarteten US-Friedensdelegation ihren Willen zu dokumentieren, bei Österreich zu bleiben. Maister hatte slowenische Wachposten vor dem Rathaus platziert.

Stenice
Stenice

Als das Gedränge am Platz immer ärger wurde, und ein slowenischer Soldat niedergeschlagen wurde, fielen Schüsse. Panik brach aus – sowohl bei den Demonstranten als auch bei den Soldaten, die eine Salve nach der anderen in die waffenlose Volksmenge feuerte. 13 Marburger starben, mehr als 60 wurden verletzt, die US-Kommission bekam keine Demo mehr zu sehen, der Platz wurde schnell gesäubert und die Ordnung wieder hergestellt, Maribor dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zugeordnet.

Denkmal für Dichter Jancer in der Kulturhauptstadt 2012 
Denkmal für Dichter Jancer in der Kulturhauptstadt 2012 

Auch der Zweite Weltkrieg brachte viel Leid über die Bevölkerung: viele Slowenen wurden nach Serbien oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt, nachdem das Gebiet am 6. April 1941 als CdZ (Chef der Zivilverwaltung)-Gebiet Untersteiermark vom Großdeutschen Reich annektiert wurde. Adolf Hitler forderte bei seinem Besuch in der Stadt seine Anhänger auf „dieses Land wieder deutsch“ zu machen. Wer in den Verdacht geriet, die jugoslawischen Partisanen zu fördern wurde hingerichtet, die Todesurteile wurden zur Abschreckung in der Stadt plakatiert. Die slowenische Bevölkerung lebte in Angst und Schrecken.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt von den Alliierten mehrere Male bombardiert. Ab dem Sommer 1945 wurden deutschsprachige Marburger nach Österreich vertrieben und ihr Eigentum konfisziert. Maribor entwickelte sich ab 1945 zu einer blühenden Stadt die das industrielle, aber auch kulturelle Zentrum für den gesamten Norden Sloweniens und Jugoslawiens bildete. Weitere Industriebetriebe siedelten sich hier an und es entstand auch die erste Arbeitersiedlung auf dem Gebiet Jugoslawiens.

Ein Ausflugsschiff auf der Drau 
Ein Ausflugsschiff auf der Drau 

1975 wurde die Universität gegründet. 1991 – mit der Unabhängigkeit von Jugoslawien – verloren aber viele Betriebe den innerjugoslawischen Binnenmarkt. Die Auswirkungen auf die Stadt waren erheblich: die Arbeitslosenquote stieg und innerhalb von 5 Jahren verlor die Stadt jährlich an die 3% ihrer Einwohner. Erst der Beitritt Sloweniens zur EU, die Einführung des Euro und der Fall aller Grenzkontrollen zu Österreich, Ungarn und Italien lassen neuen Optimismus aufkommen, der durch die Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas 2012 unterstützt wurde. So ist auch hier das Motto: „This is the turning point“ – und das soll er auch sein. In der wirtschaftlichen Entwicklung, in der kulturellen Erweiterung und in der Beziehung zu allen Nachbarn!

Sehenswürdigkeiten

Lent

Lent ist der älteste Stadtteil von Maribor und bezeichnet jenen Teil der Stadt, der an der Drau entlang führt. Auch sein Name steht in Zusammenhang mit dem Fluss, kommt Lent doch vom „anlanden“ der Flößer, die hier in Marburg ihre Anlegestelle hatten und zum Holz, das sie bereits aus Kärnten mitbrachten und noch einiges dazu geladen hatten, um nach Belgrad oder noch weiter zu reisen.

Ein Spaziergang am Lent an der Drau 
Ein Spaziergang am Lent an der Drau 

Hier kann man in Ruhe an der Drava (Drau) entlang spazieren und einen Ausflug in die Vergangenheit machen – oder aber die Geschichte der Flößer erkunden, beim Lent-Festival Kultur genießen, die Alte Traube bewundern, eine Flößer-Taufe miterleben und einfach einen Sprung zum Markt machen. Selbstverständlich laden einige Lokale zu einer Pause und einem Stopp ein und natürlich ist hier Wein verkosten angesagt. Aber alles der Reihe nach….

Maribor, Lent und die Flößer

Die Flößerei und die Flößertaufe haben hier in Maribor eine alte, traditionsreiche Geschichte. Die geschichtliche Überlieferung der Flößer ist fest mit der Drava (der Drau) verbunden. Nun hat man diese Tradition wieder aufgegriffen. Bei einem Spaziergang entlang des Flussufers kann man nun einiges darüber erfahren: Die Flößerei war in früheren Jahren ein äußerst großer und wichtiger Wirtschaftszweig. Die Flößer von Maribor bauten ihre „flose“ nach italienischen Vorbild, daher wurden sie auch „taljanšek“ – kleine Italiener – genannt. In diese Flöße konnten etwa 100 m2 geschnittenes Holz eingebaut werden, für das eine große Nachfrage bestand und dementsprechend teurer als das einfache Rundholz war. Ungefähr 700 Flößer, die überwiegend aus dem Drautal stammten, waren mit dieser gefährlichen Tätigkeit beschäftigt.

Maribor - Venedig an der Drau 
Maribor - Venedig an der Drau 

Von 1846 fuhren ungefähr 800 šajkas und 1200 Flöße auf der Drau durch Maribor. Šajkas oder Schaikas waren 14 Meter lange und 5 Meter breite Schiffe, auf denen Lasten transportiert wurden. Diese Art von Schiffen kannte man bereits zur Zeit der Türken, später allerdings wurden sie von den großen Flößen verdrängt. Ab dem Bau der Eisenbahnlinie von Maribor nach Klagenfurt nahm ihre Anzahl schnell ab und bald verschwanden sie gänzlich aus dem Bild. Kraftwerke am Fluss stellten seit jeher ein Hindernis für die Floßfahrt dar. Konnten diese noch beim Kraftwerk in Fala, das bereits vor dem Zweiten Weltkrieg existierte, durch eine extra angefertigte Schleuse passieren, war mit dem Jahr 1947 und dem Bau des Mariborer Wasserkraftwerkes das Ende des Flößerei auf der Drau besiegelt. Mit diesem Ende erlosch auch ihre Bedeutung als Verkehrsader.

Die Flöße an der Drau
Die Flöße an der Drau

Seit 1985 wird allerdings versucht der Mariborer Flößerei wieder Leben einzuhauchen. Damals begannen Flößer mit Schülern der Mittelschule für Holzverarbeitung ein neues Floß nach alten Plänen und Mustern zusammenzustellen und zu erneuern. Lentstadt – „lentštat – ist der Ort, wo das Floß gebaut wird und zugleich Anlegestelle, da hier der einfachste Zugang zum Fluss besteht. Am Lent ist auch der Ort der Flößertaufe, bei der ein junger Mann im Namen des Schutzheiligen der Flößer – des heiligen Nikolaus – getauft wird und von seinem Paten eine Uhr geschenkt bekommt.

Es ist ein großer Spaß mit dem Floß über die Drau zu fahren 
Es ist ein großer Spaß mit dem Floß über die Drau zu fahren 

Diese Flößertaufe ist heute eine der typischen traditionellen touristischen Veranstaltungen und sollte keinesfalls versäumt werden, ebenso wie die Fahrt auf einem der traditionellen Flöße, die einem von der Kobler Bucht bis zum Lent bringt. Hier im „Venedig“ von Marburg, das in der Vergangenheit ein großer Floßhafen war, an dem die Flöße bis in die Mitte des Flusses angelegt hatten, könnt ihr dann euren Stadtrundgang beginnen oder auf der Terrasse des City Maribor Hotels den Ausblick über die Drau bei einem Kaffee genießen. Während der Fahrt auf dem Floß sorgen die Flößer für gute Laune, das Floßfräulein und ihre Begleiter, das  Flößertrio unterhalten mit Volks- und Unterhaltungsmusik. Während der Fahrt gibt es einen Willkommenstrunk mit Brot und Dörrobst, Flößerkaffee, kalte Jause und natürlich auch Wein zu verkosten. Die Führung auf dem Floß kann auch in deutscher Sprache erfolgen. Weitere Informationen: www.td-maribor.com

Die Wehrtürme

Der Wasserturm (Vodni stolp)

Gleich beim Venedig von Marburg, der kleinen Bucht, steht der Wasserturm (Vodni stolp). Er stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist Teil der Renaissance-Stadtfestung, die aus Angst vor den ständigen türkischen Übergriffen bis an die Drau verlegt wurde. Bei der Fertigstellung des Staudammes in Melje und das dadurch erfolgte Ansteigen der Drau, musste der Turm auf ein neues 142cm höheres Fundament angehoben werden. Heute kann man hier in Ruhe an der Drau sitzen, die Sonnenstrahlen genießen und den Wein der, im Turm untergebrachten, Vinothek verkosten.

Der Wehrturm an der Drau 
Der Wehrturm an der Drau 

Der Judenturm (Židovski stolp)

Der Judenturm stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, er steht neben der Synagoge auf dem Židovski trg (Judenplatz). Wurde er in früheren Zeiten von einem Wachtmeister bewohnt ist er nun nach seiner Renovierung ein Ausstellungsraum in dem der Mariborer Fotoklub seine Veranstaltungen und Ausstellungen organisiert.

Die Synagoge mit dem Judenturm 
Die Synagoge mit dem Judenturm 

Der Reckturm oder Rundturm (Sodni stolp ali Okrogli stolp)

Der Turm wurde 1310 als einer der Wehrtürme der im südwestlichen Teil der Stadtmauer errichtet. Um 1540 wurde er umgebaut, bekam eine festungsartige Form und ein Kegeldach, das allerdings im 17. Jahrhundert abbrannte. Mehrmals erweitert, reicht der Renaissance Bau bis zum oberen Rand des Fensters im zweiten Stock.

Der Rundturm 
Der Rundturm 

Hier ist die Erhöhung aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts zu erkennen, gefolgt von der Aufstockung des vierten Geschosses um 1830, dass das heutige Aussehen bestimmt. Obwohl er die meiste Zeit für Wehrzwecke benutzt wurden, wird der Turm mit der Zeit der Hexenprozesse in Zusammenhang gebracht: hier wurden Frauen, die der Hexerei beschuldigt wurden, für schuldig gesprochen und verurteilt – daher auch sein Name. In seiner Nähe befindet sich das Minoriten Kloster, weshalb er auch als Klosterturm (Samostanski stolp) bekannt ist. In der Nähe des Turms befindet sich der Bauernmarkt.

Tscheligi Turm (Čeligejev stolp)

Dieser Turm, ein Steinbau mit Walmdach in den Jahren 1460 – 1465 errichtet, ist der einzige der von den fünf Türmen der nördlichen Stadtmauer erhalten blieb. Ursprünglich Črni stolp, der Schwarze Turm, wurde er nach der bekannten Mariborer Braumeisterfamilie Tscheligi benannt. Obwohl heute von modernen Gebäudeblöcken umgeben, befindet sich in seiner unmittelbaren Nähe (Ecke Gregorčičeva und Gledališka ulica) die Bierbrauerei und das damit verbundene restaurierte Gebäude des ehemaligen Gambrinus-Restaurants mit dem Gambrinussaal, beide nach dem legendären flämischen König Gambrinus benannt, der als Erfinder der Braukunst gilt. Früher konnte man auch noch sein Bildnis auf der Fassade sehen, leider ist dieses bei Renovierungsarbeiten aber verschwunden.

Die Synagoge

Maribor hatte in früheren Zeiten eine große jüdische Gemeinde, die zu ihrer Blütezeit fast 40% der Einwohner ausmachte. Durch die hohen Steuern, die die Juden zahlen mussten, trugen sie auch zum Aufschwung der Stadt und zu ihrer Sicherheit bei, - wurde doch zum Beispiel der Bau der Stadtmauer zu einem großen Teil aus diesen Steuern finanziert.

Die Synagoge in Maribor 
Die Synagoge in Maribor 

Erstmals wird die Synagoge 1429 urkundlich erwähnt, wahrscheinlich wurde sie aber weitaus früher gebaut. Eine Zeit lang war sie auch der Sitz des jüdischen obersten Rabbinats für die Steiermark. 1501 wird sie allerdings zu katholischen Kirche „Aller Heiligen“ umgebaut, nachdem auf Anordnung Kaiser Maximilians die Juden, damals immerhin ein Viertel der Stadtbewohner, in Exil gehen mussten.

Nach 1785 wird sie als Lagerraum genutzt. Einst befand sich neben der Synagoge das Haus des Rabbiners, die Talmudschule und der Friedhof, das Ritualbad war am Fluss.

Erst im 19. Jahrhundert siedeln sich wieder jüdische Familien in der Stadt an. Fast alle, die die Stadt nicht vor dem Einmarsch der Deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg verließen, fielen den deutschen Besatzern zum Opfer.

Maribor
Maribor

Anfang der 1990er Jahre beginnt man mit der Restaurierung der Synagoge und schafft es, das Gebäude fast so aussehen zu lassen wie vor 500 Jahren. Es ist damit eine der ältesten vollständig erhaltenen Synagogen Europas. Allein es fehlt die Gemeinde. Gottesdienste gibt es hier schon lange nicht mehr, heute beherbergen die alten Mauern ein Kulturzentrum, in dem Konzerte, Ausstellungen, Literaturabende und Round Table Gespräche stattfinden. Die Konzerte sollte man sich auch keinesfalls entgehen lassen, sorgen doch die gotischen Decken des früheren Gebetsraumes für eine atemberaubende Akustik. Hier im Inneren fühlt man sich ins Mittelalter versetzt und die schon erwähnte Akustik gibt selbst geflüsterten Worten einen lauten Klang.

Die Synagoge ist für eine Besichtigung offen, Samstag, Sonntag und Feiertage ist aber auf jeden Fall geschlossen. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Synagoge Maribor
2000 Maribor, Židovska ulica 4
Tel: +386 2 25 27 836
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www.sinagogamaribor.si

Das Minoritenkloster (Puppentheater Maribor)

Die Entwürfe des Minoritenklosters stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert, es wird 1270 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und es ist somit das einzige Kloster der Stadt, das aus der Zeit des Mittelalters stammt. Auf derselben Stelle scheint allerdings bereits viel früher ein Bauwerk gestanden zu haben. So wurde auf dem Hof des Klosters ein rechteckförmiges Bauobjekt mit einer starken Steinwand und einem gut erhaltenen Boden gefunden. Man nimmt an, dass bei der Ankunft der Minoriten hier bereits eine Grabkirche stand, da man Hinweise auf mehrschichtige Bestattungen entdeckte.

Das Minoritenkloster in Maribor 
Das Minoritenkloster in Maribor 

Das Kloster wurde in mehreren Phasen ausgebaut, zunächst entstand der nördliche Teil des Ostflügels, danach noch vor dem Ende des 13. Jahrhunderts der südliche, quer gestellte Teil. Der jüngste Teil, der Südflügel, wurde erst nach der Stadtmauer gebaut und auch in späteren Jahren immer wieder erweitert, erst im 17. Jahrhundert erreichte das Kloster seine endgültige Ausdehnung, wurde aber später noch mit Kreuzgängen ergänzt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das gesamte Objekt im hochbarocken Stil renoviert. Die Kirche erhielt mit der Barockfassade und dem Turm ihr heutiges Aussehen. 1784 wurde das Kloster während der josephinischen Reformen eingestellt, die Minoriten wurden in das ehemalige Kapuzinerkloster umgesiedelt, und das Gebäude begann zu verfallen. 1831 wurde es zu einer Kaserne des 47. kaiserlich-königlichen Infanterieregiments und diente bis 1927 militärischen Zwecken.

Das Minoritenkloster in Maribor 
Das Minoritenkloster in Maribor 

2007 begann man das Gebäude zu renovieren und umzuwandeln. Heute ist es der Sitz des Puppentheaters Maribor. Hier werden auf höchstem Niveau nicht nur Stücke für Kinder, sondern auch für Erwachsene aufgeführt. Die hier angewendete Puppentechnologie setzt nicht nur die Jüngsten in Begeisterung.

Das Minoritenkloster 
Das Minoritenkloster 

Solltet ihr zur Zeit des internationalen Puppenspielerfestivals, das bereits seit dem Jahre 1990 stattfindet, in Maribor sein, werdet ihr überrascht sein, in wie vielen verschiedenen Sprachen die Puppen sprechen.

Puppentheater Maribor im Minoritenkloster
200 Maribor, Vojašniški trg 2
Tel: 386 2 22 81 970
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.lg-mb.si (Englisch, Slowenisch)

Das Haus der Alten Rebe und die Alte Rebe

Hier sind wir wohl am bekanntesten und berühmtesten Platz des Lents angelangt. Die Alte Rebe und ihr Haus sind schließlich ein Wahrzeichen der Stadt und einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde hat die Alte Rebe auch geschafft.  Über mehr als 450 Jahren hat die alte Dame, die „stare trte“ alles überlebt, egal ob Feuer, Krieg oder die Reblaus. Sie ist – amtlich bestätigt – das älteste Exemplar der Welt einer edlen Weinrebe, die noch Früchte trägt.

Das Haus der Alten Rebe in Maribor 
Das Haus der Alten Rebe in Maribor 

Bei Renovierungsarbeiten des Hauses sollte der Rebstock eigentlich abgeholzt werden, ein alter Winzer stellte allerdings Untersuchungen zu dem Weinstock an – und holte österreichische Experten zu Hilfe, doch auch die konnten die Ergebnissen kaum glauben. Nach den fachlichen Messungen slowenischer und österreichischer Spezialisten bestätigten schließlich auch Gutachter für Genetik in Paris die Ergebnisse: Die Rebe wurde vor mehr als 400 Jahren gepflanzt, wahrscheinlich auch noch früher. Im Steirischen Landesmuseum in Graz gibt es noch Bilder des Hauses in der Vojašniška ulica 8, das bereits im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die Bilder stammen aus den Jahren 1657 und 1681 und hier sieht man bereits die Alte Rebe, die sich bereits damals üppig auf der Pergola oder „brajda“ wie man hier sagt, ausdehnt. Die Trauben der alten Rebe gehören einer der ältesten autochthonen slowenischen Weinsorten, dem Blauen Köllner (modra kavčina), auch Samtschwarzer genannt. Früher war die Sorte weit verbreitet – besser bekannt, auch noch heute – im Südosten Sloweniens. Der Blaue Köllner ist die bedeutendste Sorte des bekannten Rotweins „cviček“. Hier findet ihr weitere Informationen über diese slowenische Wein-Rarität

Wein von der Alten Rebe 
Wein von der Alten Rebe 

Auch heute noch trägt der Rebstock Trauben, aus denen Wein hergestellt wird. Diesen kann man im Weinmuseum, das im Haus der Alten Traube untergebracht ist, hinter Glas in Fläschchen des slowenischen Künstlers Oskar Kogoj ausgestellt sehen. Pro Jahr werden nicht mehr als 100 dieser Fläschchen gefüllt, die berühmten Besuchern der Stadt, wie dem früheren amerikanischen Präsidenten Bill Clinton oder dem japanischen Kaiser Akihito geschenkt werden, aber auch die jeweilige Weinkönigin der Stadt erhält ihr Fläschchen. Die „Herrschaft“ über diese Fläschchen haben nur der Bürgermeister von Maribor und der Präsident des Landes. Mit einem solchen Fläschchen erhält der Gast auch eine Urkunde, in der der jeweilige Jahrgang des Weines bestätigt wird. Auch Ableger der Alten Rebe sind ein willkommenes Gastgeschenk, sodass diese alte Traubensorte inzwischen auf allen Kontinenten wieder angepflanzt ist.

Im Haus der Alten Rebe kann man Weine verkosten und auch kaufen 
Im Haus der Alten Rebe kann man Weine verkosten und auch kaufen 

Das Haus der Alten Rebe war früher ein Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer, seit 2007 sind hier das Weinmuseum, eine Vinothek und ein touristisches Zentrum untergebracht. Errichtet wurde das Gebäude bereits im 16. Jahrhundert, den Ort nannte man damals „An der Tränke“ (Ob napajališcu). Der Platz war direkt neben den städtischen Drautoren beziehungsweise nah der Flößerpassage. Die älteste Erwähnung stammt aus 1780, da wurde das Haus Pri pristaniških vratih (An den Hafentoren) genannt. 1844 wird das Haus in der Katastereintragung beschrieben. So gab es im Erdgeschoss ein gewölbtes Lager, einen Gewölbekeller zur Lagerung von Lebensmitteln, das erste Stockwerk hatte Vorhallen die mit Stuckatur geschmückt waren, fünf Zimmer und eine gewölbte Küche mit Speisekammer. Im Hof bot ein mit Ziegeln gedecktes Nebengebäude mit zwei Pferdeställen in jeden acht Pferden Platz, es gab Zimmer für die Dienerschaft und eine Fahrzeughalle für die Pferdewagen.

Ein Klapotetz-Modell in der Ausstellung im Haus der Alten Rebe in Maribor 
Ein Klapotetz-Modell in der Ausstellung im Haus der Alten Rebe in Maribor 

Heute kann man im Museum einiges über die Geschichte und Bedeutung der Alten Rebe, aber auch die Kultur und die lange Tradition des Weinbaus und der Weinproduktion in dieser Gegend erfahren. Neben einer Flasche des Blauen Köllners findet sich hier der Thron der Weinkönigin, aber auch Bilder der verschiedenen Weinsorten, gemalt von den Gebrüder Kreuzer. Schließlich gab es in der damaligen Zeit noch keine Fotoapparate und so mussten die verschiedenen Merkmale möglichst genau zu Papier gebracht werden um die unterschiedlichsten Sorten dokumentieren zu können. Die Brüder Vinzenz und Conrad waren Künstler des Grazer Biedermeiers.

Die Abbildungen sind neben dem künstlerischen auch von hohem dokumentarischem Wert, da sie Sorten zeigen, die heute nicht mehr angebaut werden. So sind sie wertvolle ampelographische Dokumente über die Vielfalt der Rebsorten in der Steiermark vor mehr als 150 Jahren, also in der Zeit des Erzherzog Johanns, der den Weinbau sehr förderte. Er gründete 1828 die Versicherungsgesellschaft Grazer Wechselseitige, heute unter Grawe bekannt, die in sein Konzept der allseitigen Entwicklung, in dem die Landwirtschaft einen besonderen Platz einnahm, integriert wurde. Von ihm stammt auch die Idee der Landwirtschaftsgesellschaft, die er Im März 1918 gründete und die Außenstellen in Maribor und Celje unterhielt.

Am Markt von Maribor
Am Markt vom Maribor

Erzherzog Johann war es auch, der neue Rebsorten von den Weinbaugebieten des Rheins mitbrachte und sich um die Qualitäts- und Ertragssteigerung des hiesigen Weinanbaus bemühte. Zentrum dieser Versuche war die Umgebung von Pekre und Limbuš, wo er 1822 ein Gut kaufte, das unter dem Namen Meranovo bekannt ist. Die Versuche waren von großem Erfolg gekrönt, sodass 1832 auch eine Weinbauschule auf dem Gut gegründet wurde. Selbstverständlich widmet die Ausstellung auch dem Erzherzog dem ihn zustehenden Platz.

Neben den verschiedenen Gläsern und ausgefallenen Krügen sind auch noch Bilder, sowie einige Originale eines Klapotetz zu sehen. Er ist ein mechanisches Gerät aus Holz, das auf einem hohen Mast angebracht (einer Windmühle ähnlich) die Vögel von den Weinbergen verscheuchen sollte. Der erste seiner Art soll 1573 in Haloze auf einem Feld aufgestellt worden sein, einige Überlieferungen lassen darauf schließen, dass er älter als die Windmühlen sein könnte.

Die Tipis am Pohorje
Die Tipis am Pohorje

In der Literatur finden sich im 18. Jahrhundert erste Hinweise auf dieses Gerät, erste Darstellungen in der slowenischen Region gibt es um 1829. Der Klapotetz, eine slowenische Erfindung, wird in der Regel zwischen dem 27. Juli und dem 24. August aufgestellt – in der Zeit, in der die Trauben reifen. Gegen Ende Oktober bzw. am St. Martinstag wurde er wieder abgenommen, sollte der Weinbauer darauf vergessen, konnte er von den Dorfjungen gestohlen werden, die ihn dann gegen Zahlung eines „Lösegeldes“ wieder zurück erstatteten. Obwohl der Klapotetz nicht immer sehr erfolgreich war – die Vögel gewöhnten sich mit der Zeit an das Geräusch – gilt er als eines der nationalen Symbole Sloweniens und ist die Schutzmarke der Mariborer Weinberge.

Ein Weingefäß aus der Ausstellung im Haus der Alten Rebe 
Ein Weingefäß aus der Ausstellung im Haus der Alten Rebe 

In der Vinothek kann man die hervorragenden Mariborer Weine nicht nur verkosten, sondern auch kaufen. In Maribor werden zu 90% Weißweine angebaut, nur 10% sind Rotweine. Hier können auch Souvenirs und ausgefallene Sachen eingekauft werden, wie z.B. einen speziellen Schaumwein, der ein Jahr lang am Grund der Adria gelagert wurde, aber auch köstliche slowenische Schokolade und von Hand gefertigte Pralinen.

Die Weinkönigin zu Besuch im Haus der Alten Rebe 
Die Weinkönigin zu Besuch im Haus der Alten Rebe 

Ein Besuch in Maribor zu Veranstaltungen, die zu Ehren der alten Rebe stattfinden, zahlt sich besonders aus: Im Frühjahr der Schnitt der Alten Rebe, bei der in einer feierlichen Veranstaltung Ableger an ausgewählte Städte oder Besucher vergeben werden. Aber auch das St. Martinsfest und vor allem die feierliche Lese der Alten Rebe, der Höhepunkt des Festivals der Alten Rebe sind Ereignisse, die man besucht haben sollte, schließlich sollte man sich die reiche Auswahl der steirischen Wein-, Obst-, Kürbis- und kulinarische Kultur ebenso wenig entgehen lassen wie die vielen Veranstaltungen zur Pflege des Brauchtums.

Das Haus der Alten Rebe
2000 Maribor, Vojašniška 8
Tel: +386 2 25 15 100
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.maribor-pohorje.si

Wein ist in Maribor allgegenwärtig. So befindet sich angeblich der größte Weinkeller Mitteleuropas unter der Stadt. In der Unterwelt von Maribor können auf einer Fläche von 20.000m2 bis zu 5,5 Millionen Liter Wein gelagert werden. Auf insgesamt drei Kilometer Länge reihen sich Flaschen und Fässer unter der Erde.

Das Bild vom Blauen Köllner in der Ausstellung im Haus der Alten Rebe 
Das Bild vom Blauen Köllner in der Ausstellung im Haus der Alten Rebe 

Zahlreiche Lokale kredenzen gerne den guten Tropfen, den die einheimischen Winzer keltern, der auch in vielen Weinkellern und Vinotheken verkostet und mit nach Hause genommen werden kann. Drei Weinstraßen haben in Maribor ihren Ausgangspunkt: Die Weinstraße unterhalb des Pohorje-Gebirges, die touristische Weinstraße Gornje Slovenske Gorice und die Weinkulturreise auf Spuren Erzherzog Johanns, die ihren Ausgangs- oder Endpunkt in Graz hat, durchziehen die hügelige Weingegend der Stadt. Am Rande der Wege verwöhnen zahlreiche Buschenschanken und Bauernhöfe den Besucher mit ihren vorzüglichen Weißweinen und steirischen Gaumenfreuden.

Der Dom von Maribor

Der Dom von Maribor ist wahrscheinlich älter als die Stadt: im 12. Jahrhundert gab es bereits eine romanische Wallfahrtskirche, die im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut und angebaut wurde und so heute eine gotische Form mit dem langem Chor aus dem 14. Jahrhundert zeigt und das zentrale Kirchenschiff, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde.

Der Dom von Maribor 
Der Dom von Maribor 

Der Kirchturm ist nicht der ursprüngliche Turm der Kirche. In den ersten 76 Meter hohen Turm von Paolo Porta aus dem Jahre 1623 schlug der Blitz ein, aber auch der nun nur mehr 57 Meter hohe klassizistische Kirchenturm, der aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt, bietet einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Umgebung. Neben der Kirche erinnert die mittelalterliche Pestsäule an den Friedhof, der früher um die Kirche lag. Mit der Erhöhung der Einwohnerzahl und Ausdehnung der Stadt wurde auch der Friedhof zu klein und musste verlegt werden. Dabei wurden die 20 am besten erhaltenen Grabtafeln in die Fassade der Kirche integriert.

Maribor - Denkmal von Anton Martin Slomšek 
Maribor - Denkmal von Anton Martin Slomšek 

Vor dem Haupteingang der Kirche befindet sich das Denkmal von Anton Martin Slomšek, erster Bischof der neuen Diözese Lavant-Marburg und erster Slowene, der selig gesprochen wurde (1999 durch Papst Johannes Paul II.) Er war ein Förderer der Volksbildung, aber auch Schriftsteller und Dichter. Geboren im November 1800 studierte er Theologie und Philosophie und wurde 1824 zum Priester geweiht. Mehr als ein Jahrzehnt wirkte er am Priesterseminar zu Klagenfurt, 1842 in das Domkapitel berufen und zum Diözesanschulaufseher ernannt. 1846 wurde er Stadtpfarrer von Cilli und bald darauf Fürstbischof der Diözese Lavant, deren Sitz 1859 nach Marburg verlegt wurde. Damit wurde auch die Kirche des H. Johannes des Täufers zu Domkirche.

Das Innere des Doms zu Maribor 
Das Innere des Doms zu Maribor 

Auch in der Kirche finden wir eine Statue des seliggesprochenen Bischofs, die vom Bildhauer Franc Zajc 1878 geschaffen wurde. Der lange Chor oder das Presbyterium mit dem Chorgestühl stammt aus dem Jahr 1771, auf dem flachen vergoldetem Relief sind Ausschnitte aus der Legende des Hl. Johannes des Täufers eingeschnitzt – ein Werk Jožef Holzingers. Im Presbyterium befinden sich der Katheder des Bischofs aus 1890 und die Gruft der Mariborer Bischöfe. Der Altar in der barocken Heiligen Kreuzkapelle ist ebenfalls ein Werk von Holzinger, hier befindet sich auch seit 1996 das Grab des Bischofs Slomšek.

Der Dom zu Maribor 
Der Dom zu Maribor 

Domkirche zu Maribor
2111 Maribor, Slomškov trg 20
Tel: +386 2 25 18 432
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https://www.visitmaribor.si/de/was-unternehmen/sehenswuerdigkeiten/4986-

Der Domplatz und seine Bauten

Der Domplatz ist wahrscheinlich der architektonisch schönste Platz in Maribor – hier sind fast alle Gebäude erhalten geblieben und auch bereits wieder renoviert. Auf der rechten Seite befinden sich die katholische Fakultät und der Sitz der Diözese. Anschließend kommt man zum

Slowenisches Nationaltheater Maribor (SNG Maribor)

Das Haus vereint eigentlich drei Gebäude in einem Haus mit einem Fassungsvermögen von 1800 Besuchern. Es besteht aus dem ursprünglichen Theatersaal, dem ersten planmäßig gebauten Theatergebäude von 1851, dem ehemaligen Casino von 1864 mit dem schönsten Saal der Stadt und der reichen neoklassizistischen Fassade und dem neuen Theater, das in den Jahren 1979 – 1994 errichtet wurde. Bis zum Ende der Österreich-Ungarischen Monarchie war das Theater das kulturelle Zentrum der deutschsprachigen Bevölkerung von Maribor. Aufführungen in slowenischer Sprache waren hier nicht möglich, sie mussten in Gasthäuser als Spielstätten ausweichen. Erst mit dem Bau des Narodni dom 1899 und mit der Gründung des Dramavereins (Dramatično društvo) fanden die Veranstaltungen eine Heimstätte und auch das Niveau verbesserte sich enorm. Doch bereits 1941 schafften die deutschen Besatzer das slowenische Theater wieder ab, um für die nächsten drei Jahre nur deutsche Aufführungen zuzulassen. Erst 1945 konnte das slowenische Berufstheater, dessen Epoche 1919 begonnen hatte wieder aufgenommen werden.

Das Slowenische Nationaltheater in Maribor 
Das Slowenische Nationaltheater in Maribor 

Heute besteht das Programm aus Dramen, Opern und Ballett, aber auch regelmäßiges Konzertprogramm mit Auftritten des Symphonieorchesters begeistert die Besucher. Hier findet jedes Jahr das größte Theaterfestival des Landes statt: Wird in Österreich mit der „Romy“ oder in Deutschland die „Goldene Kamera“ als Auszeichnungen an Schauspieler vergeben, werden hier, während des Borštnikovo srečanje, die besten Schauspieler und Schauspielerinnen des Landes ausgezeichnet – mit dem Borštnik-Ring.

Das Slowenische Nationaltheater in Maribor 
Slowenische Nationaltheater

Man kann Dramenklassiker und moderne Dramatik der unterschiedlichsten Gattungen und Genres ebenso erleben wie viel beachtete Aufführungen des klassischen und modernen, in und ausländischen Opern- und Ballettrepertoires. Ein Besuch lohnt auch im Theatercafé, das einen schönen Ausblick auf den Dom und den Domplatz bietet.

Slowenisches Nationaltheater 
Slowenisches Nationaltheater 

Slowenisches Nationaltheater Maribor (SNG Maribor)
2000 Maribor, Slovenska ulica 27
Tel: +386 2 25 06 100
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www.sng-mb.si (Deutsch, Englisch, Slowenisch)

Die Post

Schräg vis a vis des Theaters befindet sich an der Ecke der Poštna ulica und des Slomškov trg das Neorenaissancegebäude der Post aus dem Jahre 1892. Dieses Gebäude, das früher auch für Theateraufführungen genutzt wurde, steht auf der Stelle des 1348 errichteten früheren Bürgerspitals, das ein zwölfachsiges Gebäude in der Poststraße und der Heiligen-Geist-Kirche auf dem Slomškov Platz umfasste.

Die Post in Maribor 
Die Post in Maribor 

In der Postgasse gibt es viele kleine Lokale, die ab den ersten schönen Tagen mit ihren kleinen Schanigärten zum Bleiben einladen.

Pošta Slovenije
2102 Maribor, Slomškov trg 10
www.posta.si

Die Universität

Auf der Stirnseite des Platzes liegt die Universität Maribor. Maribor ist die zweitälteste und zweitgrößte Universität nach der Anzahl der Studierenden in Slowenien. Im 19. Jahrhundert gründete Bischof Anton Martin Slomšek das Slowenische Theologische Kolleg. Dieses wurde 1975 mit sechs weiteren Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen vereinigt. Heute besteht die Universität aus 15 Fakultäten mit rund 20.000 Studenten, die hier unter anderem Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie, Agrarwissenschaft und Krankenpflege studieren.

Blick auf die Universität Maribor 
Blick auf die Universität Maribor 

Universität Maribor
2000 Maribor, Slomškov trg 15
Tel: +386 2 2355 280
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www.uni-mb.si (Englisch, Slowenisch)

Das Rathaus und der Rathausplatz (Rotovški trg)

Der Rathausplatz wird bereits im Mittelalter als Rathaushof (Rotovško dvorišče) erwähnt. Auch Märkte, bei denen die Landwirte ihr Stroh und ihr Mehl verkauften wurden hier abgehalten, was zu einer Umbenennung in Trg moke (Mehlplatz) in späteren Jahren führte. 1515 wurde das Stadthaus (Rathaus) erbaut, 1876 erhielt er seinen heutigen Namen. Hier auf diesem Platz wurde aber auch zu Gericht gesessen – im Mittelalter standen hier ein Pranger und ein Käfig für die Verurteilten, die Schimpf und Schande preisgegeben wurden. Im 18. Jahrhundert wurden auf dem Platz sogar Stierkämpfe ausgetragen.

Der Glavni Trg in Maribor 
Der Glavni Trg in Maribor 

Das Rathaus

1515 wurde hier das spätgotische Stadthaus – Rotovž mit seinem wunderschönen Balkon erbaut, der durch ein Relief verziert ist, auf dem das Stadtwappen abgebildet ist, von zwei Löwen und der Jahreszahl 1565 umgeben. Dieses haben italienische Meister während des Umbaus im Stil der Renaissance in den Jahren 1563 und 1565 hinzugefügt. Die Fassade ist durch Pilaster gegliedert. Die Hofseite des Gebäudes ist mit Arkaden geschmückt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Rathaus spätklassisch umgebaut, aber 1952 bis 1954 wieder in die ursprüngliche Form zurückgebaut.

Altes Rathaus in Maribor 
Altes Rathaus in Maribor 

Eine Legende wird über den kleinen Barockturm mit Zwiebeldach erzählt, der über dem Eingang des Rathauses errichtet ist: Da der Auftraggeber dem Baumeister zu wenig Goldstücke für den Bau des Turms bezahlte, setzte dieser den Turm nicht in der Mitte auf, sondern verrückte ihn ein wenig auf die Seite.

Sehenswert ist der Barocksaal, der von Quadrio mit Stuckarbeiten an der Decke geschmückt wurde und der heute ein sehr beliebter Ort für Hochzeiten und Empfängen des Bürgermeisters ist.

Die Pestsäule

Maribor wurde zweimal von der Pest heimgesucht. Erstmals im 17. Jahrhundert, bei dieser Epidemie wurde ein Drittel der Einwohner von der Seuche hinweggerafft. Zum Dank für das Ende der Seuche errichteten die Einwohner 1681 die Pestsäule – eine Säule mit Marienabbild. Im 18. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Säule gegen die heutige ausgetauscht, die von Jožef Štraub geschaffen wurde. Die Mutter Gottes wird von sechs Heiligen, als Fürbitter gegen die Pest, umringt.

Die Pestsäule am Rathausplatz in Maribor 
Die Pestsäule am Rathausplatz in Maribor 

Piramida (Pyramidenberg)

Hier fing alles an: Heute ein beliebter Ausflugspunkt der Mariborer und Besucher der Stadt war der 386 Meter hohe Hügel eigentlich der Geburtsort der Stadt. Hier bauten die Spanheimer zu Beginn des 12. Jahrhunderts ihre Burg zum Schutz gegen die Einfälle der Ungarn. Diese Burg und ihre Siedlung nannte man Marchburg, beziehungsweise Marburg. Im 13. und 14. Jahrhundert gab e noch unterschiedliche Namen für den Hügel: wie „mons castri“ oder „Purgperg“.

Die Kapelle am Pyramidenberg
Die Kapelle am Pyramidenberg

1528 brannte die Burg nieder, um 1560 wurde sie noch einmal im Renaissancestil aufgebaut, aber 1790 endgültig abgerissen. Die aus den Abfallresten errichtete Pyramide gab dann dem Hügel seinen Namen. 1821 erbaute Graf Henrik Brandis die noch heute erhaltene klassizistische Kapelle mit einer steinernen Marienstatue zur Erinnerung an den Standort der alten Burg. Die ursprüngliche Kapelle war im selben Jahr durch einen Blitzschlag zerstört worden.

Das Denkmal von General Maister 
Das Denkmal von General Maister 

Nehmt euch eine bisschen Zeit und genießt den Aufstieg vom Stadtpark durch die Weingärten. Die Aussicht über Marburg und Umgebung wird euch den Weg, auf dem ihr Rehe, Hasen, Fasanen, Schmetterlinge, Käfer, Füchse, aber auch allerlei Kriechtiere sehen könnt, lohnen…

Im Stadtpark findet ihr auch das Denkmal des General Rudolf Maisters, der in Slowenien für seine Verdienste um die Verteidigung der Nordgrenze sehr geschätzt wird. (siehe Geschichte) Das Denkmal wurde 1987 auf dem Platz, der auch zu seinen Ehren Trg generala Maistra genannt wurde, errichtet.

Die Stadtburg

Direkt im Zentrum der Stadt befindet sich eines der bedeutendsten architektonischen Denkmäler, die Burg Maribor, die auch das Regionalmuseum Maribor beheimatet. Sie wurde im Auftrag Kaiser Friedrichs III. mit dem Ziel den nordöstlichen Teil der Stadtmauer zu sichern gebaut. Im Laufe der Jahrzehnte wurde sie immer wieder umgestaltet, es kamen neue Stil- und Bauepochen dazu, und als sie keine Verteidigungsaufgaben mehr zu erfüllen hatte, wurde sie in eine feudale Wohnstätte umgebaut. Sehenswert ist vor allem das wunderschöne barocke Treppenhaus aus den Jahren 1747 bis 1759, die Lorettokapelle an der Südfassade, die in den Jahren 1665 bis 1675 gebaut wurde und der Rittersaal mit einem Deckengemälde von Jožef Gebler und schönen Wanddarstellungen.

 Die Stadtburg in Maribor 
Die Stadtburg in Maribor 

In der Stadtburg waren berühmte Persönlichkeiten zu Gast: so gab Franz Liszt 1847 hier sein erstes Konzert in dieser Gegend, der österreichische Kaiser Karl Leopold I. übernachtete hier und auch Sisi (Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn) hat hier Station gemacht.

Die Burg kann gegen Voranmeldung besichtigt werden, das Regionalmuseum ist Dienstag bis Samstag geöffnet. Führungen in Deutsch sind auch möglich, müssen aber 7 Tage vorab angemeldet werden.

Das Schloss mit dem NOB Denkmal 
Das Schloss

Prokrajinski muzej Maribor (Regionalmuseum Maribor)
2000 Maribor, Grajska ulica 2
Tel: +386 2 22 83 551
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www.pmuzej-mb.si (Slowenisch)

Der Freiheitsplatz (Trg svobode) und das NOB Denkmal

Auf diesem Platz neben der Stadtburg ist immer etwas los: im Winter kann man sich hier mit Glühwein und anderen warmen Getränken aufwärmen und eislaufen, im Sommer bei einer Tasse Kaffee ein Pläuschchen einlegen und/oder eine der vielen Veranstaltungen genießen…

 Das Schloss mit dem NOB Denkmal 
Das Schloss mit dem NOB Denkmal 

Dominiert wird der Platz vom Denkmal NOB, einem Werk von Slavko Tihec aus dem Jahre 1975, von den Mariborern ob seiner Form liebevoll „Kojak“ genannt. In dieses Bronzedenkmal erinnert an die Hinrichtung der 667 Widerstandskämpfer zur Zeit der deutschen Besatzung. Widerstandskämpfer, Partisanen, aber auch Einwohner, die sich gegen die Deutschen auflehnten wurden hier auf diesen Platz oder im Gefängnishof erschossen. Im Denkmal sind die Bekanntmachungen der Erschießung der Gefangenen und der Abschiedsbrief des zum Tode Verurteilten Jože Fluks eingemeißelt.

Der Grajski trg (Schlossplatz)

Nur ein kleines Stückchen weiter, entlang der Burg kommen wir zum Schlossplatz. Hier begrüßt und gleich der Heilige Florian, der dem Platz gegen Ende des 17. Jahrhunderts auch seinen Namen gegeben hatte. Der Heilige Florian ist der Schutzpatron gegen Feuer, Überschwemmungen und Naturkatastrophen. Diese sollte die Barockfigur von der Stadt, die vor allem durch Brände einige Male heimgesucht worden war, fernhalten.

Der Heilige Florian 
Der Heilige Florian 

Aber auch auf Wein, Weib und Gesang wurde gesetzt. So ist unter einem Baldachin in einer Nische am Eck des ehemaligen Hotels Orel zur Slovenska ulica die Statue des griechischen Gottes Bacchus zu erkennen. Auf einem Fässchen sitzt der auch bei den Römern bekannte Gott des Weins, Trinkens und der Fröhlichkeit, von ihnen als Dionysos bezeichnet. Bemerkenswert, dass er eine gestohlene Figur der Mutter Gottes ersetzte, die zuvor die Ecknische beherbergte.

Das Eselseck in Maribor 
Das Eselseck in Maribor 

Interessant auch noch das Hotel Orel, das früher die komplette Seite des Platzes bis zum Bacchus einnahm und auf das Gasthaus Črni orel (Schwarzer Adler) zurück geht, das damals eine wichtige Station für die Kutscher war. Gegenüber der Ecknische befindet sich das Cafe Astoria mit dem berühmten „Ezlek“ (Eselseck). Das ist seit langem der Paradeplatz der jungen Mariborer, die nach Mädchen Ausschau halten. Diejenigen, die Geld haben, können - vor allem bei niederen Temperaturen – ins Innere des Kaffeehauses, diejenigen aber ohne Geld – die Esel – müssen vor dem Café auf Brautschau gehen. Um diese Tradition auch weiterhin zu unterstützen, gilt der letzte Samstag im Mai als der „Tag des Eselsecks“ und wird hier natürlich auch ausgiebig gefeiert.

Die Stadtsparkasse

Das Haus der Stadtsparkasse war einst die Bäckerei der Familie Scherbaum. Als diese im Jahre 1896 auf elektrisches Licht umgestellt wurde, brannten gleich alle 36 Glühlampen der Bäckerei auf einmal durch. An die Bäckerei erinnert heute noch die Konditorei auf dem Platz.


Die Franziskanerkirche und das Franziskanerkloster (Die Basilika der Mutter der Barmherzigkeit)

Gräfin Stubenberg brachte das Gnadenbild der Mutter der Barmherzigkeit 1746 nach Graz zur Reparatur, von wo eine erste Wunderheilung berichtet wurde. Anschließend wurde es dann ein Jahr in der Schlosskapelle von Schloss Freybühel in Hengsberg untergebracht, 1747 spendete es die Gräfin dem Minoritenkloster von Maribor, nach dessen Schließung im Zuge der josephinischen Reformen wurde das Bild schließlich in die Kapuzinerkirche gebracht. Die Basilika der Mutter der Barmherzigkeit steht auf dem Gelände der ehemaligen Kapuzinerkirche, die 1892 auf Betreiben des Fanziskanerpaters Kalist Heric durch eine neue, größere Kirche ersetzt wurde um der wachsenden Anzahl der Gläubigen Platz zu bieten. Am 11. August 1900 wurde die Kirche durch Bischof Michael Napotnik eingeweiht und 1906 von Papst Pius X. in den Rang einer Basilika minor erhoben.

Die Franziskanerkirche in Maribor 
Die Franziskanerkirche in Maribor 

Die Basilika und das südlich an die Kirche anschließende, zweistöckige Kloster wurde im neuromanischen Stil vom Wiener Architekten Richard Jordan geplant und vom Hofbaumeister Josef Schmalzhofer aus Wien gebaut. An ihrer Frontseite besitzt die dreischiffige Basilika zwei Kirchentürme mit einer Höhe von jeweils 58 Meter. Auch das Innere wurde von Jordan gestaltet: er entwarf die Kanzel mit den Reliefs und Abbildungen der lateinischen Kirchenväter Gregor, Hieronymus, Augustinus von Hippo und Ambrosius von Mailand. Eine Statue von Johannes dem Täufer befindet sich am Dach der Kanzel, der Hochaltar mit dem Gnadenbild Mutter der Barmherzigkeit besteht aus 17 verschiedenen Marmor-Arten. Sechs Seitenaltäre schmücken das Kircheninnere, die Orgel stammt aus dem Jahr 1900 und wurde vom Mariborer Orgelbaumeister Josef Brandl gefertigt, sie wurde 1992 restauriert.

Im Inneren der Franziskanerkirche 
Im Inneren der Franziskanerkirche 

Interessant ist die Ausrichtung der Kirche, sie ist nicht nach Osten ausgerichtet, sondern nach Westen. Das lag unter anderem daran, dass die Franziskaner in erster Linie der Standort wichtig war: ein Platz, wo viele Menschen zusammenkamen, eine Kreuzung zweier wichtiger Straßen. Diese Anforderungen wurden hier erfüllt – treffen doch die Partizanska cesta und die Svetozarevska ulica hier zusammen.

In der Franziskanerkirche 
In der Franziskanerkirche 

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist die Fassade aus Backstein, die man in dieser Art eher im Norden Deutschlands als hier im südlichen Maribor vermuten würde. Diese Backsteinverkleidung würde es wahrscheinlich ohne die fleißigen Frauen aus Melje nicht geben. Die Frauen dieses Stadtbezirks brachten damals zu Fuß und mit bloßen Händen die Backsteine hierher zur Kirche, damit diese eine Fassade bekam. Angeblich haben sie sich durch diese schwere Arbeit auch zwei Ablässe der Sünden verdient. Ob die Fassade wirklich so entstanden ist, weiß ich nicht; auf jeden Fall finde ich es aber eine schöne Geschichte…

Im Inneren der Franziskanerkirche 
Im Inneren der Franziskanerkirche 

Eine andere nette Legende, die man sich in Maribor über die Franziskanermönche erzählt ist folgende: „Vor langer Zeit erhielten die Mönche von einem Bauern eine Kuh geschenkt, die sie nach Hause zum Kloster treiben wollten. Da sie allerdings keinen Strick mithatten, war dies mit großen Schwierigkeiten verbunden. Damit sie niemals wieder in diese Verlegenheit kommen können, tragen sie seit dieser Tage immer einen Strick als Gürtel.“

Die Franziskanerkirche in der Nacht 
Die Franziskanerkirche in der Nacht 

Kirchgemeinde Maribor – St. Maria
2000 Maribor, Ulica Vita Kraigherja 2
Tel: +386 2 22 85 110
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www.bazilika.info (Slowenisch)

Narodni dom (Kulturzentrum)

Gleich in der Nähe des City Hotels Maribor liegt das Narodni dom, die Heimstätte vieler interessanter Kulturproduktionen und Veranstaltungen. 1897 – 1899 nach den Entwürfen des tschechischen Architekten Jan Vevrich von der Slowenischen Darlehenskassa (Slovenska posojilnica) in Auftrag gegeben und nach dem Vorbild des Rathauses in Pardubice gebaut. Das Haus hatte für den slowenischen Teil der Stadtbevölkerung eine große Bedeutung, hier bekamen alle Erweckungsbewegungen und Kulturorganisation endlich eine Heimstätte für ihre Tätigkeiten. Nach dem Umschwung 1918 tagte hier der Narodni svet za Štajersko (Volksrat für die Steiermark), nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das Militär hier sein Verwaltung, hier befand sich das Haus der jugoslawischen Volksarmee. Erst 1992 wurde es wieder zu einem Volksheim, zu einem Mittelpunkt der Kultur- und Veranstaltungsorganisation.

Narodni dom
Narodni dom

Heute bietet es ein breit gefächertes Unterhaltung- und Kulturprogramm sowohl für die „Einheimischen“ wie auch die Besucher der Stadt: bei den Mariborern sind die Komödien sehr beliebt, es gibt Kinderaufführungen, Kammerkonzerte, Zyklen für Jugendliche, aber auch die Konzerte in der Synagoge im Rahmen des Lentfestivals stehen unter der Verantwortung des Narodni dom.

Narodni dom
Narodni dom

Dieses Festival, das entlang zahlreicher Schauplätze entlang der Drau stattfindet bringt jedes Jahr große – auch internationale – Aufmerksamkeit und viele Besucher in die Stadt. Durch die unterschiedlichen Veranstaltungsräume, die im Gebäude zur Verfügung stehen findet sich immer der richtige Raum egal ob für Empfänge, Tänze oder andere gesellschaftliche Ereignisse. Im großen, neu renovierten Saal sind sowohl Eigen-  als auch interessante Gastproduktionen zu sehen. Die Tanzschule Pingi und das Multimedienzentrum Kibla haben ebenfalls im Narodni dom eine Heimstätte gefunden. Vor dem Gebäude steht das Denkmal des Fürsten Kocelj.

Kulturno-prireditveni center Narodni dom Maribor
2000 Maribor, Ulica kneza Koclja 9
Tel: +386 2 22 94 000
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www.nd-mb.si (Hauptseite Slowenisch, der Link zum Festival Lent führt auch zu einer Englischen Seite)

Der Tanz der Feen

Vor dem Gebäude der Bank Nova kreditna banka Maribor steht seit 1997 ein Springbrunnen, der Tanz der Feen genannt wird und von Andrej Gabrovec Gaberi gestaltet wurde. Die Skulptur zeigt Frauengestalten, die sich morgens in den Tropfen des überlaufenden Wassers baden, sich in der nachmittäglichen sommerlichen Gluthitze mit Wasser erfrischen und gegen Abend im Rauschen des Wassers zur Ruhe begeben.

Der Brunnen "Tanz der Feen" in Maribor
Der Brunnen "Tanz der Feen" in Maribor

Der Markt von Maribor

Ich gebe es zu: ich liebe Märkte. Es gibt in südlichen Ländern nichts Schöneres als über die Märkte zu schlendern und sich vom Geruch des Gemüses und der Kräuter inspirieren zu lassen. Olivenöl oder Kürbiskernöl oder vielleicht auch einen Schnaps zu probieren, Oliven und Käse zu verkosten. Hier in Maribor vielleicht auch den einen oder anderen Wein.  Maribor ist jedenfalls genug südlich für einen schönen Markt.

Blick auf den Markt von Maribor 
Blick auf den Markt von Maribor 

Selbst im Jänner war einiges hier los! Wie muss es dann erst im Frühjahr und im Sommer sein! Der Markt im Maribor weist noch eine zusätzliche Besonderheit auf. Schaut einfach nach oben und ihr werdetr verwundert sein - sein Dach besteht aus "umgedrehten Regenschirmen". Eine nette Idee, die bei Sonnenschein schön Schatten spendet - allerdings bei Regen dafür sorgt dass das Wasser bei den Ständern wunderbar abläuft und so die "Standler" sehr schnell im Nassen stehen müssen. Gott sei Dank regnet es hier aber nicht zu oft!

Das Pohorje Gebirge (Bachergebirge) von Maribor

Maribor ist wie ein Suppenteller“ erzählt unsere Fremdenführerin als wir auf dem Trg svobode (Freiheitsplatz) vor der Stadtburg stehen. „unter Ihnen befindet sich die „Suppe“ – der größte Weinkeller Europas und die Tellerränder sind im Süden Pohorje, Slovenske Gorice (Windisch Bühel) im Norden und das Drauufer. 

Blick auf die Stadt vom Pohorje
Blick auf die Stadt von der Bergstation

Während auf der einen Seite die Weinberge zum Wandern einladen, erhebt sich mit dem Pohorje auch eines der größten Skigebiete Sloweniens in die Höhe. Aber auch im Sommer ist das Bachergebirge ein Ort der Erholung für alle Marburger und ihre Gäste und in kaum 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt ist man mitten in der Natur.

Die ersten Erwähnungen findet man in historischen Dokumenten aus dem Jahr 1230 wo sich die Bezeichnung „supania Pocher“ für diesen Teil der Zentralalpen befindet. Geologisch besteht eine Verbindung zu den Lavanttaler Alpen mit Koralpe und Saualpe.

Pohorje im Winter 
Pohorje im Winter 

Das Pohorje-Gebirge ist das einzige Silicatgebirge Sloweniens, die Randbereiche des Pohorje-Gebirge setzen sich aus paläozänischen metamorphen Silicaten zusammen, der zentrale Teil besteht aus Magmagestein, vor allem Tonalit und Dazit. Bei Cezlak nad Oplotnico befindet sich weltweit der einzige Fundort des „čizlakit“. Es ist ein festes, grüngraues Gestein, - daher auch als Grünstein bezeichnet - das bereits früh von den Römern, nach 1900 für Bauzwecke und auch für Grabsteine verwendet wurde. Seine Farbe stammt hauptsächlich vom Mineral Augit. Der Name stammt vom Fundort Čezlak in der Gemeinde Slovenska Bistrica. Heute noch kann man hier auch die Überreste des Steinbruchs sehen, den es bereits zu Zeiten der Römer gab. Dieser lässt sich aus Maribor Richtung Slovenska Bistrica na Osankarico und dann nach einem Fußweg von einer halben Stunde erreichen.

Pohorje
Pohorje

Im südlichen Teil des Pohorje-Gebirges findet sich der älteste und bekannteste Steinbruch, in dem weißer Marmor gewonnen wurde. (Bistriški vintgar). Diesen nutzten bereits die Römer, wie mehrere römische Grabsteine in der Kirche des Hl. Martin auf Šmartno na Pojorju beweisen.

Pohorje im Sommer

Kaum zieht der Frühling ins Land begeistert das Pohorje-Gebirge Radfahrer und Adrenalinbegeisterte, aber auch Wanderer die die Stille der Natur genießen wollen. Hier kann man noch Urwälder (wie den Urwald Šumik“, rauschende Wasserfälle und geheimnisvolle Torfmoore und schwarze Seen erkunden. Aber auch mit einzigartiger Fauna und Flora wartet das Bachergebirge auf.

Neben dem Bach Lobnica finden sich 19 Hektar unversehrter Urwald mit Buchen, Fichten und Tannen, wo auch viele seltene Gewächse ihren Platz gefunden haben. Nach einer kleinen Bergwanderung zwischen den Hängen des Lobnica kommt man zum Wasserfall Veliki Šumik, der einer der reißendsten Wasserfälle des Gebietes ist. Wandert man weiter kommt man auf einem sehr anspruchsvollen Weg zu einem weiteren Wasserfall, dem Mali Šumik. Beginnen kann man die Wanderung wenn man aus Richtung Maribor durch das Drautal aus Ruše Richtung Smolnik fährt. Nach weiteren zwei Kilometern, nach der Abzweigung Gornjak ist links der Wegweiser zu den Wasserfällen. Anschließend folgt man dem ausgeschilderten Weg.

Wandern im Sommer im Pohorje (Foto © , Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 
Wandern im Sommer im Pohorje (Foto © , Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 

Doch die Wasserfälle sind nicht die einzige Naturschauspiele die der grüne Riese zu bieten hat: zahlreiche Bäche und Flüsschen durchziehen die undurchlässige steinige Grundlage und bilden so das größte Netz an Oberflächenwasser in Slowenien. Neben der bereits erwähnten Lobnica fließen noch die Bistrica, Dravinja und Mislinja durch das Gebiet. Eine ihrer Wanderungen sollte Sie zum Črno jezero, zum Schwarzen See, führen, der zwischen Osankarica und Veliki vrh, 1200 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Fahren Sie aus Maribor Richtung Slovenska Bistrica bis Trije Kralji. Von dort wandern Sie ungefähr eine halbe Stunde bis zum See, um den seltene Pflanzen, Torfmoos, ein einmaliges Klima und frische Luft finden. Der See ist mit Fichten und Torfmoos bewachsen. Obwohl das Wasser kristallklar ist, wirkt er durch den Grund, der aus organischen Abfällen von Pflanzen und Tieren besteht und eine dicke Schlammschicht gebildet hat, schwarz.

Ein großer Spaß für Kinder - das Indianerdorf am Pohorje 
Ein großer Spaß für Kinder - das Indianerdorf am Pohorje 

Aber auch seltenen Tieren können Sie im Pohorje begegnen. Hier ist die Heimat von Rehen, Hirschen und Gämsen, aber auch des Schneehasen, des großen Auerhahns und des Birkhahns. Mit ein wenig Glück können Sie hier den größten Schmetterling Europas, das Wiener Nachtpfauenauge vorbeiflattern sehen oder aber den Ruf von fast 90 Vogelarten, darunter Buntspecht, Sperlingskauz, Haselhuhn, Habicht, Bussard, Sperber, Eule, Specht, Kuckuck, Lappentaucher, Eisvogel hören. Auf Ihren Weg können Sie aber auch Eichhörnchen, Baumschläfer, der Alpen-Spitzmaus, Bisamratten und Fledermäuse begegnen und neben dem Nachtpfauenauge haben hier noch weitere 700 Schmetterlingsarten eine Heimat gefunden. Fischotter, Marder, Dachs, Bergeidechse, Ringelnattern, Egelschnecken, Muscheln und viele Fischarten, wie Äsche, Bachforelle oder Nase sind in und um die reichen Wasservorkommen zu Hause.

Pohorje im Sommer (Foto © Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 
Pohorje im Sommer (Foto © Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 

Pilzliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Rechnung. Aber bitte Vorsicht! Nehmen Sie zum Schutz der Natur und zu Ihrem eigenen Wohl nur jene Pilze mit, die Sie sicher als ungiftig erkennen und auch hier nur jene Menge, die Sie selbst verzehren möchten und können.

Radfahren am Pohorje im Sommer (Foto © Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 
Radfahren am Pohorje im Sommer (Foto © Jurij Pivka, Maribor Tourismus) 

Marschiert im Sommer auf dem Waldlehrpfad Rozkina gozdna učna pot oder nutzt die 100km ausgeschilderten Radfahrwege. Auch im Sommer bringt euch die Kabinenseilbahn in luftige Höhe. Adrenalinjunkies können den Talweg mit Paraglider oder Drachen antreten, wer es bequemer möchte, kann eine Ballonfahrt buchen. Weitere Adrenalinspritzen kann man sich dann noch im Adventurepark Pohorje holen oder mit Speed die Sommerschlittenbahn hinunterflitzen. Pferdeliebhaber finden hier ebenfalls viele Möglichkeiten das Gebiet auf dem Rücken der Pferde zu erkunden. Auf Mountain-Biker wartet eine äußerst selektive Strecke, die sogar von einigen Nationalteams zum Trainieren benutzt wird.

Pohorje im Winter

Im Winter – wenn die Natur ihren Winterschlaf antritt – beginnt hier im Pohorje-Gebirge die Saisoneröffnung für alle Liebhaber des Wintersports. Hier im größten Skizentrum Sloweniens finden sich dann ausgezeichnete Bedingungen, die sogar den Alpinen Skweltcup mit einen Damenrennen (Zlata lisica) auf den Pohorje lockte. Eine 250 Hektar große Skiregion bietet dann die längste Nachtabfahrt Sloweniens mit 10 Kilometer, 43 km Pisten. 16 Schlepplifte, drei 2er Sessellife, ein 4er und ein 6er Sessellift und die neue Kreis-Kabinenbahn bringen die Skiläufer in das Skigebiet. Zusätzliche künstliche Beschneiung sorgt dafür, dass auch in Jahren mit weniger Schneefällen die Skifahrer Ihrem Hobby frönen können. Langläufer erwarten auf 27km Langlaufstrecken

Pohorje im Winter (Marko Petrej, Tourismus Maribor)
Pohorje im Winter (Marko Petrej, Tourismus Maribor)

Wer möchte kann sich seine Skiausrüstung ausborgen und die ersten Schwünge mit Hilfe eines Ski- oder Snowboardlehrers aus der örtlichen Skischule machen.

Nicht einmal ein Auto braucht man für einen Skiausflug: der Stadtautobus Nr. 6 bringt die Skifahrer bequem bis zur Kreis-Kabinenbahn, sollte man doch mit dem Auto kommen, steht eine großflächige Parkanlagenbei der Kabinenbahn zur Verfügung. Übrigens: Die Skipässe für Mariborsko Pohorje gelten auch für Ribniško Pohorje, Kope und Krajnska Gora.

Und wer lieber vor Ort in der Natur wohnt, kann dies in den modernen Wellness und Spa Zentren im Tal am Ende der Weltcupstrecke oder gleich oben bei der Bergstation der Kabinenbahn machen. In luftiger Höhe findet sich neben dem Hotel und Wellness-Zentrum auch ein Indianerdorf, das sicher bei Kindern hohen Anklang finden wird.

Partizanska cesta 6a, 2000 Maribor 
Telefon: +386 (0)2 23 46 611 
Fax: +386 2 23 46 613 
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Weitere Informationen:
www.maribor-pohorje.si 
www.visitmaribor.si/de/

Der Besuch erfolgte im Rahmen der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt auf Einladung der Stadt


Essen, Trinken, Übernachten in Slowenien