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Eigentlich sind es ja zwei: nämlich die Tolminka- und die Zadlaščia-Schlucht und sie sind wunder-wunderschön…

Irgendwie gefällt mir alles was mit Wasser zusammenhängt, sei es das Meer, Wasserfälle, aber auch Schluchten oder die grünblaue Soča (um in Slowenien) zu bleiben, haben mir es angetan.

In der Klamm
In der Klamm

Die Tolmin Schlucht, wenige Kilometer von der Stadt Tolmin entfernt, gilt als „Eingang“ in den Triglav-Nationalpark. Während der Nationalpark ohne Eintritt „bestiegen“ werden kann, muss man für die komplette Besichtigung der Schluchten – es sind ja eigentlich zwei – einen kleinen Obulus erbringen. Aber glaubt mir, es ist jeden Cent wert und wer auch noch gerne fotografiert, sollte den Reserveakku oder eine Powerbank für sein Handy einstecken. Es ist wirklich wunderschön.

Am Rundweg in den "Schluchten"
Am Rundweg in den Schluchten

Der Besuch der Schlucht ist von April bis Anfang November geöffnet. Schönes Wetter ist natürlich am besten; bei unserer Wanderung hat es sogar ein bisschen geregnet, aber das spielte keine Rolle.

Wasserrauschen überall
Wasserrauschen überall

Wichtig ist allerdings das richtige Schuhwerk. Da doch teilweise bergauf, bergab geht, Holzstufen und Wurzeln wie auch Steine am Weg liegen, ist vor allem bei Regen und Nässe Vorsicht geboten. Vergesst daher alle leichten Sommerschuhe. Bergschuhe oder zumindest richtig gute Sneakers mit einer festen, möglichst rutschfesten Sohle sollten es schon sein.

Flüsschen, Wasserfälle und das Rauschen des Wassers
Flüsschen, Wasserfälle und das Rauschen des Wassers, tief unten in der Schlucht

Doch nun auf in den Rundweg durch die Schluchten der Tolmika und Zadlašča, deren Zusammenfluss man ebenfalls bei diesem Spaziergang sehen kann. Später fließt die Tolminka dann in die Soča (Isonzo).

Es geht steil bergab
Es geht steil bergab

Steile Felswände, mossüberwachsen, steil herabfallend geben den Blick auf den Fluss frei. Man weiß gar nicht wohin man zuerst schauen soll und welches Motiv zuerst auf Film bzw. auf Speicherkarte und Handy gebannt werden soll. 

Immer wieder bahnt sich das Wasser seinen Weg
Immer wieder bahnt sich das Wasser seinen Weg

Je nach Lust und Laune – und natürlich Wetter – solltet ihr euch auf jeden Fall zwei Stunden Zeit nehmen, ihr werdet immer wieder staunend stehen bleiben und das braucht einfach seine Zeit. Die Klammen sind auch ein ausgezeichnetes Ausflugsziel an einem heißem Sommertag, den man nicht am Strand verbringen will.

Ein Brücklein hier und eines dort
Ein Brücklein hier und eines dort

Der Rundweg ist nicht besonders lang – an die 2,5 km – aber es ist auf Grund der Stufen schon besser ein bisschen Kondition mitzubringen.
Doch nun möchte ich euch noch ein paar Highlights der Tour vorstellen, die ihr auf keinen Fall verpassen sollte. Mit einer Führung erfährt man natürlich noch viele weitere interessante Informationen.

Einige Highlights

Die Duga Baba

Gleich am Anfang unserer Tour erwartet uns die Duga Baba. Sie gehört zu jenen sagenhaften Bewohnerinnnen der Berge, von denen es einige in der Gegend gegeben haben soll. Wilde Frauen wurden sie genannt und bei manchen, wie bei Duga Baba, musste man aufpassen wenn man ihr begegnete. Sie war nicht grundsätzlich böse, konnte aber schon ziemlich grauslich sein. Duga Baba galt nicht als die Schönste: sie hatte lange, unordentliche, grüne Haare voller Läuse, schwarze, stinkende Nägel, eine riesige Schniefnase und mit ihrem Mundgeruch und alten, abgetragenen Kleidern wurde sie allein durch ihr Aussehen schon von den Mitmenschen gemieden.

Sie wacht noch immer über den Eingang - die Duga Baba
Sie wacht noch immer über den Eingang - die Duga Baba

So zog sie sich in die Zadlaška-Höhle zurück, von wo aus sie einen Überblick über den Weg auf der anderen Seite des Flusses Tolminka hatte. Entdecke sie jemanden, überquerte sie den Steg des Flusses, baute sich vor dem Fremden auf und befahl ihm, sie auf seine Schultern zu setzen und sie über das kalte Wasser zu tragen. Schaffte der Fremde die Aufgabe, erhielt er Zugang zu den Schluchten, doch war er zu schwach wurde es richtig grauslich: Sie bot ihm ein Stück Brot mit frischem schleimigem Rotz aus ihrer Nase an – und kaum wer, traute sich dieses Geschenk nicht anzunehmen.

Eine der vielen Sagengestalten
Eine der vielen Sagengestalten: Duga Baba

Heute erinnert nur mehr eine Holzstatue an Duga Baba und über die Brücken könnt ihr gefahrlos ans andere Ufer gehen. Die Statue befindet sich vor der Zadlaška-Höhle, die auch eine kleine Sehenswürdigkeit des Weges ist.

Die Dante oder Zadlaška Höhle

„Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ Das Zitat passt gut zur Zadlaška-Höhle, gibt es doch das Gerücht, dass die Höhle nicht nur der Unterschlupf für Duga Baba war, sondern auch Dante Alighieri als Inspiration für das Inferno in seiner „Göttlichen Komödie“ diente, wo er die neun Kreise der Hölle beschreibt.

Blick zum Eingang der Dante Höhle
Blick zum Eingang der Dante Höhle

Anfang des 14. Jahrhunderts besuchte der Dichter den Patriarchen von Aquileia in Tolmin und verbrachte während seines Aufenthalts viel Zeit damit die wilden Schluchten und die nahe gelegene Höhle zu erkunden. 

Ob die Geschichte nun wahr ist oder nicht, lasst sich nicht mehr verifizieren, aber der Name blieb bis heute und die Dante-Höhle gilt als eine der anspruchsvolleren Touristenhöhlen in Slowenien, die allerdings nur mit Führer betreten werden kann.

Hier führt der Weg ins Dorf  Zadlaška
Hier führt der Weg ins Dorf Zadlaška

Das Höhlennetz ist 1.140 Meter lang, 41 Meter tief und hat drei große Hallen. Als erste erforschten die Mitglieder des Fremdenvereins Krpelj die Höhle und dokumentierten sie. Später wurden Treppen eingemeißelt und die Höhlengänge vertieft, um sie auch Besuchern zugänglich zu machen. 1977 wurde die Dante Höhle dann von der Höhlensektion des Alpenvereins noch einmal ausführlich erforscht und dokumentiert.

Der Bärenkopf

Der sogenannte Medvedova glava ist ein großer dreieckiger Felsen, der zwischen den Wänden der Schlucht steckt und komplett mit Moos bewachsen ist. Eine steile Holztreppe führt an ihm vorbei zum Wasserfall Zadlaščica. Der Stein verbindet nun die zwei steilen Wände der Schlucht und bildet eine natürliche Brücke über den Fluss. Allerdings möchte ich diese Brücke lieber nicht benutzen müssen 😊.

Sieht hier am Foto sehr klein aus, ist aber in Wirklichkeit recht beeindruckend
Sieht hier am Foto sehr klein aus, ist aber in Wirklichkeit recht beeindruckend - der Bärenkopf

Da seine dreieckige Form an einen Bärenkopf erinnert, war das anscheinend der Grund für seine Namensgebung. Da das Wasser der Zladlaščica von einer kleinen, mit Wasser gefüllten Vertiefung zur nächsten springt und daher in kleinen, malerischen Wasserfällen die Klamm hinunter fließt, wurde dieser Teil von den Einheimischen auch Skakalce genannt.

Die Thermalquelle

Die Thermalquelle mit ihrer Durchschnittstemperatur zwischen 18,8 bis 20,8° Grad sprudelt direkt unter der Teufelsbrücke. Da die Temperatur des Tolminka-Flusses nur um die 5-9° Grad beträgt, steigt um sie herum leichter Nebel auf und gibt der ganzen Umgebung eine mystische Atmosphäre. 

Blick zur Thermalquelle
Blick zur Thermalquelle

Bei Niederwasser kann man die Thermalquelle, die sich in die Becken ergießt, sogar blubbern sehen. Es ist ein Fotoplatz, wie er im Buche steht …
Hoch oben über der Quelle, entlang der engen Felsen der Schlucht führt der Blick zu einem weiteren Highlight: der Teufelsbrücke.

Die Teufelsbrücke

In der Vergangenheit gab es keine Brücke und keine Straße, die Tolmin mit den Dörfern auf der anderen Seite des Fußbettes verband. Über schwindelerregende Pfade, über hohe Abgründe oder entlang des Flusses musste man gehen, um auf die andere Seite zu gelangen.

Hoch oben sieht man die Teufelsbrücke
Hoch oben sieht man die Teufelsbrücke

Die erste Brücke wurde hier bereits vor dem Ersten Weltkrieg gebaut. 1929 ersetzten die Italiener die ursprüngliche Holzbrücke durch eine Eisenkonstruktion und nannten sie Ponte del Diavolo. Wobei der Teufel in Slowenien anscheinend öfter bei Brücken „zum Einsatz“ kommt: in Slowenien tragen Brücken, die über eine gefährliche enge, hohe Schlucht führen des Öfteren diesen Namen.

Noch ein Blick zur Thermalquelle
Noch ein Blick zur Thermalquelle

Die Teufelsbrücke, 60 Meter hoch über der Tolminka, bieten einen traumhaften Ausblick auf den Fluss und die Schlucht. Das Rauschen des Wassers umspielt die Steine, Bäume ragen mit ihren dicken Ästen manchmal in Wasser, Moos dämpft die Schritte abseits der Wege. Selbst im Regen hier herumzuspazieren, macht Spaß. Man hört das leise Tropfen des Regens, das Rauschen des Flusses und wenn dann auch noch der Wind durch die Blätter der alten Bäume pfeift, ist man in einer anderen Welt. Von der Teufelstreppe aus hat man einen wunderschönen Ausblick über die Schlucht und auch hier macht man – ob man will oder nicht – ein Foto nach dem anderen.

Der Zusammenfluss von Tolminka und Zadlaščica

Diese Stelle, mit einer Meereshöhe von etwas 180 Meter bildet den niedrigsten Punkt im Triglav Nationalpark. Von zwei Seiten gluckert das glasklare Wasser über kleine und große Steine zusammen zu einem Fluss, der dann später in die türkisgrüne Soča mündet.

Das Treffen der zwei Flüsse
Das Treffen der zwei Flüsse

Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story

Weitere Tipps in der Umgebung:

Frika essen im Restaurant Okrepčevalnica Tolminska Korita

Die Stadt Tolmin besichtigen

Kobarid und sein hervorragendes Museum besuchen

Einen Abstecher nach Bovec machen und regionale Spezialitäten der Bovec Kitchen probieren

Den Weg des Friedens kennen lernen

Eine Frika selbst braten


Essen, Trinken, Übernachten in Slowenien