Wer in der Aussiger Region unterwegs ist, vielleicht schon die Tyssaer Wände und das Prebischtor besucht hat, sollte sich auch die Wilde Klamm nicht entgehen lassen.
Durch den großen Waldbrand sind einige Wege rund um das Prebischtor, darunter auch die Edmundsklamm noch gesperrt (Stand 2024), aber es gibt auch eine Alternative: die Wilde Klamm. Sie ist zwar wesentlich kleiner als die Edmundsklamm, aber auch hier kann ein Boot bestiegen werden und so ein Teil der Klamm erkundet werden.
Bei unserem Besuch haben wir den Besuch des Prebischtor mit der Wilden Klamm verbunden – doch ehrlich gesagt: Es ist eine Möglichkeit und wenn man sich forsch an einen Zeitplan hält geht es sich auch aus. Wer allerdings die Natur, den Wald und vielleicht auch noch eine Pause machen möchte und gutes tschechisches Essen genießen möchte (eine Empfehlung findet ihr hier), bleibt einfach einen Tag länger (Das Hotel Ostrov empfiehlt sich dabei sehr) und genießt einfach die Natur bei gemütlicheren Wanderungen.
Der Einstieg in die Klamm ist im Ort Mezná, bei der Pension Na vyhlidce (Mezná 80, 407 17, Hřensko). Dort könnt ihr euch auch noch im Gastgarten mit Trinkbaren versorgen, bevor ihr euch auf den Weg in die Klamm macht. Ein Schild mit einem Boot und Insassen weist nicht nur auf die Klamm, sondern auch auf die Möglichkeit der Bootsfahrt hin. Dann geht es zuerst relativ flach dahin, vorbei an einem Lost Place, das wie viele in der Vergangenheit ein schönes Restaurant oder Hotel gewesen sein muss.
Auf jeden Fall geht es immer steiler – auch mit Stufen - in den Wald hinein und hinunter zum Fluss Kamenice. In eurer Planung solltet ihr zeitlich berücksichtigen, dass ihr diese Stufen auch wieder hochlaufen müsst.
Es wird immer kühler, dunkler und auf einmal hört man ein sanftes Rauschen. Man kommt also schön langsam in die Nähe des Flusses. Dann geht es mit einer Brücke über den Fluss und schließlich an der Kamenice entlang. Das Grün der Bäume, Sträucher und Moose knallt mir so richtig entgegen. Aber auch die Felsen sollte man ganz genau anschauen. Auf ihnen kann man von Zeit zu Zeit gelbe Flecken sehen. Das besondere daran ist, dass diese „Flecken“ angeblich in der Dunkelheit leuchten.
Dadurch fürchtete man sich früher in die Klamm hinunterzusteigen und glaubte, dass Geister hier wohnen und ihr Unwesen treiben. Doch das ist alles schon lange her.
Wir kommen auf unserem Weg schließlich zur Bootsanlegestelle, wo ein Teil von uns noch zu einer kurzen Rundfahrt in ein Boot klettert, während ich mich mit einer Kollegin wieder langsam auf den Rückweg begebe.
Auch ohne Bootsfahrt ist es ein wunderschöner Weg, den man anscheinend auch noch als Rund weg bis zum Pravčická Tor (https://www.alltrails.com/de/route/czech-republic/usti-nad-labem--2/okruh-mezna-pravcicka-brana) wandern kann. Es lohnt sich also einen Tag hier zu bleiben.
Wir sind vom Stiegensteigen dann doch etwas erschöpft eingekehrt und haben uns noch eine Limonade gegönnt. Kurze Zeit später war dann auch schon der Rest der Gruppe retour.
Vielleicht mache ich ja das nächste Mal den Rundgang 😊 ….